Die Balance zwischen aktueller Saison und nächster Saison ist für jedes Team immer schwer zu finden. Sebastian Vettel sucht aktuell auch danach, aber will sich dabei zunächst eher treiben lassen. "Ich glaube, im Moment dürfen wir genießen, was passiert ist", sagte der Neo-Weltmeister am Dienstag. "Das darf noch etwas anhalten. Irgendwann macht es dann klick und man schaltet um." Bei Adrian Newey und dem Design-Team sei das schon lange passiert, denn das Auto für 2011 sei bereits seit einiger Zeit in der Entwicklung, erklärte er weiter. "Man konzentriert sich auf die nächste Aufgabe, das heißt, den Titel verteidigen, für das Team und für mich als Fahrer. Das ist im Moment noch etwas weg und es ist wichtig, runterzukommen und Abstand zu gewinnen. Im Winter muss man die Zeit auch für sich nutzen, damit man Kraft tankt."

Es wird im kommenden Jahr jedenfalls viel zu tun geben, denn Vettel wird der Gejagte sein. Erster Jäger wird wohl Mark Webber sein, der beweisen will, dass er seinem Teamkollegen das Wasser reichen kann. Der Australier blieb aber vorerst ruhig. "Es wäre falsch zu sagen, ich werde nächstes Jahr von Seb den Titel holen. Er hat jetzt den Titel geholt und es gab vier Leute, die das noch schaffen hätten können. Er hat es geschafft, weil er es verdient hat. Nächstes Jahr ist ein Neubeginn, ich habe aber den Gedanken, dass ich weitermachen will und weiter versuchen will, alle zu schlagen. Das waren auch dieses Jahr meine Highlights; als ich alle besiegt habe. Es ist natürlich eine Extrabelohnung, wenn man den Weltmeister schlägt oder denjenigen, der im gleichen Auto sitzt. Das ist in keinem Sport anders", meinte Webber.

Besonders bei technischen Sportarten stehe es im Vordergrund, denjenigen zu besiegen, der das gleiche Material hat. Generell wolle man aber einfach besser sein als andere. "Eine gewisse Aufmerksamkeit wird auf Sebastian ruhen, so ist das. Ich freue mich auf nächstes Jahr. Das Rennen in Abu Dhabi war jetzt das letzte Saisonrennen, aber nicht das letzte unserer Karrieren. In Bahrain geht es von neuem los, da werden die Karten wieder neu gemischt", sagte der Australier. Rückblickend stellte er fest, dass er natürlich Dinge hätte anders machen können, doch es sei kein Fahrer perfekt gewesen. "Das gibt es nicht. Ich habe das Beste rausgeholt, glaube ich."