Vitaly, wie hast Du Dein erstes Formel 1-Nachtrennen in Singapur erlebt?
Vitaly Petrov: Dieses Rennwochenende stellte mich vor große Herausforderungen. Und es endete enttäuschend, weil wir nicht jenes Ergebnis geholt haben, das eigentlich möglich war. Am Start kam ich sehr gut weg und lag auf Platz zehn. Dann rief mich das Team während der ersten Safety Car-Phase zum Reifenwechsel herein. Ich glaube, dieser frühe Boxenstopp war die perfekte Taktik, denn danach lag ich aussichtsreich: Unter den Fahrern, die schon gestoppt hatten, war ich hinter Weber auf Platz zwei. Aber dann ereignete sich der Zwischenfall mit Nico Hülkenberg, der mich drei Plätze kostete und mein Rennen zerstörte. Ohne diese Aktion wäre ich vermutlich Achter geworden.

Wie hast Du die Zeit zwischen den Rennen in Singapur und Japan verbracht? Bist Du nach Europa zurückgeflogen?
Vitaly Petrov: Ja, gleich nach dem Rennen. Ich habe etwas Fitnesstraining gemacht und bin dann nach England geflogen, um im Renault F1 Workshop Enstone ein paar Tage mit meinen Ingenieuren zu arbeiten. Wir haben besprochen, was in Singapur passiert ist und was wir daraus lernen können. Selbstverständlich haben wir uns auch mit der Vorbereitung auf Suzuka befasst. Dazu haben mir die Ingenieure einige Daten aus dem vorigen Jahr gezeigt und erklärt.

Freust Du dich auf Suzuka, eine der letzten klassischen Rennstrecken im Kalender?
Vitaly Petrov: Ich weiß, dass der Kurs weltberühmt ist und freue mich unheimlich drauf, erstmals dort zu fahren. Zur Strecke selbst kann ich nicht viel mehr sagen, denn ich weiß nicht wirklich, was mich erwartet. Ich nehme an, mir steht eine eindrucksvolle Erfahrung bevor. Aus den Gesprächen mit meinen Ingenieuren weiß ich, dass die Strecke es in sich hat. Der erste Sektor mit seinen vielen Richtungswechseln sieht sehr schnell und anspruchsvoll aus. Wenn du eine Kurve falsch erwischst, bezahlst du dafür in allen folgenden Kurven. Ich hoffe, dass der Renault R30 dort gut funktioniert. Es wird wichtig sein, den F-Schacht gut zum Arbeiten zu bringen, denn wir fahren einen Großteil der Runde mit Vollgas und die Geraden sind ziemlich lang.

Deine erste Saison als Formel 1-Fahrer neigt sich dem Ende zu. Bist du zufrieden mit dem bisherigen Verlauf Deines Rookie-Jahres?
Vitaly Petrov: Die zurückliegenden Rennen liefen nicht gut für mich. Ich glaube, das liegt an einer Kombination von Pech und meiner mangelnden Erfahrung. Ich arbeite hart daran, mich zu verbessern, vor allem an meinem technischen Feedback und im Verständnis des Autos. Leider hat sich das bislang noch nicht in den Resultaten niedergeschlagen. Ich muss dem Team in den verbleibenden vier Rennen beweisen, dass ich es kann, und zeigen, dass ich auch im nächsten Jahr einen Platz bei Renault verdiene.