In Belgien meldete sich Renault auf dem Podium zurück. Der Auslöser für die verbesserte Leistung ist schnell ausgemacht: der neue F-Kanal. "Er brachte in Spa mehr als eine halbe Sekunde pro Runde", betont Technikchef James Allison.

Noch ist offen, ob das Team auch in Monza von seiner Neuerung profitieren wird. Wie alle Teams untersucht Renault, ob der F-Kanal auf dem High-Speed-Kurs einen Vorteil bringt. "Der Effekt wird in Monza geringer sein als in Spa, weil die Autos mit weniger Luftwiderstand fahren, aber es wird immer noch einen Vorteil geben", glaubt Robert Kubica.

Überraschungen möglich

Jetzt müsse man sehen, welche Teams damit fahren und ob man selbst damit antreten könne. "Es wird ein sehr interessantes Wochenende", sagt Kubica. "Die Strecke kann manchmal Überraschungen mit sich bringen, also bleibe ich lieber vorsichtig mit Vorhersagen. Aber wenn sich das Auto so gut wie in Spa anfühlt, gibt es keinen Grund, warum wir in Monza nicht konkurrenzfähig sein sollten."

Dieser Meinung schließt sich Allison an. "Die Performance des R30 in Spa stimmt mich optimistisch, dass wir bei allen verbleibenden Rennen gute Ergebnisse erzielen können, eingeschlossen Monza", sagt er. Das Ziel ist es, beide Autos im Qualifying und Rennen in die Top-10 zu bringen und damit Mercedes GP in der Gesamtwertung weiter unter Druck zu setzen.

Angriff auf Mercedes

Robert Kubica möchte die Spa-Leistung wiederholen, Foto: Sutton
Robert Kubica möchte die Spa-Leistung wiederholen, Foto: Sutton

Derzeit liegt Renault 23 Punkte hinter den Silberpfeilen. "Wir müssen in jedem der verbleibenden Rennen vier Punkte gutmachen", rechnet Allison vor. In Spa gelang das nicht - Renault holte nur drei Punkte mehr als Mercedes. "Ich bin aber zuversichtlich, dass wir beide Autos vor die Mercedes bringen können, wenn wir unsere Konkurrenzfähigkeit aufrecht erhalten."

Damit die Rechnung aufgeht, müssen die Zuverlässigkeit stimmen und der zweite Pilot, Vitaly Petrov, konstantere Leistungen zeigen. "Es war gut, in Spa zu punkten, aber wir hätten besser abschneiden können", gesteht der Russe, der nach einem Fehler im Qualifying nur als 23. startete. "Ein sechster Platz wäre möglich gewesen." Diesen konstant zu erreichen wird in der Schlussphase schwierig, denn nach Monza muss Petrov alle Strecken lernen. Der Druck auf ihn und Renault wird dadurch nicht geringer.