Wenn das Rennen in Spa eine Wetterlotterie wird, wie es nach den Prognosen zu erwarten ist, dann sind gute Entscheidungen gefragt und bei McLaren glaubt man, für genau so eine Situation richtig gerüstet zu sein. "Wir haben als Team in diesem Jahr schon oft gute Entscheidungen getroffen, wenn es schwierige Bedingungen gab. Morgen gibt es angeblich keine so große Chance auf Regen, aber das heißt wohl, es wird regnen. Wenn es in Spa nur die kleine Möglichkeit von Regen gibt, regnet es auch. Das macht das Rennen viel spannender und es liegt an uns, die richtigen Entscheidungen zu treffen, damit wir zur rechten Zeit auf dem richtigen Reifen sind", sagte Jenson Button.

Am liebsten wäre dem Briten ein Start im Trockenen, da er so in der ersten Runde von Startplatz fünf aus mehr Überholmöglichkeiten hätte. "Wenn es regnet, werden wir hinter dem Safety Car starten, das ist nicht so gut. Hoffentlich geht es trocken los und dann kommen Schauer. Da können wir dann die richtigen Entscheidungen treffen."

Erinnerungen an 2008

Sollte es Mischwetter geben, dann könnte das Rennen ähnlich verlaufen wie 2008, als Lewis Hamilton eigentlich gewonnen hatte, im Nachhinein aber eine Strafe von 25 Sekunden aufgebrummt bekam, weil er im Kampf gegen Kimi Räikkönen eine Schikane abkürzte. Negative Gefühle hat er deswegen aber nicht. "Ich denke nicht, dass ich damals beraubt wurde. Das ist die Vergangenheit. Es war ein tolles Rennen, ich erinnere mich gut an den Tag. Wenn ich auf morgen und die möglichen Bedingungen blicke, könnte es ein sehr ähnliches Rennen werden wie damals. Ich bin aufgeregt, dass ich eine weitere Chance bei solchen Bedingungen bekomme", meinte er.

Besonders gefordert wird im Fall von wechselhaftem Wetter der Kommandostand sein. Aber auch das Glück wird mitspielen, denn der Zeitpunkt, wann der Regen kommt, kann Teams auf so einer langen Strecke durchaus unglücklich treffen. "Die Länge der Strecke und die möglichen Bedingungen bedeuten, wenn man die Runde verpasst, in der man rein kommen sollte und sich falsch entscheidet, verliert man viel Zeit. Die Streckenlänge wirkt sich da sehr aus. Man will nichts falsch machen. Der Reifenabbau sollte im Rennen nicht so dramatisch sein, um das absolut richtig haben zu müssen. Es geht eher darum, wo der Regen kommt und wie stark er ist. Es wird für den Rennausgang entscheidend, das richtig hinzubekommen", meinte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh.

Gutes Regenauto, gute Regenfahrer

Generell herrschte bei McLaren Optimismus für ein Regenrennen, denn nicht nur die eigene Entscheidungsstärke sah man als Plus, sondern auch das Auto. "Es ist hier im Nassen schwierig, aber das Auto fühlt sich gut an. Ich und Jenson hatten gute Regenrennen, wir sollten also stark sein", meinte Hamilton. Whitmarsh sah die Sache ähnlich, baute aber auch voll auf seine Fahrer: "Unser Auto ist bei diesen Bedingungen sicher nicht schlecht. Ich glaube aber, die Fahrer müssen gut unterwegs sein. Das Auto war von Anfang an gut ausbalanciert, die Fahrer hatten vertrauen und konnten pushen."