Timo Glock erlebt eine schwierige Saison. Für einen erfahrenen GP-Piloten, der mit Toyota auf dem Podium gestanden hat, sind Hydraulikprobleme, zu kleine Tanks und Kämpfe um Position 20 alles andere als befriedigend. Nicht umsonst betont Virgin-Technikchef Nick Wirth bei jeder Gelegenheit, wie glücklich sich das Team schätzen kann, einen Fahrer wie den Deutschen in seinen Reihen zu haben.

Glock hilft das wenig, weshalb er zuletzt mehrfach mit einem Teamwechsel in Verbindung gebracht wurde. Wirth kündigte zwar an, um Glock zu kämpfen, wollte ihm aber auch keine Steine in den Weg legen, sollte dieser - trotz gültigen Vertrags - eine bessere Alternative finden.

"Wenn die Fortschritte ausgeblieben oder die Entwicklung gestoppt worden wäre, dann bekäme ich - wie jeder andere Fahrer auch - natürlich Frust", teilte Glock nun auf seiner Website mit. Aber das sei bislang nicht der Fall. "Es geht bei uns die ganze Zeit voran. In der Zukunft müssen wir allerdings noch größere Schritte machen." Glock gibt sich jedoch zuversichtlich, dass Virgin und er die gesteckten Ziele erreichen können.

"In den vergangenen drei oder vier Rennen haben wir immer wieder neue Entwicklungen ans Auto gebracht", erklärt er. "Die Erkenntnisse aus dem Simulator haben sich gut auf die Strecke übertragen lassen. Das ist ermutigend."

Auch die reine Entwicklung via CFD zahle sich mittlerweile aus. "Unser digitaler Ansatz hat den Vorteil, dass wir den diesjährigen Wagen bis zum Ende der Saison konsequent weiterentwickeln können, gleichzeitig aber auch den nächstjährigen Boliden im Blick haben."

Glock steht deshalb voll hinter seinem Team. "Ich bin hoch motiviert, weil die bisherigen Fortschritte gut waren und wir diesen Weg in den verbleibenden sieben Rennen weiter gehen werden. Ich habe immer gesagt, dass ich in einem Team arbeiten möchte, das konstant weiter voran schreitet." Die Alternative sind ohnehin dürftig. Bei Renault scheinen seine Chancen nach dem abgesagten Wechsel im Winter gering zu sein, ansonsten bleiben nur Teams wie Sauber, wo Glock immerhin aus BMW-Zeiten noch gut in Erinnerung sein sollte.