Der Österreich-GP 2002 war ein Tiefpunkt in der Karriere von Rubens Barrichello. Der damalige Ferrari-Pilot musste auf Befehl des Teams seinen Teamkollegen Michael Schumacher kurz vor der Ziellinie vorbei lassen. Von den Fans wurde Ferrari daraufhin ausgebuht. Barrichello hoffte, dass Ferrari seine Lektion daraus gelernt hat - doch beim Deutschland-GP vergangene Woche wurde er überrascht.

"Ich dachte, mit all den Regeländerungen und Veränderungen im Management würde Ferrari so etwas wie in Österreich nicht mehr machen. Das, was letzte Woche passierte, war eine riesige Überraschung", verriet der Brasilianer. Er nahm an, dass mit dem Weggang der großen Bosse sich die Zeiten bei Ferrari geändert hätten. "Zuerst war ich natürlich wütend - wie alle anderen. Ich mochte nicht, was ich da sah! Keine Ahnung, warum Ferrari dachte, sie müssten in dieser Art und Weise handeln", verriet Barrichello.

Allerdings gestand der Williams-Pilot, dass es solche Dinge schon immer in der Formel 1 gegeben hat. "Es gab immer die Anführer und die, die ihnen gefolgt sind. Aber wenn es bedeutet, dass man ein schlechter Mensch sein muss, um F1-Weltmeister zu werden, dann sag ich: 'nein danke'", betonte Barrichello. Solche Aktionen seien nichts für ihn. Das sei auch der Grund, weshalb er sich bei seinem neuen Team so wohl fühle.

"Ich bin glücklich, wo ich jetzt bin. Ich habe sehr viel aus der Vergangenheit gelernt und ich hoffe sehr, dass ich meine Karriere bei diesem Team beende", verriet der Brasilianer. In den nächsten Jahren will Barrichello den Williams zum Siegauto machen. "Ich wache jeden Morgen mit nur einem Ziel auf. Bevor ich meine Karriere beende, will ich noch einmal siegen. Die Moral im Team stimmt und ich hoffe, dass wir bis zum Ende des Jahres noch konkurrenzfähiger und nächstes Jahr noch schneller sind", so der Williams-Pilot auf der offiziellen F1-Homepage.