Immer mehr kleine Details zu dem beim Deutschland Grand Prix vorgetragenen Ferrari-Machtkampf mit Teamorder kommen heraus. So berichtet auto motor und sport, dass Felipe Massa erst auf die dritte getarnte Anweisung aus der Box reagierte, Fernando Alonso vorbeizulassen. Der Spanier hatte sich bereits mehrere Runden beklagt, dass der Brasilianer nicht Platz machte, einmal kämpften sie nach dem Boxenstopp sogar kurz Seite an Seite, worauf Alonso sich an der Box meldete und meinte: "Das ist lächerlich."

Als er zunächst zurückbekam, dass man nichts tun könne, startete er mit einer kleinen Tempo-Demonstration. Er ließ sich innerhalb von fünf Runden um 3,4 Sekunden zurückfallen und sorgte damit vorerst für Nervosität am Kommandostand. Alonso beruhigte die Verantwortlichen aber und sagte: "Keine Sorge. Ich fahre das Loch schnell wieder zu." So arbeitete er seinen Rückstand innerhalb von fünf Runden wieder ab und zeigte damit, dass er schneller war, was Massa und dem Kommandostand wohl nicht entgangen sein dürfte.

Denn bald gab es für Massa den bekannten Hinweis, dass Alonso schneller war, doch erst nach dem dritten Mal ließ der Brasilianer seinen Teamkollegen vorbei - und das noch dazu sehr auffällig, indem er absichtlich vom Gas ging. Wirklich aufmerksam auf die Sache wurden die Rennkommissare aber erst, als sich Renningenieur Rob Smedley bei Massa für die Sache entschuldigte. "Es war das einzige Indiz, dass von außen eingegriffen worden ist", meinte die Rennleitung laut auto motor und sport. Daraufhin gab es die Strafe von 100.000 Dollar und den Hinweis, dass die Angelegenheit vor dem World Motor Sport Council noch weiter verhandelt wird.