Das Comeback von Michael Schumacher wurde aus allen Richtungen begutachtet. Doch zur Überraschung vieler stellten sich auch aus den seltsamsten Blickwinkeln nicht die Ergebnisse ein, die alle erwartet hatten. Schnell wurde darüber spekuliert, dass der Deutsche die Lust verlieren und schon nach einer Saison wieder aufhören könnte. Er selbst beantwortet die Frage danach, ob er auch 2011 und 2012 Rennen fahren wird blitzartig: "Ja."

Jenson Button überlegt viel länger, als er darüber nachdenkt, ob er die Probleme des Rekordweltmeisters in der ersten Saisonhälfte erwartet hatte. Nach langem Überlegen antwortet Button: "Nein, das habe ich nicht erwartet." Schumacher sei für einige schlechte Rennen kritisiert worden, bei anderen hingegen konkurrenzfähiger gewesen. "Sein Teamkollege Nico [Rosberg] ist nicht langsam, aber ich bin überrascht, dass Michael in einigen Rennen nicht näher dran war."

Gelegenheit nutzen

Trotzdem schreibt Button den Deutschen nicht ab. Es sei erst Schumachers erstes Comebackjahr. "Er sitzt zum ersten Mal in einem Auto, das nicht um ihn herum gebaut wurde", merkt Button an. Bislang habe er das Auto immer an seinen Fahrstil angepasst. "Hoffentlich ist er nächstes Jahr noch da, damit wir sehen, wie er sich dann schlägt. Aber ich denke nicht, dass er jetzt aufhören kann. Er muss weiter machen, bis er Rennen gewinnt."

Fernando Alonso rechnet schon bald mit einer Leistungssteigerung bei Schumacher. "Er wird bald wieder Vertrauen zum Auto haben, sich gut fühlen und stark sein", sagt der Spanier. "Wir müssen also jetzt die Gelegenheit nutzen, wenn sein Selbstvertrauen noch nicht so groß ist." Bereits in der zweiten Saisonhälfte erwartet Alonso den Mercedes-Piloten stärker.

Auch Lewis Hamilton sieht das Auto als limitierenden Faktor beim Rekordchampion. "Wenn er das Auto hätte, dann würde er vorne mitmischen", sagt Hamilton. "Ob Nico auch dann noch vor ihm wäre, würde man sehen."