Während die Formel-1-Welt noch über die Stallregie von Ferrari beim Deutschland GP diskutiert, hat die Scuderia das Rennen, die 100.000 Dollar Strafe und die Diskussionen bereits abgehakt. Als ob nichts gewesen wäre, lässt das Team seine beiden Fahrer in ihren Blogs auf der Teamwebsite von einem besonderen Doppelsieg, neuer Motivation und der Vorfreude auf Ungarn berichten.

"Siege sind immer etwas Besonderes", wird Alonso zitiert. "Es ist ein tolles Gefühl zu gewinnen und das war auch in Hockenheim so." Seit über einem Monat habe das Team betont, dass es wieder auf die Siegerstraße kommen werde, und nachdem dies in Valencia und Silverstone aufgrund der Safety-Car-Zwischenfälle nicht möglich war, sei es in Hockenheim endlich gelungen.

Frustbekämpfung bei Alonso

"Wir holten nicht die Punkte, die wir verdienten", blickt Alonso zurück. "Das führte zu einer leichten Frustration, aber in Deutschland hatten wir endlich ein normales Wochenende und keine Probleme. Das Ergebnis konnte jeder sehen."

Der Sieg verändere Alonsos Herangehensweise an den Rest der Saison nicht. "Wir wussten schon vor Hockenheim, dass unser Auto viel konkurrenzfähiger ist und das stimmt mich optimistisch." In diese Richtung müsse das Team weiter arbeiten, denn erst am Ende werde in der WM abgerechnet.

Für Felipe Massa ist der Ungarn GP etwas Besonderes, immerhin überlebte er hier vor einem Jahr den Zusammenstoß mit einer Feder aus Rubens Barrichellos Brawn-Boliden. In dieser Woche trifft er sich mit den Streckenposten und Pflegern aus dem Krankenhaus, um ihnen für ihre Hilfe zu danken.

Massas tolles Teamergebnis

Sportlich möchte er an den Deutschland GP anschließen. "Es war ein tolles Teamergebnis", wird Massa zitiert. "Das bedeutet aber nicht, dass wir uns ausruhen werden, denn es kommen an diesem Wochenende weitere Updates, um uns von Rennen zu Rennen zu verbessern."

Auch die Reifenwahl von Bridestone gibt Massa Grund zur Freude. Die superweichen und mittleren Reifen sind eher nach seinem Geschmack. "Sie passen sehr gut zum F10 und so haben wir vielleicht wieder ein sehr konkurrenzfähiges Rennen", sagt er. "In dieser Saison schwankte die Leistung der Teams je nach Streckencharakteristik, mit der Ausnahme von Red Bull, die überall konkurrenzfähig waren." Jetzt wird sich zeigen, ob Ferrari auch auf dem High-Downforce-Kurs am Hungaroring so schnell wie in Hockenheim ist.