Was die Qualifyings betrifft, so war Red Bull in diesem Jahr bislang eine Klasse für sich. Nur an den Rennsonntagen ließ das Team dann den gleichen Biss manchmal vermissen. Deswegen hat Teamchef Christian Horner nun auch zugegeben, dass es dringend notwendig ist, auch am Renntag die Bestleistung abzuliefern, um in der Weltmeisterschaft an die Spitze zu kommen. Denn trotz zehn Pole Positions in elf Rennen liegt McLaren an der Spitze beider WM-Wertungen, konnte also mehr aus den Rennen herausholen als Red Bull.

"Ich denke, nun geht es in die entscheidende Phase der Weltmeisterschaft und es ist wichtig, dass wir starke Qualifyings am Sonntag auch in Punkte ummünzen. Bislang haben wir 50 Prozent der Rennen gewonnen, was unter allen Umständen ein gesunder Start ins Jahr ist. Aber die McLaren-Fahrer haben es gut geschafft, konstante Rennergebnisse zu holen - deswegen haben wir mehr Rennen gewonnen, aber sie haben mehr Punkte", sagte Horner gegenüber Autosport. Deswegen war es für ihn nun wichtig, dass in Hockenheim die Punkte aus dem Rennen auch zum Ergebnis des Qualifyings passen, wobei er wusste, dass es kein einfacher Grand Prix werden wird.

Es musste etwas Besonderes passieren

Denn schon die Pole Position hatte Sebastian Vettel hart erkämpfen müssen, was auch die lediglich zwei Tausendstelsekunden Vorsprung auf Fernando Alonso zeigten. Schon am Freitag hatte Horner Ferrari und Alonso stark eingeschätzt und in den ersten beiden Qualifying-Abschnitten sah der Teamchef den Spanier auch vorne. "Ich saß an der Boxenmauer und dachte, da muss etwas Besonderes kommen, damit wir das heute schaffen, denn ich glaube, wir waren in Q2 etwa zweieinhalb Zehntel zurück. Seb hat in der letzten einen unglaublichen letzten Sektor gefahren und mit Minimalabstand die Pole geholt. Es war unglücklich, dass Mark in Kurve eins hinein am Kerb hängen blieb und auf seinem letzten Run keine saubere Runde hatte, denn ich glaube, es hätten beide Autos vorne sein können", sagte Horner.

Nachdem Ferrari nun aber so stark aufgetreten ist, müsse die Konkurrenz die Scuderia nun wieder in die Titelgleichung mit aufnehmen, fügte er an. Alonso hatte diese Meinung schon immer vertreten. Laut Horner betonen bestimmte Strecken die Vorteile und Schwächen bestimmter Pakete mehr oder weniger, daher freute es ihn auch, mit seinem Team zehn von elf Pole Positions geholt zu haben. "Aber Ferrari sah stark aus, sie sahen wie unser engster Verfolger der letzten beiden Rennen aus und sie hatten einfach nur Pech. Dieses Wochenende haben sie eine starke Teamleistung geboten und ich bin mir sicher, wir werden alle Hände voll zu tun haben, um sie hinter uns zu halten, aber das haben wir vor", erklärte Horner, der noch meinte, schon immer gesagt zu haben, dass Ferrari nicht unterschätzt werden darf. "Sie sind ein Team mit einer großen Geschichte in der Formel 1. Sie haben eine starke Fahrerpaarung und es wäre dumm, sie abzuschreiben.