Teamkollegen stehen im direkten Kampf gegeneinander, immerhin will man zeigen, dass man mit gleichem Material mehr herausholen kann als der Pilot, der auf der anderen Seite der Box sitzt. Deswegen und auch aufgrund der bisherigen Ereignisse in dieser Saison rechnet Mark Webber nicht damit, dass sich die Situation bei Red Bull Racing wirklich entspannen wird. "Wer weiß, wenn wir in den nächsten Monaten weiter beide um die Spitze mitfahren, könnte unser Verhältnis noch angespannter werden", sagte er gegenüber der australischen Mail on Sunday.

Weiter meinte er: "Sebastian und ich sind nicht die besten Freunde, aber das ist nicht unnatürlich, weil wir beide das gleiche Ziel verfolgen." Dennoch wollte er nach dem eher unharmonischen Wochenende in Silverstone die Wogen auch weiter ein wenig glätten. Dort hatte er sich beschwert, weil Sebastian Vettel den letzten verbliebenen neuen Vorderflügel bekommen hatte, obwohl der bis dahin auf Webbers Auto war. "Sebastian hat aber das ganze Wochenende nichts verkehrt gemacht. Nach dem Rennen hat er mir die Hand geschüttelt", erklärte Webber.

Keine Spaltung

Daher musste er auch verneinen, dass der Konflikt das Team gespalten habe. "Das ist Unsinn", sagte der Australier. Und auch bezüglich seiner Aussage, er hätte für nächstes Jahr wohl nicht bei Red Bull unterschrieben, wenn er gewusst hätte, wie es in Silverstone läuft, ruderte er ein wenig zurück. "Wir respektieren uns gegenseitig. Deshalb werde ich in der nächsten Saison bei Red Bull bleiben. Ich bin Teil eines sensationellen Teams."

Teamchef Christian Horner konnte derweil nur noch einmal betonen, dass beide Fahrer im Team gleich behandelt werden, er gab aber auch zu, dass Vettel als die Zukunft des Teams angesehen wird. "Mark hat nur noch ein, zwei, höchstens drei Jahre übrig, bei Sebastian sind es zehn, elf, zwölf. Also, wenn man von der Zukunft redet, dann ist es ganz offensichtlich Sebastian, der - hoffentlich - noch ganz viele Jahre gemeinsam mit dem Team verbringen wird", erklärte Horner gegenüber dem Focus.