Fernando Alonso ist nicht gerade für seine ruhige und zurückhaltende Art bekannt. Der Spanier verleiht seiner Unzufriedenheit gerne mal mit wilden Handbewegungen und Gesten Ausdruck, auch im Cockpit. In Valencia kochte das südländische Temperament auch nach Rennende noch über. Alonso schimpfte über ein manipuliertes Rennen, über Respekt für die Regeln seinerseits und fehlenden Respekt für die Regeln seitens Lewis Hamilton.

Es sollte nicht der letzte Ausbruch roter Wut über das Überholen des Safety Cars durch den McLaren-Piloten bleiben. Ferrari fuhr von Piero Ferrari bis Luca di Montezemolo das volle Arsenal auf - und feuerte dabei aus allen Rohren. Selbst die Fans ließ man auf seiner Website zu Wort kommen und gegen die FIA schießen.

Die Vergangenheit abgehakt

Zwei Tage danach war es an der Zeit, dem Spektakel ein Ende zu bereiten. In seiner Kolumne auf der Ferrari-Website werden Alonso von der Scuderia erstmals versöhnliche Worte zugeschrieben. "Am Sonntagabend war ich sehr verärgert über alles, das passiert war, aber nun hat sich der Ärger in positive Energie verwandelt, mit dem Wunsch zurückzuschlagen", wird der Spanier zitiert, der selbst zugibt, nach dem Rennen überreagiert zu haben.

"Ich war emotional und da ist es nur allzu einfach, einen Ton anzuschlagen und Dinge zu sagen, die falsch interpretiert werden können und Verdächtigungen auslösen, die ich nicht meinte", hält er den Ball in Richtung FIA flach. Er wisse, dass die Stewards eine schwierige Aufgabe hätten und er habe mit seiner Kritik auch keinen speziellen Fahrer gemeint. Nur dumm, dass er am Sonntag noch ganz klar den Namen seines Ex-McLaren-Teamkollegen nannte.

Konzentration auf die Zukunft

Fernando Alonso war not amused, Foto: Sutton
Fernando Alonso war not amused, Foto: Sutton

Nebenbei nennt Alonso aber auch den wahren Grund, warum der Sonntag für die Scuderia schlecht verlief. "Das Safety Car kam zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt für uns auf die Strecke und ruinierte unser Rennen." Nur ein paar Sekunden später hätten Ferrari alle Chancen gelassen.

Alonsos Gedanken sollen sich bereits voll um das nächste Rennen in Silverstone drehen, wo er die gesamte Energie in das Auto stecken und den Erfolg einfahren möchte, der ihm in Valencia verloren ging. "Und das obwohl wir wissen, dass Silverstone der Charakteristik unseres Autos nicht so sehr liegen sollte", betont Alonso, der den Rückstand von 29 Punkten auf die WM-Führung noch nicht als irreparabel ansieht.

"Wir sind mit den Updates einen Schritt näher an die Spitze gekommen." So müsse es weitergehen. Für die ausstehenden zehn Rennen hat er sich ein klares Ziel gesetzt: "Wir müssen 30 Punkte mehr holen, als der aktuelle WM-Spitzenreiter." Damit schließt sich der Kreis wieder, denn der Führende heißt: Lewis Hamilton.