Sie werden sich zwar keine Weihnachtskarten schicken, aber sie kommen nach wie vor miteinander aus, so sieht die Situation zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel zwei Wochen nach dem Unfall von Istanbul aus. Als Teamkollegen wollen die Beiden weiter Einheit demonstrieren, der Schuldfrage zum Zusammenstoß in der Türkei weichen sie aus. "Ich habe kein Problem, einen Fehler zuzugeben - wenn es einen gäbe", meinte Vettel laut Bild am Sonntag. Webber sagte: "Die Aktion dauerte von A bis Z sieben Sekunden. Wer will da schon sagen, wer was falsch gemacht hat."

Unterschiede gibt es bei den Beiden einige, das fängt schon bei der Nationalität an. Webber meinte, als Australier möge er Rugby und Cricket und Vettel als Deutscher eher Fußball. Zudem betrage der Altersunterschied zehn Jahre. "Er ist aggressiver, hat mehr Ecken und Kanten. Und so fährt er auch. Ich kann das aus seinen Telemetrie-Daten lesen", sagte Vettel über Webber. Auch bei der Frage, wem sie vertrauen, geht es ein wenig auseinander. "Meinem Renningenieur Guillaume Rocquelin und meinen Mechanikern. Zu Hause meinem Vater, meiner Mutter, meiner Freundin und Freunden", meinte Vettel. Webber nannte Designer Adrian Newey, Teamchef Christian Horner und seine Freundin Ann Neale.

Einigkeit

Einig sind sich dafür beide bei der Ansicht, dass keiner von ihnen im Team bevorzugt werde. Webber verstand auch, dass Vettel ein besseres Verhältnis zu Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko hat, da beide Deutsch sprechen. "Aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich benachteiligt werde", sagte er. "Wir werden gleich behandelt, tauschen alle Daten unserer Autos aus. Ich glaube, dass auf der Strecke entschieden wird, wer der Bessere ist", erklärte Vettel.

Und bei noch was stimmen sie überein. Beide waren der Ansicht, dass sie Weltmeister werden. Vettel meinte dazu typisch unverfänglich, das werde so sein, weil er am Ende mehr Punkte habe als jeder andere. Webber sagte: "Ich sage mal, ich habe meine 93 Punkte nicht als Kinderüberraschung in einer Cornflakes-Packung gekauft. Sondern sie mir sauer verdient. Ich werde weiterhin hart für den Titel arbeiten."