Bis zur Runde 40 hatte Mark Webber das Rennen in Istanbul angeführt, doch Teamkollege Sebastian Vettel war ihm auf den Fersen. Kurz bevor die beiden Red Bull-Piloten kollidierten, hat Webber über Teamradio nachgefragt, ob der Deutsche nicht langsamer machen könne. Doch Vettel hatte selbst Lewis Hamilton im Genick sitzen, weshalb Red Bull der Webber-Anforderung nicht nachkommen wollte.

"Wir konnten uns angesichts des Speed-Vorteils, den die McLaren auf der Gerade hatten, nicht leisten hinter sie zurückzufallen. Sebastian konnte nicht langsamer machen, weil beide McLaren direkt hinter ihm waren", verriet Christian Horner gegenüber Autosport. Zum Zeitpunkt der Kollision sei Vettel klar der Schnellere der beiden Red Bull-Piloten gewesen.

Professionell bleiben

"Es schien als hätte Mark mehr Probleme mit seinen Hinterreifen - zumindest sah es so vom Kommandostand aus. In den Runden 38 und 39 konnte Sebastian auf Mark aufholen und in Runde 40 fanden sich beide in einer Situation wieder, in der beide nicht sein wollten", sagte Horner. Obwohl nach dem Rennen keiner der Beiden die Schuld auf sich nehmen wollte, geht Horner nicht davon aus, dass die teaminternen Beziehungen unwiderruflich zerstört sind.

"Wir haben das Glück, dass beide Piloten ausbalancierte und erwachsene Individuen sind. Sicher gingen die Emotionen am Sonntag hoch, aber beide sind professionell", meinte Horner. "Sie werden sicher nicht zusammen auf ein Bier gehen, aber sie werden weiterhin professionell miteinander umgehen. Am Ende des Tages arbeiten sie für das Team und sie kennen die Regeln im Team", fuhr er fort.