Edoardo Mortara ist der Mann der Stunde in der DTM. Sein Wechsel zu Mercedes zur Saison 2017 sei bereits beschlossene Sache, heißt es hinter den Kulissen. Zuletzt kurbelte der Noch-Audi-Pilot die Spekulationen um seine Person persönlich an - wenn auch unfreiwillig. Ein Post auf seiner Instagram-Seite sorgte für Aufsehen, wurde zunächst als Anzeichen für einen Wechsel des Arbeitgebers interpretiert. Der Hype um den Post blieb auch Mortara nicht verborgen und führte zu einer Stellungnahme - ebenfalls auf Instagram.

"Ich musste lachen nach den Reaktionen auf mein letztes Bild und meine Kommentare", schrieb Mortara eine Woche vor dem Saisonfinale in Hockenheim. "Nein, ich gebe nicht bekannt, dass ich Audi verlasse. Hockenheim wird das letzte Rennen der Saison. Es wird das erste Rennen ohne eki seit sechs Jahren! Es ist auch das Ende einer DTM-Ära, weil es nächstes Jahr neue Regeln gibt. Und wer weiß, was die Zukunft bringt!!!!"

Spezielles Saisonfinale

Mit seinem Eintrag am Donnerstag wollte Mortara Medienberichten entgegenwirken, die einen seiner Posts als Ankündigung für den Wechsel zu Mercedes betrachtet hatten. So schrieb Mortara am Mittwoch auf seiner Instagram-Seite: "Aus vielen Gründen wird das kommende Wochenende speziell und ich möchte es genießen." Audi-Kollege Mattias Ekström reagierte und schrieb: "Ich weiß, dass es ein spezielles Wochenende für dich wird. Ein Wochenende ohne mich ist wahrscheinlich das Speziellste seit sechs Jahren."

Angesichts der aktuellen Spekulationen rund um Mortaras Abschied tat sich dieser womöglich keinen Gefallen mit seiner Antwort an Ekström. "Unsere Treffen werden nicht mehr dieselben sein", textete er mit lachenden Emojis versehen unter anderem zurück. Daraus ließ sich für Medien leicht ableiten, dass er selber den Wechsel in Richtung Mercedes andeutete. Mortara wies solche Spekulationen zwar zurück, doch aller Voraussicht nach geht er tatsächlich 2017 für Mercedes an den Start.

Warum der Mortara-Hype?

Warum überhaupt der aktuelle Hype um Mortara, der jahrelang unter dem Radar fuhr, seit einiger Zeit aber zu den Top-Piloten in der DTM zählt? Tatsächlich waren Fahrerwechsel vom einen zum anderen Hersteller eine absolute Seltenheit in der Tourenwagenserie. Timo Scheider zog es einst 2006 von Opel zu Audi, allerdings mit zwischenzeitlicher DTM-Auszeit. BMW schnappte sich 2012 beim Comeback Bruno Spengler von Mercedes und Martin Tomczyk als amtierenden Meister von Audi. Zuletzt traute sich Jamie Green 2013, als er Mercedes in Richtung Audi verließ.

In der DTM passieren Herstellerwechsel nur selten, weil die Fahrer oftmals seit Jahren zum Pool der jeweiligen Marke gehören. Wenn es in der DTM nicht weitergeht, werden die Piloten meist einem der hauseigenen GT3-Projekte zugewiesen oder übernehmen andere Aufgaben innerhalb des Unternehmens. Die Hersteller setzen auf langjährige Markenrepräsentanten, vor allem aus Marketing-Gründen. Wechselt ein Fahrer den Hersteller, wirft dies in der öffentlichen Wahrnehmung nicht das beste Licht auf die Marke.

In der DTM ticken die Fahrermarkt-Uhren nun einmal anders als etwa in der Formel 1 - deshalb die Brisanz rund um Mortara, der mit Titelchancen zum Finale reist. Sollte er tatsächlich die Meisterschaft auf die Zielgeraden gewinnen und kurz darauf Audi verlassen, würde den Ingolstädtern das Marketing-Zugpferd über den langen Winter fehlen.