Es war der 04. August 2013 in Moskau. An diesem Tag stand Mike Rockenfeller auf dem obersten Podestplatz und bescherte Audi einen Sieg. Den letzten seit nunmehr 364 Tagen. Eine so lange Durststrecke hatte in der DTM letztmals Opel zu verzeichnen. Nach dem Sieg von Uwe Walzen in Hockenheim 2000 blieb der Hersteller bis zum Ausstieg Ende 2005 sieglos.

2013 feierte Mike Rockenfeller in Moskau den letzten Audi-Sieg, Foto: RACE-PRESS
2013 feierte Mike Rockenfeller in Moskau den letzten Audi-Sieg, Foto: RACE-PRESS

Droht eine derartige Dürreperiode nun auch Audi? Die Mannschaft strauchelt bereits die ganze Saison und setzte diese Serie in Österreich fort. Bester Audi wurde Timo Scheider auf Rang fünf, Meisterschaftskandidat Mattias Ekström landete auf Rang sieben. Nicht der Anspruch von Audi - stattdessen Ratlosigkeit schon nach dem Qualifying.

Jamie Green als bester Audi auf Startplatz sechs, die nächsten Piloten sollten erst ab Rang 14 folgen. "Wir kamen eigentlich mit einer gewissen Portion Optimismus hierher, denn auch in Jahren, in denen es auf anderen Strecken nicht so gut lief, haben wir hier gute Ergebnisse erzielt", zeigte sich Audi Leiter DTM, Dieter Gass ratlos. "Das macht die Situation noch schlimmer, denn es gibt momentan keine offensichtliche Erklärung."

Schadensbegrenzung?

Zu diesem Zeitpunkt mahnte Gass aber davor, seine Mannschaft schon nach dem Qualifying abzuschreiben und sah sich mit vier Autos in den Punkten am Sonntag bestätigt. "Aber wir müssen natürlich sagen, dass mit Jamie [Green] mehr möglich gewesen wäre", erinnerte Gass an die Durchfahrtsstrafe des Briten für eine Runde zu viel auf den Optionreifen. "Vielleicht nicht der Sieg, aber ein Podium wäre definitiv möglich gewesen. Daher ist es schon ärgerlich, dass so etwas passiert."

Ohnehin wollte der Leiter DTM das Rennergebnis nicht überbewerten. Erst eine genaue Analyse würde die Performance-Niveaus der Teams untereinander klarstellen. Diese brauchte zumindest Mattias Ekström nicht, denn sein Fazit zum Red Bull Ring war schnell gefunden. "Normalerweise ist es Spaß, wenn die Optionreifen draufkommen. Heute war die Pace nicht da und dann hast du auch kein schönes Rennen", ärgerte sich der Schwede. Erst mit den Standard-Reifen kam er mit seinem Auto zurecht.

Mattias Ekström ist der letzte Audi-Sieger auf dem Nürburgring, Foto: DTM
Mattias Ekström ist der letzte Audi-Sieger auf dem Nürburgring, Foto: DTM

Alle Hoffnung liegt in der Eifel

Für Audi gilt aber nun: Red Bull Ring abgehakt, auf geht es zum Nürburgring - mit großen Hoffnungen. "Ich denke, wir werden dort konkurrenzfähig sein, es sollte gut laufen dort", prognostizierte Jamie Green. Spielberg sei etwas anders als der Druckschnitt und auf normalen Strecken würde Audi besser aussehen. "Daher gibt es keinen Grund, warum wir dort nicht gewinnen können sollten - schließlich hätten wir es hier schon schaffen können."

Diesen Optimismus teilt auch Dieter Gass. "Ich sehe nach wie vor das Performance-Niveau grundsätzlich auf Augenhöhe mit BMW. Entsprechend sehe ich auch Möglichkeiten am Nürburgring", machte er allen Audi-Fans Mut. "Ich kann nicht sagen, dass wir da hinfahren, gewinnen und wie heute BMW alle Podestplätze holen, aber ich bin immer noch der Auffassung, dass wir das Rennen auf dem Nürburgring gewinnen können."

Bisher holte Audi in der Eifel neun Siege - zuletzt 2011 durch Mattias Ekström. Genau das müsste auch 2014 gelingen, um zumindest noch eine Chance im Titelkampf zu haben. "Wenn wir die knacken wollen, dann müssen wir langsam anfangen, Gas zu geben. Jetzt ist es fünf vor 12."