Die letzten Testfahrten vor der Saison sind in vollem Gange: In Hockenheim haben die DTM-Piloten ein letztes Mal die Gelegenheit, sich mit ihren Autos vertraut zu machen, bevor es am 5. Mai ernst wird auf der badischen Traditionsstrecke. Im Fokus der Testarbeiten stehen natürlich die neuen Option-Reifen sowie der verstellbare Heckflügel. Beide Neuerungen wurden inzwischen offiziell bestätigt und kommen 2013 erstmals an den Tourenwagen zum Einsatz.

Kompromittiert wurden die Programme der Teams jedoch durch das schlechte Wetter - pünktlich zur Mittagspause begann es zu regnen. Erst 30 Minuten vor Feierabend stellte sich der Regen wieder ein. Eine entscheidende Verbesserung der Rundenzeiten war demnach in der Nachmittags-Session nicht mehr möglich.

Bei trockenen Bedingungen setzte Marco Wittmann vormittags die Tagesbestzeit am ersten der vier Testtage. Der zum Stammpiloten aufgestiegene BMW-Youngster benötigte 1:33.023 Minuten für seinen schnellsten Umlauf in Hockenheim. Markenkollege Martin Tomczyk fuhr die zweitbeste Zeit: 1:33.437 Minuten und damit ganze vier Zehntel langsamer als Wittmann. "Es ist natürlich immer schön, wenn man am Ende eines Testtags ganz oben steht", sagte Wittmann. "Aber die Zeiten von heute sollte man nicht überbewerten. Wir haben am Morgen nicht sonderlich viel Zeit im Trockenen gehabt - aber die konnten wir recht gut nutzen. Am Nachmittag hat es wieder geregnet, aber auch unter diesen Bedingungen waren wir gut dabei. Ich habe dann etwas Zeit verloren, weil wir am Auto arbeiten mussten."

Paffett jagt die BMWs

Hinter dem Münchner Duo landete Gary Paffett auf Platz drei des Zeitentableaus – die Mercedes-Speerspitze hatte gute acht Zehntel Rückstand auf Top-Mann Wittmann. Die Aussagekraft der Rundenzeiten hält sich jedoch stark in Grenzen, vielmehr stehen Systemchecks und vor allem Reifenarbeit auf dem Plan. Somit dürfte es für Audi auch verschmerzbar sein, dass mit Mike Rockenfeller der beste Ingolstädter Pilot lediglich die siebtschnellste Runde in den zunächst trockenen Aspahlt brannte - 1,7 Sekunden Rückstand auf Wittmann.

"Es war schön und fast schon etwas unerwartet, dass wir heute Morgen einen halben Tag im Trockenen hatten", so Rockefeller. "Das Auto lief grundsätzlich gut, wir konnten einige Dinge aussortieren. Auch der nasse Nachmittag war produktiv, denn wir hatten konstante Bedingungen. Oft ist es bei Regen ja so, dass sich die Verhältnisse ständig ändern. Das war heute nicht der Fall und so konnten wir auch im Regen wertvolle Erkenntnisse sammeln."

Stattdessen machten BMW und Mercedes die vorderen Plätze unter sich aus. P4 ging an Schnitzer-Pilot Dirk Werner vor Markenkumpel Augusto Farfus. DTM-Rookie Daniel Juncadella reihte sich auf der sechsten Position ein. Hinter Rockenfeller erzielte Roberto Merhi die achtschnellste Zeit. Das Audi-Trio Filipe Albuquerque, Jamie Green und Mattias Ekström reihte sich am Ende des Feldes auf den Plätzen neun bis elf ein. Ärgerlich für den DTM-Tross: Auch für die kommenden drei Tage ist Regen in Hockenheim vorhergesagt; damit noch weniger Möglichkeiten, sich optimal auf den Saisonauftakt vorzubereiten.