Die 32. Ausgabe der Rallye Dakar begann am 29. Dezember mit der dreitägigen Abnahme der Fahrzeuge. Nach diesen drei Tagen der Zusammenkunft und der Formalitäten nehmen die Teams und Piloten am Freitag, den 1. Januar, die erste Etappe von Buenos Aires nach Colon in Angriff.

Die Kommissare und Prüfer haben in drei Tagen ein gewaltiges Teilnehmerfeld zu bearbeiten. Insgesamt sind 161 Motorräder, 30 Quads, 141 Autos und 53 Lastwagen für die Rallye Dakar 2010 gemeldet. Die Teilnehmer aus Nord- und Südamerika mussten als erste vorfahren. Den Anfang machte das chilenische Team von Javier Campillay und Guzman Dario um Punkt 12 Uhr Ortszeit. Die Lokalmatadoren aus Argentinier und Chilenen haben damit ihre Maschinen und Boliden inzwischen dem Urteil der Rennkommissare bereits unterworfen.

Pech hatte nur der Amerikaner Jonah Street, der seinen Führerschein im Hotel liegengelassen hatte und dadurch eine Extra-Etappe Richtung Stadtzentrum einlegen durfte. Der KTM-Pilot, der im letzten Jahr die fünfte Wertungsprüfung für sich entscheiden konnte, äußerte sich nach dem Missgeschick optimistisch: "Im letzten Jahr bin ich an den Start gegangen, obschon ich am Handgelenk verletzt war. Jetzt bin ich nach einer Handgelenksoperation in Topform zurück. Mein Ziel ist es zu gewinnen!"

Die Gauchos haben ihren Favoriten

Massenabfertigung, Foto: VW Motorsport
Massenabfertigung, Foto: VW Motorsport

Die Sieghoffnungen der Gauchos ruhen natürlich auf Marcos Patronelli, dem Zweitplatzierten der Quad-Kategorie 2009. Er und sein Bruder Alejandro konnten sich vor Interview- und Autogrammwünschen kaum retten. Die Euphorie der argentinischen Schlachtenbummler belastet die beiden Quad-Piloten allerdings nicht: "Ich bin ganz ruhig und dank meines Bruders und des freundlichen Empfangs durch die Zuschauer ist alles viel leichter", gesteht Alejandro. Nach dem zweiten Rang im letzten Jahr traut man Marcos sogar den Gesamtsieg zu. "Man will sich natürlich immer verbessern, allerdings sage ich nie, dass ich gewinnen werde oder will. Zu groß ist mein Respekt vor diesem großen Rennen, der Rallye Dakar", gab der große Bruder zu bedenken.

Der Australier Rob Pollard war mit seinen 1,88 Metern Körpergröße und gut 100 kg Gewicht bei der Abnahme kaum zu übersehen. Trotzdem wirkte der Koloss vor seinem Dakar-Debüt auf einer KTM 690 etwas eingeschüchtert: "Für mich ist das eine große Premiere, und ich muss eingestehen, dass ich einen ziemlichen Druck spüre. Diese ganze Organisation ist schon beeindruckend. Es muss so vieles erledigt werden. Noch ist es erst der Anfang eines Traums. Ich nutze jede Gelegenheit, um mich zu unterhalten und um mich an den Erfahrungen der anderen zu berauschen."