Nach dem historischen Sieg im Januar 2009 mit dem Race Touareg 2, dem ersten eines Diesel-Automobils in der Geschichte der Rallye, stellt sich der deutsche Automobilhersteller erneut den Herausforderungen auf härtestem Terrain, unerbittlichem Klima und starker Konkurrenz. Fünf der 300 PS starken "Dakar"-Prototypen bringt Volkswagen bei der 32. Auflage des Wüstenklassikers, der zweiten durch Argentinien und Chile, an den Start. Wenn Carlos Sainz, Giniel de Villiers und Co vor großer Fankulisse am 01. Januar 2010 in Buenos Aires über die Startrampe rollen, finden sie sich in einer neuen Rolle wieder. Bis zur Zielankunft 15 Tage später an gleicher Stelle sind sie erstmals die Gejagten.

"Der ‚Dakar'-Doppelsieg 2009 war die Erfüllung eines großen Traums für Volkswagen. Doch das ist bereits Geschichte. Jetzt haben wir ein neues Ziel, auf das wir uns noch akribischer vorbereitet haben als je zuvor: ‚Dakar'-Sieg Nummer zwei", so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Wir haben den ohnehin schon zuverlässigen Race Touareg noch standfester gemacht und seine Leistungsfähigkeit dabei weiter erhöht. Wir treffen in Argentinien und Chile auf nicht weniger als die härteste Rallye Dakar aller Zeiten. Doch wir können behaupten, dass wir perfekt darauf vorbereitet sind."

Weiterentwicklung eines Siegerpakets

"In den Race Touareg einzusteigen, ist für uns, als ob wir wieder zurück nach Hause kommen", so Volkswagen Werkspilot Giniel de Villiers, der zusammen mit seinem norddeutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz als Titelverteidiger an den Start geht. "Wir wissen das wohl stärkste und zuverlässigste Offroad-Fahrzeug an unserer Seite. Gerade, weil es für die kommende ‚Dakar' noch weiter verbessert wurde, fühlen wir uns im Cockpit zu 100 Prozent wohl." Der Südafrikaner profitiert dabei - wie seine Teamkollegen - von einer überarbeiteten Turboaufladung und einer verbesserten Ladeluftkühlung. Die Volkswagen Ingenieure steigerten die Leistungsausbeute des 2,5-Liter-TDI-Triebwerks auf 300 PS. Auch in den Bereichen Bremsenkühlung sowie bei der Standfestigkeit im Getriebebereich verbesserten die Techniker den Race Touareg.

Bei der Rallye Dakar 2010 kommt zudem ein neuer Reifentyp zum Einsatz, den Volkswagen in Zusammenarbeit mit Partner BFGoodrich entwickelte. Der Basisreifen "All Terrain" zeichnet sich durch ein besseres Haftungsniveau auf losem Schotter und durch eine bessere Haltbarkeit aus. Dieser Reifentyp wird auch von Konkurrenzmannschaften, beispielsweise dem X-raid-BMW-Team, eingesetzt.

Ein starkes Quintett

Der Fahrerkader von Volkswagen für die Rallye Dakar eint angesichts zahlreicher Titel unterschiedlicher Kategorien sportliche Größen aus Marathon- und klassischem Rallyesport. Mit den fünf werksseitig eingesetzten und vorbereiteten Race Touareg gehen Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E), Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA), Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) sowie Maurício Neves/Clécio Maestrelli (BR/BR) an den Start. "Volkswagen verfügt über eine starke Mannschaft", ist Carlos Sainz überzeugt, der im vergangenen Jahr die "Dakar" acht Tage lang anführte und sechs von 13 möglichen Tageserfolgen feierte. "Jeder von ihnen ist ein Kandidat für den Gesamtsieg. Die Taktik entscheidet. Deshalb ist es wichtig, die Geduld zu bewahren. Bei der Rallye Dakar kann jederzeit Unerwartetes passieren. Deshalb zählt neben kalkuliertem Risiko auch das Quäntchen Glück."

Die härteste Konkurrenz aus dem Volkswagen Lager erwartet Sainz sowie sein Copilot und Landsmann Lucas Cruz von den "Dakar"-Doppelsiegern einerseits sowie von Team-Neuzugängen andererseits. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz gewannen 2009 den Wüstenklassiker, insgesamt acht Podiumsresultate, davon fünf Siege, gingen bei zwölf Starts für Volkswagen auf ihr Konto. Auch die "Dakar"-Zweiten des Jahres 2009, Mark Miller und Ralph Pitchford, sind ausgewiesene Offroad-Experten und echte Allrounder. Die Neuzugänge, der Rallye-erfahrene Nasser Al-Attiyah aus Katar, der mit dem Deutschen Beifahrer Timo Gottschalk startet, sowie das brasilianische Duo Maurício Neves und Clécio Maestrelli verstärken als vierte und fünfte Paarung das Volkswagen Werksteam.

Mehr Wüste, mehr Hitze, mehr Herausforderung

Die Routenführung der legendären Wüstenrallye verspricht die härteste "Dakar" aller Zeiten: Zwei Andenüberquerungen mit Höhen bis zu 4.726 Metern über Normalnull, schnelle Schotterabschnitte in der berüchtigten Pampa sowie extreme Beanspruchung von Mensch und Material auf vier Etappen durch die erbarmungslose Atacama-Wüste sind die Schlagworte der 32. Auflage des Offroad-Klassikers. "Die Rallye Dakar in Südamerika ist etwas ganz Besonderes", so Volkswagen Werkspilot Mark Miller. "Anders als in den Jahren in Afrika ist jeden Tag von jedem Typus Terrain etwas dabei. Schotter, Sand, Trial-artige Passagen - das fordert Allrounder-Qualitäten und bevorteilt keinen bestimmten Fahrertyp. Ich denke, dass genau hier meine Stärken liegen."

Werksfahrer fit für zwei Wochen Wüsten-Tortur

Täglich bis zu acht Stunden im Cockpit, extreme Hitze, dazu extreme körperliche Anstrengungen - die Rallye Dakar bringt Fahrer und Beifahrer stets an ihre physischen Grenzen. "Die optimale Fitness ist ein entscheidender Faktor bei der Rallye Dakar", so Volkswagen Werkspilot Nasser Al-Attiyah. "Nur, wer auch unter extremsten Bedingungen permanent die Konzentration wahrt, ist auch fähig, den Gesamtsieg zu holen. Dank einer guten körperlichen Vorbereitung fühle ich mich so gut wie nie dafür gerüstet."

Mit intensiven Fitness-Programmen haben sich die Volkswagen Werksfahrer auf die "Dakar" 2010 vorbereitet. Mit einem gemeinsamen Training in der Höhe startete das individuelle Work-out jedes einzelnen Piloten und Copiloten. Im schweizerischen Arosa standen Kletter- und Mountainbike-Touren auf dem Programm, um mit dem folgenden, intensiven Programm die bestmögliche Fitness zu erreichen.

Die schnellen Helfer

Ein entscheidender Faktor bei der Rallye Dakar ist die komplexe Logistik. 85 Teammitglieder und 23 Service-Fahrzeuge stellen sich während der insgesamt 14 Etappen und dem Ruhetag in den Dienst der fünf Werksduos in den Race Touareg. Die Mannschaft übernimmt während der gesamten Rallye den allabendlichen Service, um die "Dakar"-Prototypen jeden Morgen optimal vorbereitet in die nächste Wertungsprüfung zu schicken. Dabei haben die Volkswagen Teammitglieder täglich selbst einen eigenen Marathon zu absolvieren.

Jeden Tag - vom Ruhetag abgesehen - wird das Biwak an einem anderen Ort errichtet. Für die Logistiker eine große Herausforderung. Denn die fünf je einem Race Touareg zugeordneten Service-Trucks sowie die weiteren Service-Fahrzeuge müssen jeweils vor den Race Touareg wieder eintreffen. "Für mich ist die ‚Dakar' die zweite Rallye mit dem Volkswagen Werksteam", so der Brasilianer Maurício Neves. "Es ist einfach unglaublich, wie professionell es arbeitet. Die Jungs leisten bei so einer Veranstaltung unglaubliches. Auch sie sind echte ‚Dakar'-Helden."