Marc Coma (KTM), der gestrige Tagessieger und unumstrittene Nummer eins der Gesamtwertung, war auch auf der vierten Etappe der Rallye Dakar in Südamerika nicht zu schlagen. "Diese Etappe erforderte mehr technisches Können, aber auch mehr Körperkraft war gefragt, da man allmählich die Anstrengungen in den Knochen spürt. Heute war es zwar kürzer, aber wirklich härter als an den anderen Tagen. Aber alles hat reibungslos geklappt", freute sich ein sichtlich erschöpfter Coma im Ziel.

Von Anfang an zeigte der spanische Motorradpilot seinen Gegnern, wo es langging. Am ersten Check Point lag Coma klar in Front, dahinter die beiden KTM-Piloten David Casteu und Jordin Villadoms. Während Coma ein ungefährdetes Rennen fuhr, spielten sich hinter dem Spitzenreiter spannende Szenen ab. Für eine Überraschung sorgte der große Verlierer des gestrigen Tages Cyril Despres (KTM). Als 48. losgefahren, startete der Franzose eine rasante Aufholjagd.

Nach dem ersten Check Point hatte sich Despres bereits auf Platz vier vorgekämpft und platzierte sich im Ziel eine Minute hinter Tagessieger Coma auf Rang zwei. Dritter wurde Jonah Street, der 1,21 Minuten hinter Marc Coma ins Ziel kam. "Ich hatte heute viel Spaß. Es war auch angenehm, die Maschine einfach laufen lassen zu können, ohne ständig den Reifenverschleiß im Hinterkopf zu haben. Denn auf den ersten beiden Etappen war ich manchmal gezwungen, den Fuß vom Gas zu nehmen", erklärt Street.

Der Amerikaner verdrängte mit dieser Leistung David Frétigné vom zweiten auf den dritten Platz. Mit einem Abstand von 45 Minuten ist der Kampf um den zweiten Platz aber erst so richtig entbrannt und noch längst nicht entschieden.