Ein Duell verschlug heute den Dakar-Zuschauern den Atem: Carlos Sainz gegen Al-Attiyah. Mit einem hauchdünnen Vorsprung rettete Sainz seinen zweiten Etappensieg bei der Dakar in Südamerika ins Ziel. Nur sechs Sekunden trennten den Spanier und den Katari Nasser Al-Attiyah (BMW). Die beiden Piloten lieferten sich auf der vierten Etappe einen heißen Kampf um die Sekunden.

Nach 58 Kilometern lag Al-Attiyah nur einen Bruchteil vor dem VW-Piloten. Am nächsten Check Point lag Sainz eine Minute vor Al-Attiyah in Führung. "Wir haben sehr stark begonnen und ein forsches Tempo angeschlagen. Es ist uns gelungen, zu Nasser Al-Attiyah aufzuschließen. Als er uns bemerkt hat, hat er erneut attackiert. Und wir sind beide ein sehr hohes Tempo gegangen, bis dass ich ihn auf einem Stück abseits der Piste schließlich überholen konnte", erzählte Sainz im Ziel.

Trotz eines Handicaps konnte der Spanier seine Führung ins Ziel retten. "Just nach dem Überholmanöver verlor einer meiner Reifen Luft. Es war keine vollständige Reifenpanne, sondern ein schleichender Plattfuß. Bis zum Ende der Wertungsprüfung habe ich regelmäßig an Reifendruck verloren. Ich glaube, dass ich es mit einem halben Kilo Druck ins Ziel geschafft habe", erklärte Sainz. Doch Al-Attiyah blies bereits nach der Zieleinfahrt zur Attacke. "Die morgige Etappe in den Dünen kommt mir sehr gelegen", so der BMW-Pilot.

In der Gesamtwertung liegen die beiden Kontrahenten nur drei Minuten und 49 Sekunden auseinander. Allerdings steht die Frage nach der Zuverlässigkeit ihrer Autos weiterhin im Raum, immerhin müssen diese noch über 6000 Kilometer zurücklegen. Eine Auseinandersetzung mit Mitsubishi steht daher immer noch im Raum. Allerdings haben Peterhansel und die seinen heute nicht zum Angriff blasen können. Weit hinter dem spanisch-katarischen Spitzentandem war Nani Roma der beste Vertreter der japanischen Marke und lenkte seinen Lancer auf Position fünf der Tageswertung.

In der Gesamtwertung lauern nach der Aufgabe von Masuoka und der gestrigen Pechsträhne von Alphand nur noch Peterhansel und Roma in einem Abstand von weniger als 20 Minuten, an vierter bzw. fünfter Position. Platz drei ging heute an Luc Alphand. Giniel de Villiers wurde Sechster, verteidigte aber in der Gesamtwertung seinen dritten Platz.

Einer besonders trügerischen Wertungsprüfung mit vielen Steinen auf der Piste fiel Balazs Szalay (Opel) zum Opfer. Das Auto des Ungars erlitt ein Lenkungsbruchs, das gleiche Szenario ereilte Matteo Marzotto (Nissan) bei Kilometer 208. Der Italiener versuchte seinerseits, den Schaden selbst zu reparieren, um schnellstmöglich weiterzufahren.

Ergebnis, 4. Etappe

1. Sainz Volkswagen 3:42:57
2. Al Attiyah BMW + 0:6
3. Alphand Mitsubishi + 2:24
4. Miller Volkswagen + 4:20
5. Roma Mitsubishi + 5:38
6. De Villiers Volkswagen + 5:48
7. Terranova BMW + 6:49
8. Peterhansel Mitsubishi + 6:54
9. Chicherit BMW + 10:31
10. Gordon Hummer + 12:13

Gesamtwertung

1. Sainz Volkswagen 12:47:45
2. Al Attiyah BMW + 3:46
3. De Villiers Volkswagen + 11:33
4. Peterhansel Mitsubishi + 15:41
5. Roma Mitsubishi + 20:00
6. Miller Volkswagen + 20:05
7. Terranova BMW + 24:30
8. Alphand Mitsubishi + 41:11
9. Gordon Hummer + 46:45
10. Holowczyc Nissan + 47:39