Volkswagen behauptet sich auch nach der 694 Kilometer langen dritten Etappe der Rallye Dakar mit Carlos Sainz/Michel Périn an der Spitze. Das spanisch-französische Duo baute mit seinem Race Touareg dank einer kontrollierten Fahrt auf dem Weg von Puerto Madryn ins westliche Jacobacci in Argentinien seinen am Vortag errungenen Vorsprung um mehr als eine Minute auf 3.40 Minuten aus. Sainz genügte dazu die zweitbeste Zeit hinter Tagessieger Nasser Al-Attiyah/Tina Thörner im X-raid-BMW.

"Nach dem Etappensieg gestern haben wir heute die Strecke eröffnet. Das ist nicht immer leicht", erklärte Sainz. "Und heute hat uns eine abwechslungsreichere und anspruchsvollere Route erwartet als an den Tagen zuvor. Gerade der Mittelteil war mit seinen kurvigen Abschnitten wesentlich interessanter als die vorherigen Etappen. Rechts und links der Strecke lagen Steine, deshalb haben wir versucht, eventuelle Reifenschäden zu vermeiden."

Drei von Vier

Auch Motorsportdirektor Kris Nissen war mit den Fortschritten zufrieden. "Gesamtführung verteidigt, drei Autos in der Etappenwertung in den Top Vier - wir können mit diesem Ergebnis einmal mehr zufrieden sein", bilanzierte er und betonte, dass man auch am dritten Tag weiter im Fahrplan liege. "Besonders Tagesrang drei von Dieter Depping freut mich sehr, denn seine Rallye Dakar startete am ersten Tag unglücklich. Gestern hat er sich bereits zurückgekämpft und hat heute gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Alles in allem sind wir sehr zufrieden, wissen aber auch, dass die Rallye noch sehr lang ist."

Depping kam die Etappe entgegen. "Ein großer Abschnitt war einer klassischen Sprintrallye sehr ähnlich - das liegt mir", sagte er. "Dazu kam, dass ich mich im Race Touareg heute wieder mal richtig wohl gefühlt habe. Die Fahrwerksabstimmung hat einfach gut gepasst. Langsam kommen wir besser in den Rhythmus der Rallye. Es kann noch viel passieren. Auch mit Blickrichtung nach vorn. Wir wollen uns schrittweise verbessern."

In Schlagdistanz

Der dritte Tagesabschnitt forderte die Teilnehmer mit schnellen Passagen ebenso wie mit kurvigen und damit fahrerisch anspruchsvollen Teilstücken. Dabei galt es angesichts steiniger Passagen das Risiko von Reifenschäden zu vermindern, um nicht wertvolle Zeit einzubüßen. "Heute haben wir am Anfang versucht, mit wenig Risiko den Tag anzugehen", erklärte Giniel de Villiers. "Die Etappe bot zwischendurch interessante 200 Kilometer, die sehr kurvenreich und anspruchsvoll für den Fahrer waren. Wir sind in der Gesamtwertung nahe der Spitze geblieben - das war das Ziel. Das war erst Tag drei, es liegen noch elf harte Etappen vor uns."

De Villiers und sein Beifahrer Dirk von Zitzewitz erreichten auf der mit 551 Kilometern zweitlängsten Wertungsprüfung der Rallye Platz vier. In der Gesamtwertung fielen sie um eine Position auf den dritten Platz zurück. Mit Mark Miller/Ralph Pitchford als Tagessechsten erreichten alle vier Race Touareg ein Ergebnis unter den ersten Sechs. Miller/Pitchford verbesserten sich damit um einen Platz in der Gesamtwertung auf Rang sechs.

"Heute hatte ich einen beinahe ereignislosen Tag und das war auch gut so", fasste Miller zusammen. "Unser Plan war es, kein unnötiges Risiko einzugehen und Tuchfühlung zur Spitze der Gesamtwertung zu halten. Ich denke, das ist uns gelungen. Auf einem Abschnitt hat uns ein X-raid-BMW überholt. Sein Tempo mitzugehen erschien uns als zu risikoreich - wir haben uns entschlossen, unseren eigenen Rhythmus bis ins Ziel zu fahren und keine Reifenschäden zu riskieren."