Zum zweiten Mal innerhalb von nur drei Tagen holte sich Marc Coma einen Etappensieg bei der Dakar in Südamerika. Der KTM-Pilot setzte sich mit 17:49 Minuten Vorsprung gegen seine zeitgleichen Verfolger Jordi Viladoms und Pal Anders Ullevalseter durch. David Casteu und Gerard Farres Guell komplettierten das KTM-Führungsquintett. Erst auf Platz 6 der Tageswertung reihte sich mit Michel Marchini ein Yamaha-Fahrer ein.

Dabei war sich Marc Coma seiner Dominanz gar nicht bewusst und machte sich eher Sorgen über die dritte Etappe. "Nach den Problemen vom Vortag habe ich mir schon meine Gedanken gemacht", sagte der Spanier. "Da waren eine Menge Fahrer vor mir und noch mehr Staub. Aber ich konnte mein eigenes Rennen fahren." Coma betonte dennoch, dass auf der neuen Dakar-Strecke die Motorräder und Reifen extremen Belastungen ausgesetzt sind. "Die Reifen werden stark strapaziert. Aber momentan haben wir alle Probleme vermieden und unsere Strategie scheint zu funktionieren."

Nach dem ersten Check Point sah die Welt von Cyril Despres noch bestens aus. Der KTM-Pilot führte nach den ersten sieben Motorrädern die Wertung mit 56 Sekunden vor dem Niederländer Frans Verhoeven an. Coma kam bei seiner Durchfahrt bei Kilometer 197 nur auf den sechsten Rang. Doch dann drehte Coma auf: er übernahm beim zweiten Checkpunkt bei 434 Kilometern die Führung, obwohl er nach seinen Problemen am Vortag nur als 17. gestartet war.

Despres kam sogar nur als 25. zum zweiten Checkpunkt, ihn plagten Reifenprobleme, die ihn schon am ersten Tag heimgesucht hatten. Zunächst kämpfte er mit seinem Hinterreifen, danach hatte er ein Problem mit seiner Felge. "Ehrlich, nachdem ich den Platten hatte habe ich nicht mehr das größte Vertrauen", gab der Franzose zu. "Heute war der Reifen wieder platt. Marc Coma macht einen ausgezeichneten Job, sie müssen hart gearbeitet haben, ich scheine etwas falsch zu machen."

Vor allem der große Zeitverlust machte den Mitfavoriten zu schaffen. Eine mögliche Lösung habe Despres auch noch nicht gefunden im Gegenteil, er zweifelt gar an der Möglichkeit, dass er die Dakar überhaupt gewinnen kann. "Wir hatten drei schwierige Tage. Ich kann das einfach nicht fassen, aber seit heute weiß ich nicht mehr, ob ich die technischen Mittel zum Sieg habe." Eine gute Nachricht gab es dann allerdings doch noch. Beim Auftanken wechselte der KTM-Fahrer erneut den Reifen und dieser arbeitete ohne Probleme auf den abschließenden 150 Kilometern.

Insgesamt verlor er eine Stunde und knapp drei Minuten auf den Tagessieger Coma.

David Frétigné zeigte sich auch nach dem dritten Tag hoch erfreut über den Verlauf der bisherigen Dakar. "Auch heute hatten wir wieder eine sehr schnelle Strecke. Ich denke, ich komme zurecht. Ich konzentriere mich auf mich und mache mein Ding. Allerdings beanspruche ich die Maschine auch sehr stark, aber ich muss sagen die kleine 450cc-Maschine leistet gutes bisher."

Dritter wurde, hinter dem dominierenden Coma und Frétigné, Jordy Viladoms. Der Mann aus Spanien lobte vor allem die gute Arbeit seiner Crew. "Es war eine fantastische Teamleistung. Alles hat nach Plan funktioniert. Auf den letzten Kilometern war ich dann etwas vorsichtiger mit den Reifen. Das war die richtige Entscheidung. Wir wissen welche Gesetzte die Dakar schreibt und wir stehen erst am Anfang."

Coma liegt in der Gesamtwertung nun 39:11 Minuten vor dem Franzosen David Frétigné und 41:14 Minuten vor Frans Verhoeven. Despres liegt 1:32.50 Stunde hinter Coma auf dem 22. Platz.