Am Donnerstag stand für die Piloten der Rallye Dakar die 11. Und damit vorletzte Etappe der diesjährigen Ausgabe des Wüstenklassikers an. Die Prüfungsstrecke umfasste dabei 420 km und eine Verbindung von insgesamt 107 km, sodass die Piloten während des gesamten Tages eine Strecke von 527 km zurücklegen mussten. Der Großteil der Etappe war dabei durch einen Dirt-Track-Untergrund bestimmt.

Schnellster des ersten Abschnitts war Pablo Quintanilla. Der Chilene erreichte den ersten Checkpoint bereits nach 25 Minuten und 48 Sekunden. Als Zweiter wurde Bradley Cox gemessen mit einem Rückstand von nur 9 Sekunden. Die Favoriten Brabec, van Beveren und Branch beendeten das erste Teilsegment an den Positionen 10, 3 und 4. Da Brabec allerdings als Erster auf die Strecke gegangen und somit die Führungsarbeit leistete, sammelte der US-Amerikaner fleißig Bonuszeit. Nach 43 km hatte er sich bereits

Das Feld blieb anschließend auch in der zweiten Sektion dicht beieinander. Ross Branch gelang es dabei, die zwischenzeitliche Bestzeit aufzustellen. Erster Verfolger war zu diesem Zeitpunkt Adrien van Beveren, dem genau zehn Sekunden auf die Zeit des Botsuaners fehlten. Ricky Brabec erhöhte dabei fleißig die gesammelten Bonussekunden und befand sich virtuell auf Rang drei. Nach dem vierten Waypoint, der nach 179 km platziert war, blieb die Reihenfolge an der Spitze unverändert.

Enges Duell zur Halbzeit

Einen Rückschlag im Kampf um den Etappensieg musste Jose Cornejo Florimo hinnehmen. Der Chilene hatte nach circa 130 km Probleme mit dem Tanksystem an seiner Honda und musste für 10 Minuten stoppen, um das Problem zu lösen. Cornejo Florimo konnte das Rennen zwar wieder aufnehmen, verabschiedete sich damit allerdings aus dem Rennen um den Etappensieg. Seine Chancen auf den Gesamtsieg schrumpfen damit enorm.

In der Halbzeitbilanz konnte sich Ross Branch an der Spitze behaupten. Der Hero-Pilot wartet seit dem Sieg in der 1. Etappe auf ein Top-3-Ergebnis. Durch seine enorme Konstanz und Fehlerlosigkeit gelang es Branch jedoch, bis zum Schluss in der Gesamtwertung einer der Titelfavoriten zu bleiben. Allerdings läuft Branch langsam die Zeit davon: Ihm blieben zu diesem Zeitpunkt nur noch die halbe 11. Etappe und die 12. Etappe am Freitag, um sich an Rivale Ricky Brabec vorbeizusetzen.

Moto: Die Tageswertung der 11. Etappe zur Halbzeit (ohne Berücksichtigung der Bonuszeit)

RangFahrerMarkeZeit (in Stunden)
1R. BranchHero02:29:22
2A. van BeverenHonda+00:00:41
3L. BenavidesHusqvarna+00:01:44
4B. CoxKTM+00:02:20
5T. PriceKTM+00:03:06

Duell setzt sich nach der Halbzeit fort

Nach der Etappenhalbzeit wechselte die Führung immer wieder virtuell zwischen Brabec und Branch aufgrund der Bonuszeiten. Dahinter sortierte sich van Beveren ein, gefolgt von Luciano Benavides und Toby Price, der das Tempo gegen Ende der Etappe deutlich anziehen konnte.

Nach 420 km war der Branch-Sieg perfekt. Der Hero-Pilot besiegelt damit das erste Top-3-Ergebnis seit dem zweiten Tag und den zweiten Etappensieg bei der diesjährigen Dakar Rallye. Branch beendete die Tagesroute von Alula nach Yanbu in 04:51:57 Stunden und sicherte sich einen Vorsprung von 32 Sekunden auf Ricky Brabec. Brabec hatte ursprünglich mehr als 6 Minuten Rückstand, machte allerdings von der Wertung der Bonussekunden Gebrauch und kletterte damit auf Rang zwei. Dritter wurde Adrien van Beveren. Damit verhindert Hero-Pilot Branch den nächsten Sieg eines Honda-Fahrers.

Ricky Brabec in der Pole Position für den Titel

In der Gesamtwertung ergeben sich keine Positionswechsel. Branch kann den Rückstand auf Brabec leicht verringern. Der Botsuaner liegt allerdings weiterhin mehr als 10 Minuten zurück. Ohne einen Ausfall oder groben Fehler des US-Amerikaners, wird der Titelgewinn für Branch nur schwer möglich sein. Sicher ist bei der Dakar allerdings Nichts und Niemand - ein Ausfall oder Fahrfehler sind jederzeit möglich und teilweise unverschuldet, wie es das Schicksal des Jose Cornejo Florimo am Donnerstag bewies. Der Chilene hatte einen Defekt an seinem Tanksystem und musste 10 Minuten Standzeit zur Reperatur aufbringen.

Außenseiterchancen auf den Titel hat nach wie vor auch Adrien van Beveren, der nun 14:31 Minuten hinter Brabec zurückliegt. Cornejo Florimo hat sich mit 38 Minuten Abstand wohl aus dem Titelrennen verabschiedet und wird am Freitag nur noch um ein starkes Einzelergebnis fahren. Bester KTM-Pilot ist weiterhin Kevin Benavides, der am Donnerstag den siebten Platz in der Tageswertung sicherstellte.

Der beste deutschsprachige Pilot ist Tobias Ebster. Der Österreicher belegt in der Gesamtwertung Rang 20 und wird Diesen aller Voraussicht nach auch nicht mehr abgeben.

Moto: Die Tageswertung der 11. Etappe

RangFahrerMarkeZeit (in Stunden)
1R. BranchHero04:51:57
2R. BrabecHonda+00:00:32
3A. van BeverenHonda+00:03:17
4L. BenavidesHusqvarna+00:04:38
5T. PriceKTM+00:06:31

Moto: Die Gesamtwertung nach der 11. Etappe

RangFahrerMarkeZeit (in Stunden)
1R. BrabecHonda49:37:57
2R. BranchHero+00:10:22
3A. van BeverenHonda+00:14:31
4J. Cornejo FlorimoHonda+00:38:44
5K. BenavidesKTM+00:41:19