Toyota-Pilot Guerlain Chicherit gewann mit einer erneut starken Leistung nach der zehnten auch die elfte Etappe der Rallye Dakar. Es war der insgesamt zehnte Tagessieg in seiner Dakar-Karriere. Der Franzose siegte im Toyota mit einem Vorsprung von 5:32 Minuten vor seinem Markenkollegen Guillaume de Mevius aus Belgien. Carlos Sainz Senior überquerte drei Sekunden später die Ziellinie.

Im Gesamtklassement führt der Spanier Sainz mit einem Vorsprung von 1:27:06 die Wertung uneinholbar an. Zweiter ist De Mevius vor Pechvogel Sebastien Loeb auf Platz drei. Loeb ist damit doch noch auf Podiumskurs.

Rallye Dakar 2024: Streckenverlauf der 11. Etappe
Die Route der 11. Etappe, Foto: A.S.O. / DPPI

11. Etappe: AlUla - Yanbu

(Prüfung: 420 km, Verbindung: 107 km, Gesamtdistanz: 527 km)

Die Teilnehmer fuhren am vorletzten Tag vom Biwak eine kurze Verbindung zum Startpunkt der elften Etappe. Auf dem Weg zum Roten Meer wird die Tagesprüfung noch einmal die Reserven aller verbliebenen Fahrer und Teams aufbrauchen. Die etwas verkürzte 420 Kilometer lange Sonderprüfung führte durch sehr zerklüftetes und karges Gelände. Die Organisatoren warnten vor möglichen Reifenschäden. Nach der Zieldurchfahrt wartete das letzte Biwak vor dem Finale auf alle Teilnehmer.

In der Auto-Kategorie starteten die Top-10-Teams erneut in einem 3-Minuten-Modus. Von den 72 gestarteten Teams waren noch 55 in der Wertung. Insgesamt mussten neun Waypoints vor dem Ziel angefahren werden.

Toyota-Pilot Guerlain Chicherit
Guerlain Chicherit kurz nach dem Start, Foto: Red Bull Content Pool

Start/WP 1: Der Thriller um den Gesamtsieg geht weiter

Toyota-Pilot Guerlain Chicherit, der gestern in beeindruckender Manier die Tageswertung gewonnen hatte, ging als erster Starter auf die Strecke. Es folgten Brian Baragwanath im Century, sowie zwei weitere Toyota-Teams mit Benedikta Vanagas und Eugenio Amos. Die Top-4 erzielten gestern ihr bestes Dakar-Resultat in diesem Jahr.

Die beiden einzigen verbliebenen Titelfavoriten Sebastien Loeb im Prodrive und Carlos Sainz Senior im Audi hatten gestern schwer mit der Navigation und mit einer kleinen Reparatur zu kämpfen. Dadurch konnte der Franzose den Rückstand zum Spanier im Gesamtklassement auf 13:22 Minuten verkürzen. Loeb startete heute von Position 16 und Sainz von Position 22 in die Tagesprüfung.

Der erste Waypoint mit Zwischenzeiten wurde nach 43 Kilometern erreicht. Sainz war 53 Minuten nach Chicherit gestartet. Deshalb gab es lange Wartezeiten bis zu einem Zwischenergebnis. Sainz ging sofort in Führung. Baragwanath war Zweiter vor Peterhansel im Audi. Loebs Zeit reichte nur zu Rang sechs vor Chicherit.

WP 2/3: Drama um Loeb

Am zweiten Waypoint war es bereits soweit: Sainz führte vor Loeb das Klassement an. Sie lagen nur 21 Sekunden auseinander. Dritter war Lucas Moraes im Toyota mit 1:04 Minuten Rückstand. Nach weiteren 46 Kilometern erreichter Sainz nach 139 absolvierten Kilometern erneut als Erster den Kontrollpunkt. Sieben Kilometer zuvor stand der Prodrive von Loeb. Sollte der ewige Zweite erneut vom Pech verfolgt sein? Stephane Peterhansel sorgte jetzt für eine Audi-Doppelführung vor dem neuen Dritten Mathieu Serradori im Century.

WP 4: Sainz führte zur Halbzeit, Loeb steht seit 34 Minuten

Nach 179 Kilometern folgte der vierte Kontrollpunkt mit Tankstopp und einer kleinen Neutralisation. Sainz führte zur Halbzeit mit 2:20 Minuten Vorsprung vor Serradori. Loeb stand weiterhin seit 34 Minuten mit mechanischen Problemen und wartete auf den Versorgungs-Truck.

RangFahrerMarkeZeit (in Stunden)
1C. SainzAudi02:23:01
2G. De MeviusToyota+00:03:00
3R. DumasToyota+00:03:56
4M. SerradoriCentury+00:03:58
5G. ChicheritToyoa+00:04:19
Carlos Sainz Sr. im Audi
Carlos Sainz auf dem Weg zum 4. Titelgewinn, Foto: A.S.O. / DPPI

WP 5/6: Sainz souverän in Führung

Beim Prodrive von Loeb wurde den Querlenker nach einer brutalen Landung beschädigt. Eine Hunter-Crew half bei den Reparaturarbeiten. Er wird zwar versuchen die Dakar fortzusetzen, aber der erste Dakar-Gesamtsieg ist Geschichte. Jetzt konnte Sainz in Ruhe die Etappe bestreiten. Peterhansel wartete außerdem auf Sainz und gab ihm erneut Audi-Geleitschutz. Am fünften Waypoint führte Sainz weiterhin mit genau drei Minuten Vorsprung vor De Mevius.

Inzwischen konnte Loeb mit 76 Minuten Verspätung weiterfahren. Er versucht wenigstens noch das Podium mit Platz drei zu erreichen. Die nächste Zwischenzeit erfolgte nach 258 Kilometern mit einer weiteren Bestzeit für Sainz.

WP 7/8/: Zweikampf Sainz vs. Chicherit

Sainz führte auch nach der nächsten Zwischenzeit, allerdings nur noch mit 1:09 Minuten Vorsprung vor Chicherit, der sich von Rang neun wieder vorkämpfen konnte. Nach 333 Kilometern folgte der achte Waypoint mit dem zweiten Tankstopp und einer weiteren kleinen Neutralisation. Sainz verteidigte die Führung mit einem minimalen Vorsprung von nur einer Sekunde vor Chicherit, De Mevius, Serradori und Moraes.

45 Kilometer vor dem Ziel erreichten die Team den letzten Kontrollpunkt. Chicherit war neuer Leader mit 1:23 Minuten vor De Mevius. Sainz fuhr nur noch auf Sicherheit und war mit Platz drei zufrieden. Der Spanier lag jetzt 3:14 Minuten zurück.

Ziel: Chicherit gewinnt vor De Mevius

Nach 4:43 Stunden konnte Chicherit den zweiten Tagessieg in Folge feiern. Zweiter wurde De Mevius vor Sainz und seinem Audi-Teamkollegen Mattias Ekström. Loeb beklagte auf dem Weg zum Ziel weitere Reifenschäden. Mit drei platten Reifen schaffte er es doch noch, die Wertung zu beenden. Loeb erreichte auf Rang 36 das Ziel mit fast eineinhalb Stunden Rückstand auf den Sieger.

RangFahrerMarkeZeit (in Stunden)
1G. ChicheritToyota04:43:00
2G. De MeviusToyota+00:05:32
3C. SainzAudi+00:05:35
4M. EkströmAudi+00:09:46
5S. VariawaToyota+00:12:37

Gesamtstand nach 11 Etappen

Im Gesamtklassement führt der Spanier Sainz mit einem Vorsprung von 1:27:06 die Wertung uneinholbar an. Zweiter ist De Mevius vor Pechvogel Loeb und Guerlain Chicherit.

RangFahrerMarkeZeit (in Stunden)
1C. SainzAudi46:23:47
2G. De MeviusToyota+01:27:06
3S. LoebProdrive+01:35:02
4G. ChicheritToyota+01:42:20
5M. ProkopFord+02:17:47
Audi-Pilot Carlos Sainz Sr.
Carlos Sainz Senior im Audi, Foto: Red Bull Content Pool

Motorsport-Magazin.com berichtet von der Rallye Dakar in Saudi-Arabien: