Der Dakar-Sieger von 2006 und 2009, der Spanier Marc Coma, hat die dritte Etappe der Rallye Dakar 2011 gewonnen. Nach einem verhaltenen Start sicherte sich der KTM-Pilot nach 4:18,55 Stunden den Sieg vor seinem Markenkollegen Cyril Despres aus Frankreich. Der verlor auf Coma heute 2:21 Minuten, doch die Gesamtführung konnte der Franzose behaupten - wenngleich sei auf 14 Sekunden zusammengeschmolzen ist. Rang drei ging an den BMW-Piloten Paulo Goncalves.
Die dritte Etappe der Motorräder führte heute von San Miguel de Tucuman nach San Salvador de Jujuy. In die Wertung gingen dabei zwei Teilstücke ein, der Mittelteil wurde nur als Verbindungsstrecke gewertet. Auf dem Weg der dritten Etappe schlängelten sich die Zweiräder durch wüstenartige Canyons, die Farben rot und grün prägten den Tag. Denn im zweiten Wertungsabschnitt ging es dann durch dichte Wälder.
Insgesamt betrug die gewertete Distanz der dritten Etappe 521 Kilometer, hinzu kommen die 231 Kilometer der Verbindungsstrecken. Doch anders als sonst hatten die 164 gestarteten Motorradfahrer eben, wie schon erwähnt, ein Verschnaufstück ohne Wertung mittendrin. Dabei ging es bis auf 3.378 Meter auf den höchsten Punkt des heutigen Tages rauf.
Despres am ersten Wertungspunkt nur auf 45
Zunächst übernahm heute der US-Amerikaner Jonah Street auf seiner Yamaha die Spitze. Er passierte den ersten Checkpoint nach etwas über einer halben Stunde als Erster. Doch dicht auf den Fersen und mit nur 16 Sekunden Rückstand folgte der Franzose Alain Duclos. Dahinter: Paulo Goncalves auf BMW, Olivier Pain und Helder Rodrigues auf Yamaha. Erst als Sechster reihte sich der Spanier Marc Coma mit der besten KTM ein. Jordi Viladoms lag auf Yamaha auf Sieben.
Einige der Favoriten verloren auf den ersten Metern der heutigen Etappe kräftig an Boden. So lag der Chilene Francisco Lopez Contardo auf Aprilia nur auf dem zehnten Rang - vor Ruben Faria und David Casteu. Der als Gesamtführende gestartete Cyril Despres klassierte sich gar nur als 45. Doch auf die Spitze verlor der KTM-Pilot damit gerade einmal sechseinhalb Minuten.
Aufholen bis zum Entspannungsstück
Da die heutige Etappe ja einen Zwischenabschnitt enthielt, der nicht in die Wertung einfließen sollte, lohnt sich ein weiterer Blick auf den achten Checkpoint, der der letzte Kontrollpunkt vor dem nicht gewerteten Teil war. Hier führte nach 3:05 Stunden Coma vor Goncalves und Pain. Der verhalten gestartete Despres hatte sich dort aber schon wieder auf den vierten Rang nach vorn gekämpft.
Im Gegenzug zu den Aufholern gab es natürlich auch Zurückfaller. Am ersten Checkpoint noch in Front gelegen, konnte Street das Tempo nicht weiter halten und fiel hier schon bis auf den 13. Platz zurück - mit zehneinhalb Sekunden Rückstand auf den nun führenden Coma.
Und auch nach der "Verschnaufpause" zog Despres weiter heftig am Kabel und holte immer mehr auf Coma auf. Am ersten Checkpoint nach dem wertungslosem Abschnitt lag der Franzose schon auf dem zweiten Rang hinter dem Spanier - und hatte nur noch zweieinhalb Minuten Rückstand. Und auch auf den weiteren letzten Kilometern holte weiter auf seinen KTM-Markenkollegen auf, wenngleich sich dies dann nur noch im Sekundenbereich bewegte. Von 2:33 Minuten beim zehnten Messpunkt preschte sich Despres noch auf 2:21 Minuten Rückstand heran. Damit konnte er die Gesamtführung verteidigen.
Ergebnis: 3. Etappe Motorrad (Top 10)
1. Coma (ESP), KTM, 4:18,55 Stunden
2. Despres (FRA), KTM, +02,21 Minuten
3. Goncalves (POR), BMW, +03,36
4. Pain (FRA), Yamaha, +04,34
5. Faria (POR), KTM, +05,46
6. Rodrigues Filho (BRA), BMW, +07,02
7. Viladoms (ESP), Yamaha, +08,22
8. Rodrigues (POR), Yamaha, +09,18
9. Casteu (FRA), Sherco, +10,01
10. Pedrero Garcia (ESP), KTM, +10,53
Gesamtwertung Motorrad 3/13 (Top 10)
1. Despres 9:38,58 Stunden
2. Coma +00,14 Minuten
3. Faria +09,38
4. Goncalves +10,43
5. Rodrigues Filho +16,07
6. Pain +16,21
7. Lopez Contardo (CHL), Aprilia, +18,21
8. Rodrigues (POR), Yamaha, +19,21
9. Pedrero Garcia +19,21
10. Street (USA), Yamaha, +20,50
diese Dakar Rallye Nachricht