Mit einem knappen Ergebnis endete das Qualifikationstraining zum ersten Lauf des Porsche-Michelin-Supercup auf dem Bahrain International Circuit. Der Belgier David Saelens drehte auf dem 5,412 Kilometer langen Kurs mit 2:03.864 Minuten die schnellste Runde. Damit verwies der Wahlmonegasse und Dritte des letztjährigen Porsche-Michelin-Supercup Uwe Alzen (Betzdorf) auf den zweiten Startplatz. Der Abstand zwischen den beiden beträgt eine Hundertstel Sekunde.

Nur vier Hundertstel Sekunden hinter Saelens qualifizierte sich der Brite Richard Westbrook für den dritten Platz in der Startaufstellung. 2005 hatte Westbrook beim ersten Besuch der Porsche-Rennserie in Bahrain das Wochenende mit Startplatz eins, der schnellsten Rennrunde und dem Sieg beherrscht. Richard Lietz (Österreich) sicherte sich den vierten Platz mit 24 Hundertstel Sekunden Vorsprung vor Patrick Huisman (Niederlande), den auf Platz fünf lediglich neun Tausendstel von Jan Seyffarth (Querfurth) als dem Sechstschnellsten trennen. Seyffarth ist mit 19 Jahren der jüngste Fahrer im Feld.

In dem Starterfeld von 30 Porsche qualifizierten sich 14 Piloten innerhalb von 0,8 Sekunden. Zu ihnen gehört der Ex Formel 1-Fahrer Luciano Burti (Brasilien), den auf Startplatz zehn vier Zehntel von dem Spitzenreiter trennen. Pech hatte Christian Menzel, der 2005 das Rennen als Dritter beendete: Mit einem defekten Schaltkraftsensor gab der amtierende Meister des Carrera Cup Deutschland nach neun Runden die Zeitenjagd auf: Platz neun mit vier Zehntel Rückstand auf Saelens. Nicolas Armindo (Frankreich), als Vizemeister des deutschen Carrera Cup nach Bahrain gereist, rollte nach neun Runden aus: defekter Schaltkraftsensor. Der amtierende Meister Alessandro Zampedri (Italien) fuhr nach vier Runden mit einem Getriebeschaden in die Boxen und nimmt das Rennen am Sonntag von Startplatz 26 auf.

Bereits am Freitag eröffnete der Porsche-Michelin-Supercup die 14. Rennsaison als Rahmenrennen der FIA Formel 1 Weltmeisterschaft mit einem Showtraining in der späten Abenddämmerung, die den Pressefotografen und den Fans noch nie dagewesene Ansichten des Porsche 911 GT3 Cup vermittelte. Nach dem Ende des Trainings nahmen zahlreiche Motorsport-Enthusiasten am Freitag die Gelegenheit wahr, die Rennsportwagen in der Boxengasse aus nächster Nähe zu sehen.

David Saelens:
Ich bin mit meiner schnellsten Runde nicht wirklich zufrieden, es wäre noch besser gegangen. Aber wir sind bisher über das gesamte Wochenende die Schnellsten. Mit 30 Autos auf der Strecke fährt man natürlich ständig im dichten Verkehr herum. Für die Rennserie und für die Zuschauer ist das prima, aber für uns ist es nicht ganz einfach.

Uwe Alzen:
Mit meinem Platz in der ersten Reihe bin ich hochzufrieden. Nach meiner schnellsten Runde habe ich nur noch meinen frischen Reifensatz für morgen angefahren und dann abgewartet. Wir werden sehen, was morgen über die Distanz gegen David möglich ist.

Richard Westbrook:
Wir sind ein neues Team, wir lernen. Das Auto war noch nicht wirklich perfekt, mehr war deshalb heute nicht möglich. Die Strecke wurde mit zunehmender Trainingsdauer langsamer, weil der Gummiabrieb, den die Formel 1 auf die Fahrbahn gelegt hatte, von uns runtergefahren wurde.

Richard Lietz:
Wir haben unsere Taktik bis jetzt perfekt umsetzen können, was mich optimistisch macht. Der Supercup ist dieses Jahr unheimlich stark besetzt. Ich denke, mehr als zehn Fahrer können Rennen gewinnen. Im Qualifying liegen die schnellsten acht innerhalb einer Zehntel Sekunde. Das alles ist toll für die Fans. Aber für die Fahrer ist es sehr hart.