Der Portugiese, der bereits am Samstag das Qualifikationsrennen im Dallara F312 Volkswagen gewonnen hatte, fuhr am Sonntag im Hauptrennen mit einem Vorsprung von 1,573 Sekunden erneut als Sieger über die Ziellinie. Mit dem Sieg von Felix da Costa verzeichnete Volkswagen als Motorenhersteller bereits den achten Sieg bei der inoffiziellen Formel-3-Weltmeisterschaft und stellt damit eine neue Bestmarke auf. Zuletzt hatte der Italiener Edoardo Mortara 2009 und 2010 "powered by Volkswagen" in der ehemaligen portugiesischen Kolonie triumphiert.

Der Carlin-Pilot Antonio Felix da Costa, der von der Pole-Position ins Rennen gegangen war, musste beim Start auf dem 6,12 Kilometer langen Guia-Straßenkurs durch die Innenstadt von Macau kurz dem Schweden Felix Rosenqvist den Vortritt lassen. Doch noch auf dem Weg zur Lisboa-Kurve setzte sich der Portugiese wieder an die Spitze des Feldes und behauptete sie über 15 Rennrunden. Für da Costa, der 2012 in der GP3-Serie den dritten Rang belegt hatte, ist dies der größte Erfolg seiner Karriere. Mit dem Sieg in Macau tritt der 21 Jahre alte Portugiese nämlich in die Fußstapfen so erfolgreicher Piloten wie Ayrton Senna, David Brabham, Michael Schumacher oder David Coulthard, die in der Vergangenheit ebenfalls in Macau gewonnen hatten.

Beim Formel 3 Grand Prix fuhren weitere Piloten mit einem 210 PS starken Dallara-Volkswagen unter die Top Ten. Felipe Nasr, der Vorjahreszweite aus Brasilien, machte im Rennen vier Plätze gut und belegte Rang fünf. Sein Carlin-Teamkollege Carlos Sainz jr., der Sohn des zweimaligen Rallye-Weltmeisters Carlos Sainz, würgte den Motor am Start ab, fiel zunächst weit zurück und kämpfte sich mit einer starken fahrerischen Leistung noch auf den siebten Rang vor. Sein Teamkollege Will Buller wurde Zehnter.

Der Deutsche Daniel Abt, ebenfalls einer von sechs Carlin-Piloten, fuhr vom 15. Startplatz auf den zwölften Rang vor. Der aktuelle Britische Formel-3-Meister Jack Harvey musste das Rennen nach zwölf von 15 Rennrunden vorzeitig beenden.

Stimmen nach dem Rennen

Daniel Abt war weniger zufrieden, Foto: Sutton
Daniel Abt war weniger zufrieden, Foto: Sutton

Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito: "Glückwunsch an Antonio Felix da Costa und das Team Carlin zum Sieg in Macau – das war ein ganz starker Auftritt der Mannschaft beim berühmtesten Formel-3-Rennen der Welt. Volkswagen ist dank des insgesamt achten Sieges beim Formel-3-Grand-Prix, der in diesem Jahr bereits zum 30. Mal ausgetragen wurde, zum erfolgreichsten Hersteller des Rennens geworden. Der Erfolg ist ein schöner Abschluss einer spannenden und erfolgreichen Motorsport-Saison 2012."

Antonio Felix da Costa: "Ich bin sprachlos. Es ist unglaublich, hier zu gewinnen. Ich war die ganze Zeit am Limit, bin 15 Runden nahezu fehlerfrei gefahren und freue mich nun riesig. Besonders die letzten beiden Runden waren total emotional. Dieser Sieg ist der größte in meiner bisherigen Karriere. Ich bedanke mich beim Team Carlin und bei Volkswagen für diesen großartigen Sieg."

Carlos Sainz jr.: "Ausgerechnet beim wichtigsten Rennen des Jahres habe ich erstmals den Motor am Start abgewürgt. Dadurch bin ich auf Platz 13 zurückgefallen, aber konnte mich wieder auf Platz sieben vorkämpfen – und das in den engen Straßen von Macau. Der Speed hat gepasst, vielleicht wäre sogar ein Podium möglich gewesen, wenn ich den Start nicht verpatzt hätte."

Daniel Abt: "Das Wochenende war etwas enttäuschend. Es war schön, mit dem Team hier zu arbeiten, aber die Ergebnisse spiegeln nicht unsere Leistung wieder."