Antonio Felix da Costa blieb auch am Sonntag unantastbar und gewann den 59. Macau Grand Prix für Carlin Motorsport. Der Portugiese führte in seinem Dallara-Volkswagen ab der zweiten Runde, nachdem er am Start noch das Nachsehen gegen Rosenqvist hatte. Danach tat sich an der Spitze nichts mehr; auch ein Safety-Car-Einsatz in der vierten Runde konnte trotz eines guten Restarts von Rosenqvist keine Veränderungen herbeiführen. Einmal versuchte es der Mücke-Motorsport-Pilot noch in Runde sieben vor Lisboa, konnte aber die Führung nicht übernehmen und musste daraufhin abreißen lassen.

Dritter wurde Alex Lynn, der Rosenqvist in der Anfangsphase heftig attackierte. Einmal schob er sich in seinem Dallara-Mercedes sogar an Rosenqvist im gleichen Fabrikat in Lisboa vorbei, doch dieser konnte sofort den Konter platzieren. Nach dem Safety Car gelang es Lynn nicht mehr, Rosenqvist noch einmal zu attackieren. Hinter dem Fortec-Piloten komplettierte Pascal Wehrlein ein gutes Resultat für Mücke Motorsport. Das Nachwuchstalent aus Sigmaringen fuhr auf den vierten Platz.

Wehrlein profitierte dabei von einem der zahlreichen Macau-Unfälle. In diesen war das prominenteste Opfer des Wochenendes verwickelt: Vorjahressieger Daniel Juncadella kollidierte schon in der dritten Runde mit der Leitplanke in der R-Bend. Zwar fuhr er noch weiter, geriet dabei aber ausgerechnet mit seinem Teamkollegen Hannes van Asseldonk aneinander. Für beide Piloten aus den Prema Powerteam war das Rennen daraufhin gelaufen. Weitere prominente Opfer des Guia Circuits waren Jack Harvey, der Meister der britischen Formel 3, und Lucas Wolf.

Heftiger Crash kurz vor dem Ende

Pascal Wehrlein wurde dank erines starken Rennens Vierter, Foto: Formula 3 Euro Series
Pascal Wehrlein wurde dank erines starken Rennens Vierter, Foto: Formula 3 Euro Series

Einen heftigen Unfall gab es zwei Runden vor Schluss: Ryo Hirakawa, Meister der japanischen Formel-3-Meisterschaft, verlor sein Fahrzeug in der R-Bend und schlug in die Leitplanke. Ohne eine Chance, dem Wrack auszuweichen, knallte Dennis van der Laar in voller Fahrt in den KCMG-Boliden. Beiden Fahrern passierte dabei glücklicherweise nichts. Zwar sah die Strecke aus wie ein Trümmerfeld, doch die Rennleitung ließ das Rennen weiterlaufen. An der Reihenfolge änderte das nichts mehr: Da Costa siegte vor Rosenqvist und Lynn.

"Diese Jungs haben sich ein unglaubliches Rennen mit mir geliefert", jubelte Antonio Felix da Costa nach der Zieldurchfahrt und hatte sichtlich mit den Freudentränen zu kämpfen. "Jede Runde war am Limit. Ich bin sprachlos, aber gleichzeitig gäbe es so viel zu sagen. Auf der Liste der Gewinner stehen so viele gute Namen und jetzt ist meiner auch da drauf." Hinter Pascal Wehrlein auf die fünfte Position kam GP2-Pilot Felipe Nasr, der das Ergebnis für Carlin abrundete.

Erst dahinter gab es mehr Bewegung im Feld: Pipo Derani fuhr ein starkes Rennen und wurde nach einem harten Kampf Sechster, gefolgt von einem enttäuschten Carlos Sainz Jr., der nach einem schlechten Start weit ins Mittelfeld zurückgefallen war. Neben Derani und Sainz Jr. waren auch noch Harry Tincknell und Raffaele Marciello in den harten Kampf um die sechste Position involviert. Tincknell fiel im Laufe des Rennens in der Gruppe immer weiter zurück und musste sich am Ende auch noch Marciello im Kampf um die achte Position geschlagen geben. Die Top-10 wurden komplettiert von William Buller.