Hochspannung bis zum Schluss bot die Moto3-Schlacht in Mugello. 23 Fahrer gingen in der Spitzengruppe in die letzte Runde, die klügste Taktik aber brachte am Ende WM-Spitzenreiter Brad Binder den Sieg.
Der Start: Pole-Setter Fenati erwischte einen guten Start und schnappte sich den Holeshot vor Migno. Bulega dagegen versemmelte seinen Start völlig und fiel auf Rang 15 zurück, auch Pawi wurde weit zurückgereicht. Zu Beginn der zweiten Runde schnappte sich Migno aus dem Windschatten sogar kurz die Führung, wurde aber gleich von Navarro überholt.
In den folgenden Runden konnte sich niemand absetzen, am Ende von Start-Ziel konnte außerdem niemand die Führung gegen seine Konkurrenten, die aus dem Windschatten herausschossen, behaupten. Neben Brad Binder und Fenati bis zu seinem Ausfall mischten an der Front auch Migno, Quartararo, Navarro, DiGiannantonio, Pawi, Guevara, Ono und Bagnaia mit, die alle zeitweise die Spitze übernahmen.
Zur Halbzeit des Rennens klaffte die erste größere Lücke erst hinter Herrera auf Platz 24. Bulega arbeitete sich unterdessen durch das Feld nach vorn und übernahm sieben Runden vor Schluss die Führung, wurde aber auf der Geraden gleich wieder zurückgereicht.
Die Rennentscheidung: Zu Beginn der letzten Runde hingen immer noch 23 Fahrer dicht aneinander. Als Führender ging Quartararo in die Schlussrunde, wurde aber aus dem Windschatten von Binder und Bagnaia geschnappt. Binder übernahm die Führung und versuchte, sich abzusetzen. Er kam mit einigen Metern Vorsprung aus der letzten Kurve, das reichte für den Sieg.
Die Platzierungen: Brad Binder gewann das dramatische Rennen, hinter ihm gab es ein Fotofinish, wobei DiGiannantonio als Zweiter sein erstes Podium holte, Bagnaia preschte mit der Mahindra ebenfalls aufs Treppchen. Vierter wurde Antonelli von Startplatz 22 aus, Quartararo holte Platz fünf. Dahinter kamen Ono, Mir und Bulega. Guevara und Migno komplettierten die Top Ten. Elfter wurde Danilo vor Bastianini, Rodrigo und Martin. Öttl-Vertreter Dalla Porta holte den letzten Punkt.
Die Zwischenfälle: Pech für Moto3-Amazone Maria Herrera, ohnehin auf dem letzten Startplatz stehend würgte sie ihre KTM vor der Einführungsrunde ab und musste aus der Boxengasse starten. Darryn Binder stürzte 13 Runden vor Schluss in Arrabiata 1, blieb aber unverletzt. Elf Runden vor Schluss rollte Fenati mit einem technischen Defekt aus, an seinem Bike war die Antriebskette gerissen. Neun Runden vor Rennende stürzte Navarro in der Zielkurve nach einer Berührung mit Guevara, er blieb unverletzt. Mit sieben Runden auf der Uhr landete Locatelli in Turn 2 im Kies. In der letzten Runde stürzte Pawi, Canet landete in der letzten Kurve nach einem wilden Highsider im Kies.
Das Wetter: Für das Rennen der Moto3 bot die Toskana bestes Wetter auf. Die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel. Die Luft hatte sommerliche 23 Grad, der Asphalt heizte sich bereits bis auf 35 Grad auf.
Die Analyse: Eine taktische Meisterleistung zeigte Brad Binder, er übernahm im richtigen Moment die Führung und konnte sich als einziger Fahrer an der Spitze etwas absetzen, so dass er im Spring zur Ziellinie eine Chance hatte. Etwas Glück hatte er, dass mit Fenati und Navarro gleich zwei seiner WM-Rivalen Nuller verzeichnen müssen und er seine WM-Führung somit deutlich ausbauen kann.
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