An einem ereignisreichen Rallyetag bei der Barum Czech Rally Zlin behielt der deutsche Skoda Pilot vor Tausenden Zuschauern an der Strecke kühlen Kopf und liegt auf Podiumskurs. ERC-Spitzenreiter Esapekka Lappi fiel in der vierten Wertungsprüfung mit defekter Radaufhängung aus. Er wird am Sonntag auf den verbleibenden 109,42 Kilometern noch auf Punktejagd in der Tageswertung gehen.

"Letztes Jahr haben wir hier bei unser Premiere im Werksteam Platz vier belegt, diesmal sind wir Zweiter in der Zwischenwertung: Super! Wir haben uns ausschließlich auf uns selbst konzentriert und versucht, keine Fehler zu machen", kommentierte Sepp Wiegand: "Wir tun alles dafür, diesen Speed auch am Sonntag zu halten." Der 23-jährige Sachse liegt mit seinem Co-Piloten Frank Christian nach 127,91 Wertungskilometern nur 54,1 Sekunden hinter den Spitzenreitern Vaclav Pech/Petr Uhel zurück.

Der Skoda Auto Deutschland-Pilot agierte auf den engen und zum Teil sehr rutschigen Asphaltpisten mit kontrolliertem Risiko. Er arbeitete sich von Rang acht nach der nächtlichen Auftaktprüfung am Freitag trotz Reifenschadens in der letzten Wertungsprüfung des Tages bis auf Platz zwei nach vorn. Wiegand ist damit in Tschechien der beste ausländische Fahrer im Feld, das von den starken einheimischen Piloten dominiert wird. Am Finaltag kann er seinen dritten ERC-Podestplatz der Saison nach Platz zwei in Nordirland und Rang drei in Belgien perfekt machen.

Skoda Werksfahrer Esapekka Lappi und sein Beifahrer Janne Ferm erreichten das Tagesziel wie einige andere Favoriten nicht. An Position zwei in der Gesamtwertung liegend beschädigte sich Lappi sein Auto. Der Finne wird nach der Reparatur durch die Mechaniker-Crew von Skoda in den verbleibenden sechs Wertungsprüfungen am Sonntag wieder ins Rennen gehen und um Punkte in der Tageswertung kämpfen.

"Ich bin in einer langen, schnellen Rechtskurve seitlich gegen einen Bordstein gerutscht. Ich ärgere mich selbst am meisten über meinen Fehler und kann mich nur beim Team entschuldigen", sagte Lappi. Der 23-Jährige wird trotz seines Missgeschicks auch nach dem achten von elf Saisonläufen an der Spitze der ERC-Gesamtwertung bleiben.

Vorausauto begeistert Fanscharen

Neben den beiden Fabia Super 2000 im rot-weißen RS-Retrolook begeisterten auch die Rallye-Europameister Jan Kopecky/Pavel Dresler im Vorausauto die Fanscharen. Die aktuellen Spitzenreiter der Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft (APRC) waren in einem Testfahrzeug mit dem 1,6-Liter-Turbomotor für den neuen Skoda Fabia R 5 unterwegs.

Mit dem neuen Rallyewagen wird Skoda ab 2015 in der Kategorie R5 bei internationalen Rallyes an den Start gehen. "Es hat großen Spaß gemacht, vor so vielen Zuschauern zu fahren und etwas von unserem neuen Auto zu zeigen. Ich bin stolz, dass ich einen großen Anteil zur Entwicklung des neuen Fabia R 5 leisten kann. Ich habe schon bei der Entwicklung des Fabia Super 2000 eine wichtige Rolle gespielt", sagte Kopecky. Der Skoda Routinier hatte die Barum Czech Rally Zlin im vergangenen Jahr gewonnen, sein Nachfolger wird am Sonntag um 16 Uhr im Zentrum von Zlin geehrt.

Die Zahl des Tages zur Barum Czech Rally Zlin: 10.11,0 Minuten

In der zweiten Wertungsprüfung Slusovice waren nach 16,05 Kilometern gleich drei Topfahrer exakt bis auf die Zehntelsekunde zeitgleich. Neben den beiden Skoda Piloten Sepp Wiegand und Esapekka Lappi bewältigte auch Tomas Kostka die Prüfung in 10.11,0 Minuten. Ein Beweis dafür, wie ausgeglichen die Konkurrenz bei der Barum Czech Rally Zlin ist.

Barum Czech Rally Zlin - Zwischenstand nach Tag 1

1. Pech/Uhel (CZ/CZ), Mini John Cooper Work S2000, 1:16.35,0 Std.
2. Wiegand/Christian (D/D), Skoda Fabia Super 2000, + 54,1 Sek.
3. Kostka/Houst (CZ/CZ), Ford Fiesta R5, + 1.12,7 Min.
4. Kajetanowicz/Baran (PL/PL), Ford Fiesta R5, + 1.25,9 Min.
5. Odlozilik/Turecek (CZ/CZ), Ford Fiesta R5, + 1.37,0 Min.