Was ist die Speed Academy? Diese Frage im Matrix-Stil stellten sich zu Jahresbeginn einige Motorsportfans in Deutschland. Da ist es kein Wunder, dass Speed Academy Juror Hans Joachim Stuck die Nachwuchs-Initiative der Deutschen Post zu Saisonstart als "zartes Pflänzchen" verbildlichte.

Im Laufe des Jahres wuchs aber nicht nur das gelbe Pflänzchen der Speed Academy zu einer beachtlichen und vor allem immer mehr beachteten Pflanze heran: Auch die sechs Kandidaten blühten von Wertungsrunde zu Wertungsrunde mehr auf.

Allen voran der Sieger Nicolas Hülkenberg, der alle Wertungsrunden für sich entscheiden und die 120.000 Euro Siegprämie einstreichen konnte. Aber auch der Zweitplatzierte Adrian Sutil hat für seine 60.000 Euro Preisgeld einiges getan: Schließlich wird man nicht nur so im Vorbeifahren Vizemeister in der Formel 3 Euroseries. Rang 3 der Gesamtwertung ging an den WTCC-Weltmeister der Privatfahrer: Marc Hennerici durfte sich über 40.000 Euro Preisgeld freuen.

Glückliche Sieger

Marc Hennerici ist der einzige Weltmeister der Speed Academy., Foto: Sutton
Marc Hennerici ist der einzige Weltmeister der Speed Academy., Foto: Sutton

"Das Jahr hätte nicht besser laufen können", bilanzierte Formel BMW und Speed Academy Champion Hülkenberg. Sieben Saisonsiege, schon im Juli der vorzeitige "Rookie-Titel" und zum Abschluss der Titel in der Meisterschaft sprechen eine deutliche Sprache: Hier kommt ein echtes Talent.

Das gleiche gilt natürlich auch für Adrian Sutil, der nach seiner erfolgreichen F3 Euroseries Saison gleich im Cockpit sitzen geblieben ist: Er vertritt die deutschen Farben in der neuen A1GP Serie. "Diese Saison war für mich etwas ganz Besonderes", blickt er zurück. "Ich hatte ein tolles Team an meiner Seite und konnte zeigen, was in mir steckt."

Der Tourenwagenweltmeister unter den Privatfahrern richtet sein Augenmerk hingegen schon auf das nächste Jahr: "Dank der Speed Academy konnte ich mich sehr gut weiterbilden", so Marc Hennerici. "Meine Hoffnung für 2006 ist natürlich in der WM zu bleiben. Vielleicht gelingt es ja für 2006 ein WTCC-Werkscockpit zu bekommen."

Hans Joachim Stuck würde es seinem persönlichen Speed Academy Favoriten jedenfalls wünschen: "Er tummelt sich in der WTCC in einer Serie, in welcher er nicht das beste Material besitzt. Trotzdem setzt er sich gegen die Werksteam mit Bravour in Szene", lobte er im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Er selbst ist ein sympathischer Bursche mit einem guten Auftreten."

Zufriedene Initiatoren

Adrian Sutil wurde Vizemeister in der F3 Euro Series., Foto: Sutton
Adrian Sutil wurde Vizemeister in der F3 Euro Series., Foto: Sutton

Das gilt selbstredend auch für die anderen fünf Teilnehmer sowie den Sieger: "Nico Hülkenberg ist ein richtig guter Typ, weswegen ich ihn einmal exemplarisch herausheben möchte", sagt Hans Bernd Kamps. "Und genau so soll es in Zukunft weiter gehen."

Mit Hülkenberg, aber auch mit der Speed Academy der Deutschen Post. "Rückblickend haben wir mit unseren 6 Piloten eine gute Auswahl getroffen", bilanzierte Christian Menzel. "Deshalb bin ich mir sicher, dass die Jungs ihren Weg machen werden. Selbstverständlich muss man hin und wieder mit dem einen oder anderen Fahrer einmal schimpfen, aber deswegen sind wir ja in der Schule."

Bis zum Jahr 2006 sind jetzt erst einmal Ferien. Die Speed Academy Schüler haben sich diese redlich verdient. Schließlich fielen ihre Zeugnisse durchweg positiv aus...