Lange feiern konnten Chip Ganassi, Scott Dixon und ihr Team nach dem großen Erfolg in Indianapolis nicht. Denn während in den Wochen vor dem Rennen nur Trainingsläufe und PR-Veranstaltungen stattfanden, geht es nur wenige Tage nach dem Saisonhighlight weiter zum nächsten Rennen. In Milwaukee stehen 225 Runden auf dem 1-Meilen-Oval, welches in Fachkreisen den Namen "The Milwaukee Mile trägt", auf dem Programm.
Die Vorzeichen für Dixon stehen allerdings alles andere als gut. Alles spricht gegen einen weiteren Sieg des Neuseeländers, denn in den letzten Jahren ist der Indy-Sieger in Milwaukee immer auf dem zweiten Platz ins Ziel gekommen. Der letzte Fahrer, der in Indianapolis und Milwaukee gewinnen konnte, ist Juan Pablo Montoya. Er fuhr 2000 allerdings noch in zwei verschiedenen Serien und gewann das ChampCar-Rennen auf dem kurzen Oval. Beschränkt man die Statistik auf eine Serie, muss man noch weiter nach hinten blättern: Al Unser Junior konnte 1994 beide Rennen in Folge gewinnen.
Ein Teil der Vergangenheit wird Scott Dixon aber auf keinen Fall stören: die letzten drei Sieger des Indy 500 konnten später auch die IndyCar-Meisterschaft für sich entscheiden. In diesem Fall würde der Ganassi-Pilot natürlich gerne auf einen Sieg in Milwaukee verzichten. "Jetzt geht der Kampf um die Meisterschaft weiter", sagte Dixon nach dem Rennen in Indianapolis. "Das letzte Mal haben wir 2003 gewonnen, das ist schon lange her. Ich muss mich nun auf meine Sachen konzentrieren und versuchen eine weitere Meisterschaft für das Team zu erringen."
Besonderen Widerstand wird Chip Ganassi von Penske und Andretti Green bekommen. Im letzten Jahr konnte Helio Castroneves seinen Speed mit der Pole-Position unter Beweis stellen und nach dem vierten Platz in Indy will der Brasilianer unbedingt zurück auf das Podest. Zudem ist Dixon für Castroneves nicht außer Reichweite: in der Tabelle liegen beide nur 15 Zähler auseinander, schon in Milwaukee könnte eine Wachablösung erfolgen. Etwas weiter zurück liegt Tony Kanaan - der Landsmann von Castroneves will und muss die aufklaffende Lücke zur Spitze beim nächsten Rennen unbedingt verkleinern, um seine Chancen zu wahren. Die stehen - zumindest für Milwaukee - nicht schlecht: 2007 konnte Kanaan auf dem Oval gewinnen.
Bei den bisherigen Oval-Rennen hinkten die Rookies und Umsteiger oft hinterher. Das könnte sich auf der Milwaukee Mile ändern, denn dort sind schon alle Piloten mindestens ein Rennen gefahren. Die ChampCar-Piloten kennen den kurzen Kurs aus den letzten Jahren, Ryan Hunter-Reay hat dort sogar schon gewonnen. Selbst die Rookies um Hideki Mutoh kennen die Strecke - sie fuhren dort in Indy Lights Läufen.
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