"Nach dem Beginn hätten wir nie gedacht, noch so viele Punkte erkämpfen zu können", zeigt sich Lars Mysliwietz im Ziel noch immer überrascht. Pech am Anfang und Glück am Ende begleiteten die Citroen DS3 R3T Mannschaft beim fünften von sieben Läufen zur Deutschen Rallyemeisterschaft (DRM) dem WM Lauf Rallye Deutschland.

Einen DRM Lauf im Rahmen einer WM Rallye zu absolvieren, erfordert in allen Bereichen ein Mehr an Aufwand und Leistung. Angefangen über die Länge und Anspruch der Wertungsprüfungen bis hin zur Größe des Veranstaltungsgebietes. So pendeln die Rallyeteilnehmer fast eine Woche zwischen den Schauplätzen Trier, Baumholder, Moselregion und nördliches Saarland hin und her. Neu in diesem Jahr war ein Abstecher nach Köln, vor den dortigen Dom, auf die Domplatte zum publikumswirksamen Showstart.

Dann aber ging es los. Der Weg zurück durch die Eifel wurde mit einer neuen 23 km langen Wertungsprüfung garniert. "Anfangs lief es richtig gut, doch dann nach zirka der Hälfte überhitzte die Bremsflüssigkeit und ich trat permanent ins Leere", so Mysliwietz. Die Folge war ein enttäuschender Start mit rund einer halben Minute Zeitverlust.

Auch der Auftakt in den Moselweinbergen war alles andere als ermutigend. Co Oliver Schumacher: "Nach einem Drittel der dortigen Auftaktprüfung bemerkte Lars einen defekten Reifen. Und bei verbleibenden 15 Kilometern war ein sofortiger Wechsel unumgänglich." Weitere 2,5 Minuten gingen verloren.

Auch auf den folgenden Prüfungen ging es, wenn auch nicht so extrem, aber doch mit mittleren und kleineren Wehwehchen weiter: Einmal ein kleiner Ausrutscher, dann eine nicht optimal arbeitende Handbremse, ein schleichender Plattfuß oder das plötzliche Laufen des Motors im Notprogramm. Alles nicht hilfreich, um eine gute Platzierung zu erreichen.

Doch auch die Konkurrenz blieb nicht von Problemen verschont, so dass nach Tag 2 das saarländisch/westerwälder Rallyeteam die Führung innerhalb der DRM-Zweiradwertung inne hatte. Der letzte Tag und insbesondere die letzte Prüfung sollte aber noch einmal Spannung bringen. Bis kurz vor dem Start der berüchtigten Panzerplatte war nicht klar, bleibt es trocken oder kommt ein kräftiger Regenguss. Die Reifenwahl war demzufolge kritisch.

Mysliwietz/Schumacher setzten auf trocken und fuhren diese 45 Kilometer zwar immer mit den Augen auf der Straße, aber doch mit dem einen oder anderen kurzen, bangen Blick nach oben. Es ging sich aber aus. Erst mit Zieldurchfahrt setzte der Regen ein und damit war der dritte DRM Saisonsieg in der Zweiradwertung perfekt, fast perfekt! Denn auf dem Weg zurück nach Trier setzte plötzlich drei Kilometer vor dem Ende ein Zylinder aus. Waidwund schleppte sich die Citroen Truppe noch ins Ziel.

Jetzt geht es in die Heimat des Piesbachers Lars Mysliwietz: "Bei der Saarland Rallye werden wir erneut in einer guten Position für die Meisterschaft sein. Mal sehen was jetzt mit dem Motor ist, aber bei der Ausgangslage werden wir alles daran setzen, gut vorbereitet ins Saisonfinale zu starten."