Eigentlich stand die zwölfte Etappe ganz im Zeichen von Cyril Despres, denn der Franzose bestimmte fast während der gesamten Etappe die Zeiten an der Spitze. Doch auf den letzten rund 70 Kilometern drehte Marc Coma den Spieß um, holte erst ein und zog dann ein Stück davon. Damit Gewann der Spanier am Ende mit 37s Vorsprung auf Despres und 7:21min auf Helder Rodrigues mit Yamaha.

Dabei hatte der Tag fast im Zeichen der Franzosen gestanden, denn über Nacht gingen starke Regenfälle auf dem Etappenabschnitt der zwölften Station nieder und so gab die Organisation vor dem Start eine 'Froschwarnung' heraus, aufgrund der vielen neu gebildeten Tümpel, die für die eigentliche extra Herausforderung sorgten. Despres eröffnete die Sonderprüfung und kam dabei meisterhaft mit dem extrem rutschigen Untergrund zurecht. Der KTM-Fahrer führte bei Kilometer 32 mit 39s Vorsprung und baute diesen bis 84km auf 59s aus. Der Gesamtführende Marc Coma hielt sich derweil aber stets auf Rang zwei und reagierte, auf die Zeiten des Spitzenreiters.

Coma spielt mit Despres

Despres' Mühen wurden nicht belohnt, Foto: Red Bull/GEPA
Despres' Mühen wurden nicht belohnt, Foto: Red Bull/GEPA

Cyril Despres lies sich derweil nicht beirren und zog an der Spitze weiter davon. Bis zu Kilometer 117 der Sonderprüfung hatte er ein paar weitere Sekunden drauf gepackt und führte mit 1.09min, vor Coma. Helder Rodrigues etablierte sich auf Rang drei mit seiner Yamaha. Auch bei der Durchfahrt von CP1 gab es keine Verschiebungen an der Spitze, doch Despres versuchte im weiteren Verlauf den Druck auf Gegner Coma zu erhöhen und startete die Flucht nach vorn. Das brachten ihm erst 2.35min Vorsprung, aber Coma blieb wachsam und bei CP2 hatte der Spanier seinen Rückstand wieder auf 1.44min reduziert. Helder Rodrigues lag zwar 8.15min hinter der Spitze, aber der Portugiese lies sich zumindest von Platz drei nicht verdrängen.

Das Fernduell an der Spitze setzte sich zwischen Despres und Coma bis CP4 fort und auch dort führte weiter der Franzose mit 1.45min Vorsprung auf seinen spanischen Rivalen. Auf den letzten 68km war nicht unbedingt mit einer Wende zu rechnen, doch Coma entschloss sich doch noch auf Etappensieg zu fahren und machte aus 105s Rückstand einen Vorsprung von 37s, was ihm den Tagessieg brachte.

Duclos verpasst Schleife

Eine glücklose zwölfte Etappe gab es derweil für Alain Duclos. Der Aprilia-Fahrer verpasste die letzte Schleife. Noch bei CP3 war er als Zehnter durch die Zeitschranke gefahren, doch dann fuhr er nicht die Route der Motorräder bei Kilometer 414, sondern geradeaus und damit auf die Strecke der LKW. Daher wurde er zwischenzeitlich bei CP4 als absolut Schnellster gewertet. Doch Duclos war nicht der einzige Fahrer, der in die 63km Falle tapste, auch Henk Knuiman und Teus Visser erwischte es.

Marc Coma sagte: "Die Etappe war sehr schwierig, weil es letzte Nacht heftig geregnet hat. Deshalb wurde sie plötzlich zur technischen Sonderprüfung, vom Typ Enduro. Es bleibt noch eine 190 km lange Etappe. Normalerweise sollte es keine Komplikationen geben, aber man muss sie trotzdem fahren, es ist kein Pappenstiel. Wir wissen, dass die Streckenführung gestaltet wurde, um die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten, aber wir schauen morgen mal."

Ergebnis: 12. Etappe Motorrad (Top 10)

1. Coma (E), KTM, 06:42.42 Stunden
2. Despres (FRA), KTM, +00:37 Minuten
3. Rodrigues(POR), Yamaha, +07:21
4. Lopez Contardo (CHL), Aprilia, +10:03
5. Cody (USA), Honda, +15:45
6. Faria, (POR), KTM, +16:57
7. Verhoeven (BEL), BMW, +20:29
8. Pedrero Garcia (E), KTM, +23:19
9. de Azevedo (E), KTM, +26:04
10. Viladoms (E), Yamaha, +26:40

Gesamtwertung Motorrad nach 12/13 Etappen (Top 10)

1. Coma (ESP), KTM, 49:57:37 Stunden
2. Despres (FRA), KTM, +16:36 Minuten
3. Lopez Contardo (CHL), Aprilia, +59:27
4. Rodrigues (POR), Yamaha, +01:42:31 Stunden
5. Pedrero Garcia (ESP), KTM, +03:06:14
6. Ullevalseter (NOR), KTM, +03:31:21
7. de Azevedo (BRA), KTM, +03:50:35
8. Faria (POR), KTM, +04:06:43
9. Cody (USA), Honda, +04:39:11
10. Viladoms (E), Yamaha, +04:58:56