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Yesterday beantwortet Leserfragen !

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Donnerstag, 07. Juni 2001

Beiträge: 1076
Servus 3Owls,

die alten Regeln findest Du (wie weiter oben schon erwähnt) im jährlich neu erscheinenden Buch der FIA.
Nachdem sich die Regeln, was das Qualifying betrifft, erst zur Saison 1996 geändert haben (und seit mindestens 1982 in der alten Form bestanden), möchte ich eben aus diesem Jahrbuch die für Dich relevanten Punkte zitieren.
So findet sich im Kapitel "FIA-Meisterschaften - Bestimmungen für 1982" im Art. 11 - Training:

Alle gemäß ... zum Training zugelassenen Fahrer müssen an mindestens einem der zwei offiziellen Trainingsläufe mit Zeitnahme teilnehmen. Diese Trainingszeiten sind folgendermaßen anzusetzen:
- zwei Tage vor der Veranstaltung von 13:00-14:00 Uhr
- einen Tag vor der Veranstaltung von 13:00-14:00 Uhr

....

Unter Art. 13 - Start geht es weiter:

B) Startaufstellung
1) Die Startaufstellung erfolgt nach den im offiziellen, gezeiteten Training gefahrenen Trainingszeiten ....
2) Falls zwei oder mehrere Wagen die gleichen Trainingszeiten erzielten, hat der Wagen die Priorität, welcher diese Zeit als erster fuhr.
....

Wie Du also siehst, wurden die Zeiten nie addiert; für die Pole war immer die beste Zeit des ganzen Wochenendes ausschlaggebend, egal ob am Freitag oder Samstag erzielt.

Änderungen gab es auch, was die Anzahl der erlaubten Runden im Qualifying angeht (momentan 12 incl. der Runden aus der bzw. zurück in die Boxen) - früher keine offizielle Beschränkung, mehr eine natürliche über die Anzahl der Reifensätze (mit alten oder harten Reifen ließen sich meist keine Zeiten mehr verbessern).

Viele Grüße Hans

Beitrag Dienstag, 12. Juni 2001

Beiträge: 1276
Hallo Tom,
ich habe mal eine 'the day before yesterday'-Frage: Ich habe gelesen, daß der Motorenhersteller Offenhauser Anfang der 50'er bei seinen 12 GP 11 davon gewonnen hat. Mir ist dieser Name völlig unbekannt, daß einzige was ich noch gelesen habe, daß sie mit verschiedenen Teams zusammengearbeitet haben ( Adams, Bromme u.v.m.). Wenn sie so erfolgreich waren, warum haben sie dann aufgehört? Ist Offenhauser vielleicht eine Sektion von einem großen Motorenhersteller? [br]----------------[br]..der erleuchtete Bruno...
Es gibt im Leben zwei Tragödien: Die eine ist die Nichterfüllung eines Herzenswunsches. Die andere ist seine Erfüllung.

Beitrag Dienstag, 12. Juni 2001

Beiträge: 3551
Erstmal eine kurze Antwort, die ausführlich kommt bestimmt von den Yesterday Experten.

Diese Offenhauser Siege stammen meines Wissens alle von den INDY 500 Rennen, die früher noch zur F1 gehörten. Damals waren in der INDY Serie die meisten mit diesen Offenhauser Motoren unterwegs...

Hoffentlich stimmt das auch ?([br]----------------[br]Der unwissende Steffen :rolleyes:
Gruß Steffen

Beitrag Dienstag, 12. Juni 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Bruno,

woher hast Du Deine Angaben ?

Der Motorenhersteller Offenhauser trat nur in Amerika, u.a. bei den 500 Meilen von Indianapolis in Erscheinung, aber nicht im europäischem GP- Sport. Inofficiell zählten die Indianapolis 500 von 1950 bis 1960 zur Formel 1.

Damals hieß die amerikanische Serie AAA (1920-55), USAC (1956-79), später CART (1979-95), jetzt durch die Teilung ab 1996 IRL und Champ Cars.

Offenhauser war ein Mitarbeiter von Harry Miller, dessen Motoren bis 1936 fast ununterbrochen siegten. Nach dem Konkurs übernahm Offenhauser die Firma.

1935 begann die Siegesserie der Offenhauser Motoren, die bis Mitte der siebziger Jahre andauerte. So siegten von 1947 bis 1964 bei insgesamt 223 Rennen nur 4 mal andere Motorenhersteller. 1976 siegte man noch bei den Indy 500 und in der Meisterschaft. Anschließend kam die Ablösung durch Ford und Chevrolet.

Später wurde Offenhausers Fabrik von Louie Meyer (3 facher Indy - 500 Sieger) übernommen.[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 13. Juni 2001

Beiträge: 1276
Die Angaben stammen von Forix, aber es ist teilweise etwas schwierig, mit der Übersicht dort klarzukommen. Außerdem sind es ja reine Statistiken, ohne Hintergrunfinfos. Auf jeden Fall: vielen Dank für die schnelle Beantwortung. Wißt ihr eigentlich alles?????

Sehr erstaunt: [br]----------------[br]..der erleuchtete Bruno...
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Beitrag Mittwoch, 13. Juni 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Bruno,

bitte, kein Problem. Du kannst ja mal ein Quiz erstellen, bei dem z.B. nur Hans antworten darf ??? Gute Literatur macht vieles leichter.......[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Donnerstag, 14. Juni 2001

Beiträge: 1276
Das wäre ja wie Kohlen nach Newcastle tragen, Eulen nach Athen und Käse in die Schweiz auf einmal... Eine Frage, die von euch nicht beantwortet werden kann, muß man sich erst mal malen :))

Aber wer weiß, vielleicht finde ich ja mal was[br]----------------[br]..der erleuchtete Bruno...
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Beitrag Montag, 18. Juni 2001

Beiträge: 580
Ich habe mal drei Fragen

1. Seit einiger Zeit werden Ausfälle in der Aufwärmrunde (zumindest von den RTL Pfeifen) nicht mehr als GP Einsatz gezählt.
Ab wann hat man also am GP teilgenommen?

2. Ricardo Zonta hat Heinz Harald Frentzen in Montreal ersetzt, obgleich Frentzen am Freitag gefahren ist. Ich kann mich an Adelaide 1993 erinnern, als Dereck Warwick freitags verzichtete um ggfls. Samstags durch Christian Fittipaldi ersetzt zu werden.
Hängt das vielleicht mit der Qualiänderung ab 1996 zusammen?

3. Wieso fuhren die Lotus 1968 teilweise in blau?
[br]----------------[br]Gruß

Stefan alias Apocolocyntosis

Beitrag Montag, 18. Juni 2001

Beiträge: 1276
Und noch eine Frage von mir:

Aus welchem Grund wurde ab 1978 kein GP mehr in Anderstorp ausgetragen? Meine Info ist, daß nach dem Krebstod von Gunnar Nilsson und dem tödlichen Unfall von Ronnie Peterson beim Horrorcrash in Monza kein GP mehr in Schweden gestartet werden konnte, da die schwedischen Anhänger für die Formel1 nicht mehr zu begeistern waren.
Kann das stimmen?[br]----------------[br]..der erleuchtete Bruno...
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Beitrag Montag, 18. Juni 2001

Beiträge: 1076
Servus Stefan,

wenn ich mit der dritten Frage beginnen darf (die geht am schnellsten - siehe auch unser Quiz) : in den 60er und 70er Jahren mußten die Teams noch nicht ihr eigenes Chassis bauen, sondern konnten es im Prinzip "von der Stange" kaufen; deshalb waren zwar alle Fahrzeuge des Lotus-Werksteams in der Regel grün, während Rob Walker seine Fahrzeuge traditionell blau lackierte.

Deine zweite Frage habe ich mir erlaubt zur Frage des Tages zu machen (siehe dort, u.U. Antwort erst morgen - ich hoffe allerdings auf den Steffen !).

Was Deine erste Frage angeht, gibt es leider keine offizielle Zählweise (deshalb findest Du hinter dem Namen Alain Prost auch ab und zu 200 GP-Starts, da ihm sein Mißgeschick 1991 in Imola - Ausrutscher in der Aufwärmrunde - teilweise als echter Start angerechnet wird).
Auch bei einem ganz bekannten Fahrer - dummerweise ist mir der Name wieder entfallen - gehen die Meinungen (und somit Anzahlen der Starts) auseinander; wenn man es allerdings so sieht, daß er sich das Bein gar nicht hätte brechen können, wenn er nicht gestartet wäre, muß man England 1999 doch mitzählen.

Nun weiß ich nicht, wie "die Pfeifen von RTL" das sehen, ich möchte mich nur nicht auf ihre Stufe stellen !

Viele Grüße Hans

Beitrag Montag, 18. Juni 2001

Beiträge: 19
Hallo F1-Freunde,

bin leider aufgrund meiner dienstlichen Verpflichtungen bei Herrn Scharping ziemlich im Streß.

Meine Beiträge zum Thema GP-Starts und Blaue Lotus 1968.

Die Zählweise GP-Start ja oder nein wird unterschiedlich gehandhabt. Mein Grundsatz ist: Wer in der Startaufstellung seine Platz einnimmt und dessen Wagen sich in Bewegung setzt hat einen GP-Start. Die Differenzen entstehen zwischen den Statistikern in der Zählweise wenn ein Fahrer in der Warm-up-Lap ausfällt. In all`meinen Stsatistiken werden diese Fälle in Klammern gesetzt gekennzeichnet.

Was die blauen Lotus angeht liegt es an der Tatsache, das der Lotus ein Kunden-Wagen war und daher in unterscheidlichen Sponsorfarben lief.

In Punkto Ersatz eines Fahrers an einem GP-Wochenende ist die Antwort bereits gegeben.

Etwas anders sehe ich die Sache bei Offenhauser. Der GP von Indianapolis zählte unausweichlich zum GP-Kalender. Allerdings habe ich in meinen Statistiken die Resultate nicht integriert, da die Amis bis auf wenige Ausnahmen nicht in Europa antraten und die Gp-Spezialisten ebenfalls nicht in Indy antraten.
Der Grund war, dass in Amerika noch nach einer (anderen) alten Motorenformel gefahren wurde und dafür ein Extra-Fahrzeug mit speziellem Motor hätte gebaut werden müssen.

Die Verbindung Europa-Amerika hinsichtlich GP-Sport wurde erst(schon) 1959 richtig funktionsfähig, denn da wurde der erste GP-USA ausgetragen.

P.S. All diese Infos gibt es in meinen drei Büchern.

Bis Bald

Kalle

Beitrag Montag, 18. Juni 2001

Beiträge: 1076
Servus Bruno,

Du hast Dich beim Jahr wahrscheinlich verschrieben und 1979 gemeint, da am 17. Juni 1978 noch in Schweden gefahren wurde (Ronnie Peterson wurde übrigens Dritter hinter Niki Lauda und Riccardo Patrese).
Für 1979 war der Grand Prix auch wieder für Juni geplant, wurde aber, wie Du richtig vermutest, wegen den zwei fehlenden Lokalmatadoren abgesagt (dies erklärt auch die Lücke im GP-Kalender von 1979 vom 27. Mai - Monaco - bis 1. Juli - Frankreich).

Unter Umständen hat dieser fehlende schwedische Grand Prix sogar Gilles Villeneuve die WM gekostet, da das Reglement 1979 so ausgelegt war, daß pro Saisonhälfte nur die jeweils 4 besten Ergebnisse gewertet wurden, und Gilles hatte aus den ersten 7 nur 3 zählbare Ergebnisse, während Jody Scheckter schon 4 Punkte streichen mußte. So hätte Gilles schon ein 2. Platz in Schweden zum Titel gereicht ...

Viele Grüße Hans

Beitrag Dienstag, 19. Juni 2001

Beiträge: 1276
Ja, da hast du - wie immer recht -, ich meinte 1979. Bin ein bißchen durcheinander, was die Zahlen angeht, da mir z.Zt. so viele davon durch den Kopf schwirren.
Ich habe mich übrigens gerade etwas mit Ronnie Peterson beschäftigt und muß sagen, daß es echt schade ist, daß man so wenig über ihn weiß.
Ich kann nur jedem empfehlen, mal etwas Lektüre über den 'superswede' zu wälzen, er war einer der ganz Großen, der -genau wie Stirling Moss- leider nie den Fahrer-WM-Titel geholt hat. [br]----------------[br]..der erleuchtete Bruno...
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Beitrag Dienstag, 19. Juni 2001

Beiträge: 3257
Ich habe auch ein paar Fragen (endlich sind mir gute eingefallen...):

1. Ist es wahr, dass irgendwann einmal ein Vergleichsrennen Indycars - Formel 1 stattgefunden hat? Ich habe einmal gehört, das sowas stattgefunden haben soll, in einem Oval, und dass dabei die F1-Wagen teilweise auseinandergebrochen sind.

2. Was ist aus der Formel 2 geworden? In alten Berichten hört man immer davon, aber irgendwie hört die Spur irgendwann auf...

Ich bin sicher, ihr habt passende Antworten parat![br]----------------[br]Mo Power

(Einfaches JFE-Mitglied)
04.05.06 - mein Vierteljahrhundert!

Rossi is not good, he is God! (Transparent beim GP von Italien 2005)

Beitrag Dienstag, 19. Juni 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi MoPower,

zu Deiner ersten guten Frage: Der Vergleich zwischen Formel 1 und der amerikanischen CART - Serie ist eine lange Geschichte, aber werde nun mal damit beginnen.

Von 1950 bis 1960 zählten die 500 Meilen von Indianapolis zur Formel 1 - Weltmeisterschaft. Die Formel 1 - Piloten mieden jedoch Indy. Ein Grund dafür war das gefährliche Oval mit seiner hohen Unfallstatistik.

Schon zwischen 1911 (erstes Indy 500) und 1955 starben 46 Rennfahrer auf dieser Hochgeschwindigkeitsstrecke, die bei den Amerikanern große Fazination auslöste und die Europäer abschreckte.

1946 riskierte allerdings der erste Europäer einen Start. Luigi (Gigi) Villoresi wurde Siebter im traditionellen 33er Feld.

1957/58 kam es dann zu zwei Vergleichsrennen zwischen Formel 1 und IndyCar - Wagen auf einem Hochgeschwindigkeitskurs mit Steilwandkurven.
1957 drückten sich noch die meisten Formel 1 - Teams (Bedenken vor Steilkurven), aber 1958 lockte sie das Preisgeld von 80 000 US Dollar aus der Reserve.

Die Amerikaner domminierten nach belieben und ließen den Europäern keine Chance. Indy - Sieger Rathmann gewann vor Landsmann Bryan.

1963 bestritt Colin Chapman (Lotus) mit Jim Clark am Steuer die 500 Meilen und wurde Zweiter. In Milwaukee (USAC - Meisterschaft) konnte Jim dann gewinnen. 1964 schied man aber wegen eines Reifenschadens aus.

Erst 1965 gelang der erste Sieg eines Europäers in Indianapolis. Jim Clark siegte und Graham Hill konnte den Sieg ein Jahr später wiederholen.

1966 wollte Jackie Stewart in Indy starten, mußte aber kurzfristig wegen einer Handverletzung absagen und seinen Wagen lenkte dann Mike Spence, der tödlich verunglückte.

In den siebzieger Jahren wurde Indy zu einem Synonym für Katastrophen und Massenkarambolagen. Europa ging auf Distanz !

Die Teams Parnelli (mit Andretti) und Penske (Sieg in Österreich 1976 mit Watson) versuchten sich in der Formel 1und Andretti wurde 1978 mit Lotus Weltmeister.

Weitere Wechsel und Erfolge von Formel 1 - Piloten:

1983 gewann Fabi 4 Rennen und wurde CART - Vizemeister.

1984 begann Fittipaldi seine zweite Karriere, gewann die 500 Meilen von Indianapolis (1989) und wurde CART - Meister.

1985 folgten Giacomelli, Guerrero und Daly.

1986 folgten Lammers, Cheever und Moreno.

1993 kam der antierende Formel 1 Weltmeister Mansell, holte auf Anhieb den CART - Titel, Senna fuhr Testfahrten für Penske und Piquet die 500 Meilen von Indianapolis.

Weitere Namen waren Johansson, Foitek, Barbaza, Montermini, Grouillard, Danner, Gachot, Gugelmin, Chiesa C. Fittipaldi, Blundell, Letho usw.

Zanardi hatte den größten Erfolg, wurde 1997/98 CART - Champion und eroberte die Herzen der Amerikaner.

Die CART - Szene boomte, ein weiteres Vergleichsrennen war für 1993/94 geplant (Al Unser, Paul Tracy für Amerika), das Bernie allerdings kurzfristig platzen ließ.

Michael Andretti und Villeneuve versuchten sich in Europa mit unterschiedlichem Erfolg. Jaques wurde ja 1997 Weltmeister !

So, hoffe Du hat nun einen Eindruck bzw. einen kleinen Vergleich zwischen Amerika und Europa bekommen..........




[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Dienstag, 19. Juni 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi MoPower,

die Formel 2 - Europameisterschaft gab es bis 1984. Im Jahr darauf startete die Formel 3000. Erster Titelträger wurde Cristian Danner aus Deutschland.

Wir werden in Zukunft (wenn Interesse besteht) etwas näher auf die Formel 2 eingehen.[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 20. Juni 2001

Beiträge: 3257
Danke für die raschen und detaillierten Antworten!

Ich kann mir gut vorstellen, warum der Bernie sich vor einem Vergleichsrennen drückte: Wenn seine F1-Renner da verloren hätten, dann wäre seine gesamte Arbeit umsonst gewesen...

Und dass die F3000 der Nachfolger der F2 ist, habe ich mir fast gedacht; nachdem ich das Motorsportgeschehen aber erst seit ca. 97 wirklich verfolge (und 1984 ausserdem noch ziehmlich jung war), wollte ich die Profis befragen!

Also noch einmal danke,[br]----------------[br]Mo Power
Bild
(Einfaches JFE-Mitglied)
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Beitrag Mittwoch, 20. Juni 2001

Beiträge: 1477
War leider einige Zeit nicht hier, darum einige verspätete Anmerkungen.

Das Indy-500-Rennen gehörte nie zur F1, sondern zur Fahrer-Weltmeisterschaft.

Die blaue Farbe der Rob-Walker-Lotus hatte nichts mit Sponsorship zu tun, sondern dunkelblau war die Rennfarbe Schottlands.

Das Vergleichsrennen zwischen F1- und Indy-Rennwagen 1958 fand in Monza statt, "The race of the two worlds". Einen ausführlichen Bericht findet ihr hier:
http://www.silhouet.com/motorsport/archive/f1/rotw.html

Beitrag Montag, 02. Juli 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Leserfrage:

Hi Tom,

habe eine Frage : gab es schonmal Punkte für die schnellste Rennrunde ? wenn
ja, von wann bis wann ?


danke

(ein Leser)
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Montag, 02. Juli 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Lieber Leser,

Punkte für die schnellste Runde gab es von Beginn der Formel 1 - WM (Formel 1 seit 1946)am 13.05.50 in Silverstone bis 1959.

Die Punkteverteilung:

1950-59
8 - 6 - 4 -3 - 2 für die ersten fünf Plätze und einen Punkt für die schnellste Runde.

Von 1950-53 zählten nur die besten vier Resultate, 1954-57(59) die besten fünf Resultate und 1958 die besten 6 Resultate in einer Saison.

Später (ab 1967) wurde eine Saison in zwei Hälften aufgeteilt, wo jeweils die besten Plazierungen und von 1981 bis 1990 die besten 11 Plazierungen in die Wertung kamen.

1960
8 - 6 - 4 - 3 - 2 - 1 für die ersten sechs Plätze.

1961-90
9 - 6 - 4 - 3 - 2 - 1 für die ersten sechs Plätze.

1991 - heute
10 - 6 - 4 - 3 - 2 - 1 für die ersten sechs Plätze.[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Dienstag, 03. Juli 2001

Beiträge: 1477
Und weil die Briten beim GP in Silverstone 1954 mit ihrer neuen Zeitmessanlage nicht zurechtkamen, schafften sie nur eine Messung auf volle Sekunden, was 7 schnellste Rennrunden zur Folge hatte: Ascari, Behra, Fangio, Gonzalez, Hawthorn, Marimon und Moss mussten sich den Punkt teilen. Dieser 0.14-Punkt ist selbst heute noch immer wieder Grund für Unverständnis.

Beitrag Donnerstag, 02. August 2001

Beiträge: 1276
Stichwort: Lotus.
Aus welchem Grund hat sich das Team zurückgezogen? Viele Berichte schreiben das 'übliche', also Geldmangel, aber ich habe auch gelesen, daß ein Bruch mit Ecclestone stattgefunden hat. Mittlerweile vertraue ich dem Yesterday-Forum so sehr, daß ich nur noch ihm glauben werde. Also, was ist der genaue Grund??[br]----------------[br]Alles wird gut!
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Beitrag Donnerstag, 02. August 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Bruno,

der folgende Einblick wird zumindest Geldmangel für eine nicht überraschende Absage 1995 bestätigen.

Am Dienstag, den 17.01.95 gab man bekannt, der Lotus - Rennstall wird heuer in der Formel 1 - WM fehlen.
David Hunt wollte (vor Monaten) Lotus noch retten, mußte aber die 55 - Mann - Belegschaft im Dezember freisetzen (Technikchef Peter Wrigt wurde von der FIA angagiert).

Peter Collins und Hunt (kaufte die Konkursmasse auf)fanden keine Investoren mehr. Einen Schuldenberg von 10 Millionen Pfund konnte man durch den Verkauf von Herbert zu Benetton auf 8 Millionen Pfund verkleinern, allerdings brauchte man für 1995 damit mindestens 20 Millionen Pfund (oder DM, Angaben schwanken) Startkapital.

Der Existenzkampf dauerte mehrere Monate. Banken gaben keine Kredite mehr, weil Lotus keine Sicherheiten bieten konnte.

Man fand den Weg zu Kredit - Haien, z.B. Landhurst - Leasing. Lotus nahm rund 5 Millionen Pfund zu ruinösen Bedingungen auf, es vielen Zahlen zwischen 20 und 30 Prozent. Ein Kredit deckte den anderen .........

Landhurst - Leasing ging Pleite und der Drahtzieher Ted Bull ins Gefängnis. Auch Sponsorship - Keiler Guy Edwards konnte die Kasse nicht mehr füllen: Trennung !

Neuer Lotus - Inhaber wurde Sam Brown, ein Geschäftsmann aus Connecticut und der Name Lotus blieb weiterhin im Besitz der Chapman - Witwe Hazel. Hunt wollte immer wieder ein Comeback versuchen, was aber bis heute nicht klappte.

Skandale und Spekulationen gab es bei Lotus (leider) immer wieder.........vielleicht in nächster Zeit mehr.

Die Spekulation mit Bernie will ich noch offen lassen. Woher ist Deine Quelle ?[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Freitag, 03. August 2001

Beiträge: 1276
Vielen Dank für die Info, war mal wieder Super-ausführlich!!
Mit der Quelle ist das so eine Sache, denn bei meinen stundenlangen 'Recherchen' im www lese ich so viel Info, daß es manchmal etwas ZUVIEL wird. Auf jeden Fall weiß ich noch, daß es eine englischsprachige Seite war, die ich durch google nach Stichworteingabe 'Lotus Formula 1' gefunden habe-auf einer der hinteren Seiten, bei ca. 65.000 Einträgen... Vielleicht habe ich ja das Glück, und finde sie wieder, damit ich hier keine Gerüchte in die Welt setze.[br]----------------[br]Alles wird gut! Alles wird Bruno!
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Beitrag Freitag, 03. August 2001

Beiträge: 1477
Die Sache mit dem Namen "Lotus" stimmt meiner Meinung nach so nicht, es gab - und gibt - 2 Namen, zum einen "Lotus Cars", unter den werden von der Malaysiern heute noch Autos gebaut, und zum anderen "Team Lotus", der für Motorsportaktivitäten geschützt ist. Ich bin mir nicht ganz sicher, bin aber der Meinung, dass Hunt diese Namensrechte immer noch hat. Ein Neustart in der F1 - auch das jetzt aus dem Gedächtnis heraus - soll daran gescheitert sein, dass Hunt die erste Geige spielen will, und den Namen nur als "package deal" mit seiner Person hergeben will.

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