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Piloten vor 1950 !

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Sonntag, 28. Oktober 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Michael,

die Quelle meiner letzten Zeilen ist weitgehend das zweite Buch des Manfred von Brauchitsch ("Ohne Kampf kein Sieg") aus den späten 60er Jahren. Um Seite 27 des Kapitels "Ein Herr in München will helfen" finden sich folgende Zeilen (Zusammenfassung in eigegnen Worten):

Manfred wurde am Anfang seiner Karriere vom Vater und seinem Vetter vom Schloß Nischwitz finanziert. Er war wie Hans Stuck Privatfahrer auf Mercedes SSKL und pflegte dadurch auch gute Kontakte zu Daimler Benz (=Firma).

Mercedes wollte sich Ende 1931 (tat es auch, aber hatte ihm den Rennleiter Neubauer überlassen) vom Rennsport zurück ziehen. Manfred brauchte ein konkurrenzfähiges Auto, aber bei den Direktoren von DB stieß er auf taube Ohren.

"Ich suchte nach eigenen Wegen um jemand zu finden, der Daimler - Benz das nötige Geld für die Rennwagen vermittelte" und wurde bei Direktor Werlin (Verkaufsstellenleiter DB im oberbayrischen Bezirk) fündig.

Werlin unterhielt gute Beziehungen zu Hitler und so kam es zum ersten Treffen in der Wohnung von Hitlers Schwester Raubal. Das zweite Treffen folgte ein halbes Jahr später auf dem Obersalzberg.

Das Kapitel "Ein Herr in München will helfen" beginnt im Juli 1931, die Machtübernahme von Hitler war am 30.01.33, somit müßte das erste Treffen noch im Jahr 1931 stattgefunden haben........






[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Montag, 29. Oktober 2001

Beiträge: 4
Hallo Tom und Michael,
hätte ja nicht gedacht, dass ich mit dem Hinweis Hühnlein, eine derartige Lawine von Beiträgen lostreten würde.
Nun das er ein Profilneurotiker war, ist hinlänglich bekannt, denn Neubauer hat dies in seinem Buch Männer Frauen und Motoren eindeutig , oder sollte man besser sagen zweideutig beschrieben.
Lasst uns lieber über die Fahrer dieser zeit schreiben, als auf diese braune Zeit näher eingehen, die gesprägt war von solchen Schwachmaten.

Gruß Henry

Beitrag Montag, 29. Oktober 2001

Beiträge: 1477
Ich kenne das Brauchitsch-Buch nur von Hörensagen, habe es selber nicht gelesen, und habe auch nicht vor, es tu tun. Irgendwie verwundert mich nicht, dass er bereits damals dazu neigte, die Dinge zu verdrehen und sich selber in den Vordergrund zu stellen. Es ist wirklich schade, dass dieser eigentlich grossartige Rennfahrer seinen Ruf durch seine egozentrischen Aktivitäten und Aussagen kaputt macht.
Sicherlich war es Jakob Werlin, der Direktor der Münchner DB-Niederlassung, der den Kontakt zur neuen Regierung herstellte, weil er Hitler von früher gut kannte. Das passierte aber erst kurz nach der Machtübernahme Anfang 1933, und der liebe Manfred von Brauchitsch hatte damit absolut nichts zu tun. Mal ehrlich, wo sollte seine Funktion zu suchen sein?
Und die Sache mit den 2 Mio stimmt so auch nicht. Es gab eine Kostenschätzung von Mercedes-Benz für die Entwicklung eines GP-Wagens, und die lag bei 1 Mio RM. Diese Zahl stammt aber von Ende 1932, also nach der Bekanntgabe der 750-kg-Formel, d.h. als man wusste, dass man komplett neu entwickeln musste. Ausserdem handelte es sich um eine „Abschreckungs-Summe“, die beiden grossen deutschen Automobilclubs (da gab es AvD und ADAC noch) planten eine Spendenaktion, um Kapital für einen neuen deutschen GP-Renner zusammen zu bekommen, und Daimler-Benz wollte das vermeiden, weil man ernsthafte Rivalitäten zwischen beiden Clubs in dieser Sache befürchtete. Dass das ganze später dann doch noch teurer wurde, ahnte man da noch nicht!

Ich habe vor einigen Jahren ein Interview mit Manfred von Brauchitsch gehört, weiss nicht mehr wann und wo, in dem er ernsthaft behauptet hat, die berühmt-berüchtigte Idee mit dem Lack abkratzen (wer nicht weiss, von was ich rede, bitte melden!) stamme von ihm höchstpersönlich! Zusammengefasst wurde das also heissen, dass Herr von Brauchitsch in jeder Beziehung der Vater der Mercedes-Silberpfeile ist, und diese Aussage ist wirklich nur noch peinlich.

Mercedes hatte ihm den Rennleiter überlassen? Ein weiterer Egotrip von unserem Lügenbaron. Die Werksaktivitäten im Motorsport hatte man bereits Ende 1930 aufgegeben, Grund war die allgemeine Rezession, die auch vor DB nicht halt machte. Den dicken Neubauer hatte man aber an Caracciola „abgegeben“, zusammen mit Beifahrer Wilhelm Sebastian und Mechaniker Willy Zimmer. Diese 4 bildeten ein Privatteam, das vom Werk Siegprämien erhielt sowie einen SSKL zum Sonderpreis. In diesem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich Mercedes den Sieg von Caracciola bei der Mille Miglia 1931 seit nunmehr 70 Jahren auf die eigenen Fahnen schreibt, ohne auch nur mit einem Wort zu erwähnen, dass es ein Privateinsatz war ...! Zurück zum Thema, Ende 1931 wurde aber auch diesem Mini-Team die Unterstützung entzogen, und Caracciola ging zu Alfa-Romeo. In die Bresche sprang dann ... nein, nicht Herr von Brauchitsch, sondern Hans Stuck. Er fuhr mit einem privaten - aber vom Werk vorbereiteten - SSKL Anfang 1932 einige Rennen in Südamerika, und es war nicht sicher, ob er bis zum AVUS-Rennen am 22. Mai wieder zurück hätte sein können. Freiherr Koenig-Fachsenfeld, einer der Pioniere der Aerodynamik im Automobilbau, hatte eigentlich vor, Stucks SSKL für die AVUS mit einer Stromlinienkarosserie zu versehen, musste sich aber nun nach Alternativen umsehen. Von Brauchitsch hatte 1930 einen SSK erstanden, den er 1931 zum SSKL umbauen liess, und so wurde er von Koenig-Fachsenfeld als „Versuchskaninchen“ auserkoren. Wohlgemerkt, das war ein rein privater Einsatz, und hatte mit Mercedes-Benz nichts zu tun.

PS: Nachtrag zum NSKK, interne Auslegung der Abkürzung durch die Fahrer: "Nur Säufer, keine Kämpfer".

Beitrag Mittwoch, 31. Oktober 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Auf die Aussagen rund um den "Lack" will ich noch ein wenig näher eingehen und vorher eine kurze Erklärung abgeben.

Nach der neuen 750 Kilo - Formel (1934 - 37, Bekanntgabe am 12.10.32) dürfte ein Wagen ohne Kühlwasser, Sprit, Öl und Reifen maximal 750 Kilo wiegen.

Mercedes wollte beim Eifelrennen 1934 starten, alles war bereit, nur die Waage bei der "Abnahme" registrierte 751 Kilogramm. Man mußte über Nacht eine schnelle Lösung finden, um das Rennen dennoch bestreiten zu können.

Manfred von Brauchitsch behauptet in "Ohne Kampf kein Sieg":

........ratlos meinte ich schließlich, das wir eben die lackierten sind, worauf Neubauer blitzartig reagierte.
Mensch Manfred, sie haben es gesagt, natürlich der Lack, nur der Lack ist unsere Rettung !

Diese Aussagen decken sich mit dem Neubauer - Buch "Männer, Frauen und Motoren". Beide Bücher halte ich für hervorragenede Biografien und sind es wert gelesen zu werden. Der Anteil an "Fiktion und Wirklichkeit" bleibt wohl zumindest bei von Brauchitsch spekulativ.

Manfred von Brauchitsch zum Vergleich in einem Interview der 90er Jahre:

"Jetzt willste mit den kratzen anfangen, mit dem Dicken der den Lack abgekratzt hat. Ich war dabei und könnte was anderes sagen...........wir hatten beide die Idee, der Dicke wolte halt damit prahlen, aber lass in prahlen !

Jedes Land (Wagen) hatte seine Farbe: Deutschland = weiß (aber die Farbe silber wurde auch toleriert), Italien = rot, England = grün, Frankreich = blau. Der Lack wurde "abgekratzt" und somit waren die Silberpfeile geboren. Manfred von Brauchitsch gewann das Debüt beim Eifelrennen (15 Runden Nordschleife).

Eine Aussage zum "Lügenbaron" will ich nicht so stehen lassen:

Ich bin mir sicher das Neubauer und Willi Zimmer (Mechaniker) von Brauchitsch 1932 zumindest auf privater Ebene betreuten, mindestens beim Avus - Rennen in Berlin. Neubauer konnte ohne "Rennfahrerluft" nicht leben und setzte sogar schon seine Kündigung (für Auto Union) auf.

Ja, von Brauchitsch war ein hervorragender Rennfahrer und mich begeistern seine Aufnahmen immer wieder. Zu bewundern in Produktionen wie Racing Silver, Supercharged, History of Motor Racing, Power and Glory........

Zum Schluß eine Aussage von Bernd Rosemeyer in Monaco 1937:

"Ich gönne Manfred diesen Sieg, denn viele Jahre hindurch mußte er trotz eiserner Energie und großer Leistung mit Platz vorliebnehmen".[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Donnerstag, 01. November 2001

Beiträge: 1477
Tom, dein Zitat aus dem Brauchitsch-Interview ist genau das an was ich mich erinnern kann, und das hört sich doch etwas anders an, als frühere.
Obwohl diese „Lack-Geschichte“ mittlerweile zu den Fixpunkten der Motorsport-Geschichte gehört, bin ich mir aber nicht sicher, ob es wirklich so war. Das Eifelrennen war am 3 Juni 1934, eine Woche vorher am 27 Mai war in Berlin das AVUS-Rennen, bei dem die Auto-Union-Rennwagen bereits silbern waren! Mercedes hatte für die AVUS genannt, aber die Nennung wieder zurückgezogen, weil man die Autos noch nicht 100 % fertig hatte.
Das Photo unten zeigt von Brauchitsch beim bewussten Eifelrennen, und meiner Meinung nach ist das Finish des Wagens einwandfrei. Es ist offentlich eine silberne Lackierung, und kein blankes Aluminium, mit Sicherheit keine Oberfläche, auf der Kratzer und Reste von Füller zu sehen sind.

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Ich bin der Auffassung, dass Mercedes-Benz auf der AVUS die silbernen Auto-Union gesehen hat, und diese Farbe dann übernommen hat, allerdings in aller Ruhe zu Hause im Werk, und auch nicht aus Gewichtsgründen - denn silberner Lack wiegt auch nicht weniger als weisser -, sondern aus optischen Gründen.

Ich glaube auch nicht, dass silber als deutsche Rennfarbe generell toleriert wurde, die Vorschriften waren da deutlich, siehe unten.

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Es muss ein Deal stattgefunden haben zwischen der ONS und dem AIACR, der silber erlaubt. Das nächste Rennen war in Montlhery, und man kann sicher sein, dass die Franzosen die deutschen Wagen nicht zugelassen hätten, wenn die Farbe nicht 100 % den Vorschriften entsprochen hätte. Ich habe bisher allerdings noch keine Bestätigung in diese Richtung gefunden, auch die zeitgenössige Fachpresse erwähnt diesen Punkt mit nirgendwo.

Fakt ist, dass die „Abkratzaktion“ erstmalig in Neubauers Memoiren auftaucht, und dann von unzähligen anderen übernommen wurde, in der zeitgenössigen Fachliteratur ist nirgendwo etwas in dieser Richtung zu lesen. Wir sollten aber alle wissen, das Don Alfredo ein Geschichtenerzähler erster Güte war, der seine Storys immer wieder ausbaute und ausschmückte, um sie interessanter zu machen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der GP Tripolis 1933, die Sache mit den Losen und dem abgeblich abgesprochenen Rennen (ich glaube Tom liest Neubauers Buch gerade, vielleicht kann er eine kurze Erklärung abgeben). Es ist mittlerweile erwiesen, dass der Sachverhalt ganz anders war, als von Neubauer geschildert, und ausserdem enthält Alfredos Geschichte einige grobe Fehler. Er redet von Louis Chiron als potentiell Beteiligten, nur Chiron war 1933 gar nicht dabei, und er redet von Marschall Balbo, dem Gouverneur von Libyen, obwohl Balbo erst im folgenden Jahr von Italien nach Tripolis befördert wurde. Und last but not least - Neubauer war auch nicht in Tripolis dabei!
Aber nichts gegen Neubauer’s Buch, es ist ein absolutes Vergnügen es zu lesen, und ich kann es wirklich jedem der jüngeren Forum-Mitglieder empfehlen, die wissen wollen, wie es damals war. Aber Vorsicht, als akkurates Protokoll der zeitgenössigen Ereignisse darf es nicht gesehen werden.

Ob Neubauer und Zimmer nun wirklich von Brauchitsch beim AVUS-Rennen 1932 betreuten, kann ich nicht sagen, wie gesagt, Tom liest gerade beide Bücher, das von v. Brauchitsch und das von Neubauer, anscheinend steht da was drin. Sicher ist allerdings, dass es sich um keinen Werkseinatz handelte, und auch nur eine einmalige Angelegenheit gewesen sein muss.

So, ich gehe jetzt ins Bett und lese keine Korrektur mehr, Tippfehler möge man mir verzeihen.

Beitrag Freitag, 02. November 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Michael, mit den angesprochenen "History - Werken" (teils im Forum) bin ich bereits seit einiger Zeit durch. Bei Neubauers "Männer, Frauen und Motoren" ist gerade die 97er Fassung dran (mit Zusatzteil), offensichtlich aber sonst (natürlich) identisch mit meiner alten 71er Ausgabe.

Deine Aufnahme vom Eifelrennen 1934 lässt eine silbere Lackierung vermuten, wo ist aber der "wahre Kern" zu suchen ? Mehrmals wird "zum Lack" auf eine Besprechung im technischen Team (inklusive Fahrer) hingewiesen.

Auch in anderen "Werken" finden sich Ungereimtheiten und Hinweise zum W 25. Der Prototyp war weiß lackiert, dies beweisen vermutlich die Aufnahmen vom Kodak - Direktor Georg C. Monkhouse (damaliger Teamfotograf) in "Mercedes Benz Grand Prix Racing 1934 - 39".

Caratsch in "Mein Leben als Rennfahrer" spricht bei seiner ersten Fahrt auf der Avus von einem "Silberfisch", vermutlich ein noch nicht lackierter Prototyp.

Die Presse taufte ("Titan am Volant") übrigens die Wagen von Mercedes und Auto Union "Silberpfeile". [br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Samstag, 03. November 2001

Beiträge: 1477
Hallo Tom, es ist richtig, dass der Prototyp weiss war, siehe Photo unten.

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Auch bei den Tests auf der AVUS vor dem Rennen war zumindest einer der Wagen auch noch weiss, siehe unten. Auf alle Fälle ist das Photo neuer als das obige, bei dem noch die Kopfstütze fehlt.

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Wenn von „Silberfischen“ die Rede ist, meint man normalerweise die Auto-Union-Wagen, aber in Zusammenhang mit Caracciola kann das wohl nicht stimmen. Es ist durchaus möglich, dass einer oder mehrere AVUS-Wagen silbern war(en), entweder nacktes Aluminium, oder aber silberner Lack. In beiden Fällen hätte man aber im Prinzip gegen die Farbvorschrift verstossen, die Mercedes nahmen am Rennen zwar nicht teil, waren aber genannt. Die Entscheidung zur Absage hat man erst vor Ort getroffen.

Das Photo unten zeigt einen W25 mit offensichtlich nackter Alukarosserie, aber weiss lackierten Rädern. Es ist ein Werksphoto, erkennbar aufgenommen unter Studiobedingungen, auch eine Startnummer fehlt, kann also nicht vom Eifelrennen stammen. Ich vermute, dass es im Werk zwischen AVUS und Eifelrennen geamacht wurde, evtl. sogar schon vor den AVUS-Tests.

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Und wie gesagt, die AU waren bereits beim AVUS-Rennen silbern, und da es ein internationales Rennen war, kann die Farbfreigabe keine nationale Entscheidung der ONS gewesen sein, sondern muss von der AIACR agesegnet gewesen sein. Ein Punkt, der Neubauer mit Sicherheit zumindest zum Zeitpunkt des AVUS-Rennens bekannt gewesen sein muss. Bis heute suche ich aber immer noch nach einem plausiblen Grund für diese Farbänderung. Gewichtsgründe schliesse ich aus, denn silberner Lack ist durch die Metallpartikel und den zusätzlichen Klarlack sicherlich sogar schwerer als weisser. Ich kann mir nur vorstellen, dass die weissen Autos irgendwie fade ausgesehen haben, und irgendjemand von den hohen Tieren - vielleicht sogar Adolf himself, dem die Wagen bereits früher persönlich vorgestellt wurden - gemeint hat, dass silber dynamischer aussehen würde. Ich weiss es beim besten Willen nicht, aber wie gesagt, die Abkratzstory vom Eifelrennen ist mehr als brüchig. Die angeführten Besprechungen in dieser Sache dürften im Werk stattgefunden haben, denn am Nürburgring wird hierfür keine Zeit gewesen sein.

So weit ich weiss, ist Neubauers Memoiren-Buch bereits 1959 erschienen, und alle anderen Erwähnungen der Abkratz-Aktion sind späteren Datums, es liegt also nahe, dass Don Alfredo der ultimative Ursprung ist. Interessant ist, dass selbst historisch sehr seriöse und detailperfektionierte Autoren wie Karl Ludvigsen diese Geschichte übernommen haben. Wir hatten vor einiger Zeit eine Forumsdiskussion über diese Sache, aus der sich Karl erstaunlicherweise vollständig herausgehalten hat.

Vielleicht entsteht bei einigen der Eindruck, dass ich Manfred von Brauchitsch bewusst demontieren will, das ist aber sicherlich nicht der Fall. Meine Beschäftigung mit dieser Periode des Motorsports geht eben über das normale Interesse an der „guten alten Zeit“ hinaus, ich versuche hinter die über Jahrzehnte von unzähligen Autoren aufgebauten Glorienscheine zu schauen, und die definitiven Fakten zu erkennen und zu dokumentieren. Und wenn man bei den Fakten bleibt, dann war von Brauchitschs Sieg beim Eifelrennen 1934 eben ein Stallregiesieg. Caracciola war wegen seinem Bein noch nicht in der Lage zu fahren - ausser Tests -, so dass das Mercedes-Team nur aus von Brauchitsch und Fagioli bestand. Fagioli führte nach der ersten Runde vor von Brauchitsch, und wurde von Neubauer durch seine berühmt-berüchtigten Flaggensignale angewiesen, von Brauchitsch vorbeizulassen. Das tat er dann auch, aber beim Boxenstop gegen Mitte des Rennens gab es eine hitzige Diskussion zwischen Fagioli und Neubauer, Fagioli ging wieder ins Rennen, stellte seinen Mercedes aber dann ohne Defekt wütend am Streckerand ab. Major Hühnlein hatte gesprochen ...!

Und Monaco 1937 - das war sicherlich eines seiner besten Rennen, und sein Sieg war gerechtfertigt. Es ging allerdings um die Meisterschaft, und Neubauer signalisierte ihm, Caracciola vorbei zu lassen. Von Brauchitsch hat daraufhin dem Dicken im Vorbeifahren die Zunge rausgestreckt...!

Beitrag Montag, 18. März 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hans Stuck sollte für immer in unserer Erinnerung bleiben. Ich hatte in letzter Zeit das Vergnügen, auch Bücher über ihn zu lesen, z.B.

Tagebuch eines Rennfahrers
( erschien später als Zweimal Hans Stuck )

Sie unterscheiden sich in einigen Punkten mit den Werken von Neubauer und Brauchitsch. Hierzu und zur Person Stuck vielleicht später mehr.

Mir geht es jetzt um die "Skandale von Tripolis". 1934 sollte laut Stuck die Show weitergehen, Gespräche wurden unter den Fahrern geführt, man war sich natürlich wieder einig,
nur das "Los - Reglement" machte nicht mit.

Zitieren (Zfs.) wir Stuck über 1932:

Bei keinem Rennen gab es so viele Schäden wie beim Rennen 1932 in Tripolis.

Der Losbesitzer mit der Nummer von Nuvolari versprach dem Italiener:

Sie gewinnen und bekommen 100 000 Mark von mir, jeder andere Fahrer bekommt 10 000 Mark. Der Sieger bekam zum Vergleich ein Preisgeld von 5 000 Mark.

Die Fahrer waren sich schnell einig und wollten eine Show bieten. Doch Nuvolari bekam schon früh Motorenprobleme und seine Kollegen nahmen die Füße vom Gaspedal. Man fuhr an den Rand, öffnete die Motorhaube und suchete fieberhaft nach einem Problem oder man holte von der Box Kühlwasser, natürlich zu Fuß....

Als Nuvolari nach einem längern Boxenhalt wieder schneller wurde, nahm auch das Feld die "Jagd" wieder auf !


Der Skandal um Tripolis 1933:
( Zitieren wir aus von Brauchitschs "Ohne Kampf kein Sieg" )

Mussolinis Gouverneur von Libyen (Marshall Balbo) ruf eine Lotterie ins Leben. Alle Italiener konnten für 7 Lire bzw. 11 Lire (Stück) Lose kaufen und es wurden viele Millionen umgesetzt. Für die Gewinner (30 Fahrer = 30 Gewinner) ging es per Flugzeug nach Tripolis.

Eine Zusatzlotterie ermittelte durch Los die Startnummer eines Wagens. Ein Holzhändler aus Pisa (Enrico Riva)bekam Varzis Nummer und schlug dem Italiener (am Vorabend mit einem notariell beglaubigten Vertrag) vor, das Rennen für 3 Millionen Lire zu gewinnen. 7,5 Millionen Lire (= weit über 1 Millon RM) brachte die Ausspielung.

Bei einer eilig einberufenen Besprechung zwischen Varzi und den Mitfavoriten Campari, Borzacchini, Nuvolari, Chiron (?) wurde vereinbart: Die ersten Drei teilen sich den Betrag, wenn Varzi gewinnt.

Das Rennen verlief weitgehend nach Plan. Die Favoriten zogen gleich am Start davon, nur Varzi hielt sich zurück.
Campari schied (fürchterlich schimpfend) aus, Chiron wurde überrundet (?)......und plötzlich hatte Varzi Kerzenschaden..........konnte sich aber nicht erlauben an die Box zu fahren......so wurde das Rennen immer langsamer und es kam sogar zum "Stillstand", Nuvolari blieb wenige 100 Meter vor dem Ziel stehen und schrie "verzweifelt" nach Benzin.........Varzi stotterte mit seiner Maschine vorbei und gewann !

Die Rennleitung war misstrauisch geworden, witterte einen Skandal (Absprache). Disqualifikation und Lizenzentzug drohte, da aber viele Spitzenfahrer verwickelt waren schlug man das Verfahren nieder. Im nächsten Jahr wurden die "Fahrerlose" erst kurz vor dem Start verteilt......

In Tripolis feierten an diesen 7.Mai "einige Spitzenfahrer" zurückgezogen und ausgelassen mit Champagner in einem kühlen Hotelzimmer !

Ich habe mich in den letzten Zeilen schon teilweise bei Neubauers "Männer, Frauen und Motoren" bedient. Er geht etwas näher auf das Rennen ein und hat seine Informationen von Borzacchini ( "Ihnen kann ich es ja sagen, Signiore Neubauer" ) wenige Tage vor Monza erhalten. Manfred von Brauchitsch ( "Ohne Kampf kein Sieg" ) lehnte ein ähnliches Angebot in Monaco 1937 ab und gewann ohne fremde Hilfe den GP !
[br]----------------[br]Gruß

Tom
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Tom

Beitrag Montag, 18. März 2002

Beiträge: 1477
Auahauahaua.... Don Alfredos Tripolis-Fabel!
1933 war Marschall Balbo noch nicht Gouverneur von Libyen, Chiron war nicht dabei, und Alfred Neubauer sowieso nicht ...! Trotzdem hat sich diese Geschichte dank unzähliger Übernahme durch andere Autoren bis in unsere Zeit gehalten, genauso wie die Silberpfeil-Legende.

Um es kurz zu machen, die Sache stimmt nicht, bzw. nicht so wie geschildert. Tatsache ist, dass sich einige Losbesitzer mit den dazugehörigen Fahrern zusammengesetzt haben, und einen - wohlbemerkt erlaubten! - Deal gemacht haben. Der sah eine Art Pool vor, egal wer von den beteiligten Fahrern gewinnt, das Lotteriegeld wurde aufgeteilt. Hierüber wurde sogar ein notarieller Vertrag abgeschlossen, der nicht möglich gewesen wäre, wenn dieser illegal wäre. Man hat die eigenen Gewinnchancen durch Verteilung der Wahrscheinlichkeitsrechnung erhöht bei gleichzeitiger Verringerung des Gewinnbetrages, also eine Art "Systemlotterie".

Das Rennen selbst war definitiv nicht abgesprochen, und diverse zeitgenössige Rennberichte beweisen das auch. Don Capps, ein Brieffreund von mir, hat in jahrelanger Arbeit dieses Thema recherchiert, zu lesen sind die Ergebnisse hier
http://www.atlasf1.com/99/ger/mirror.html (in englisch). Mittlerweile gibt es auch eine neuere - noch detailliertete - Fassung, in die die Recherchen der letzten 2 Jahre eingeflossen sind, muss noch veröffentlicht werden.

Beitrag Montag, 25. März 2002

Beiträge: 950
Hi,

kann mir mal jemand von den 'Vor-1950'-Spezialisten helfen? Welches Auto liegt hier im Vordergrund wann & wo im Graben? Es geht NICHT um den Mercedes der hinten vorbeisaust...

Bild

Beitrag Montag, 25. März 2002

Beiträge: 1477
Tut mir leid, aber wir müssen hinten anfangen...!
Das müsste von Brauchitsch sein bei der Coppa Acerbo 1937, die Art der Startnummer dürfte einmalig sein, und auch die kleinen zusätzlichen Kühlschlitze vorne in der Achsverkleidung. Soweit so gut, aber gerade diese Identifikation ist das Problem. Die höchste Startnummer in Pescara war 24, aber auch dem Unfallwagen steht vorne eine 3 oder eine 5. Ausserdem waren ausschliesslich Monoposti am Start, 3 x MB, 4 x AU, 3 x Alfa 8C35, und 2 x Alfa 12C37, aber der Wagen ist eindeutig ein Zweisitzer, erkennbar an der nach rechts versetzten Rennscheibe.
Nun, es gab im Rahmenprogramm auch ein Voiturette-Rennen, 13 Maseratis plus jeweils ein ERA und MG. Der einzige Sportwagen - wenn überhaupt - wäre der MG gewesen, und danach sieht es mir nicht aus. Leider habe ich keine Startnummern für dieses Rahmenrennen.
Generell sieht mir das nach einem Alfa Monza aus, aber so etwas war nicht dabei, es sei denn, es hat ein weiteres Rahmenrennen für Sportwagen gegeben.

Beitrag Montag, 25. März 2002

Beiträge: 950
Was mir am Mercedes hinten sofort aufgefallen ist, ist die eigentümliche Formgebung der #14: irgendwo habe ich das schon mal so gesehen...

Beitrag Montag, 25. März 2002

Beiträge: 1477
Halt, stop, alles zurück!
Habe die Startnummer noch einmal genau verglichen, das ist doch nicht Pescara, sondern der Grosse Preis von Deutschland am Nürburgring 3 Wochen vorher ...! Aber wenigstens von Brauchitsch stimmt.

So, jetzt also noch mal. Die Nummer ist vorne 3 oder 5 (korrigiert), und hinten unten rund. In Frage kommen:
30 - Giovanni Minozzi - Maserati 8CM
36 - Edoardo Teagno - Maserati 8CM
38 - Franco Cortese - Maserati 6CM
50 - Raymond Sommer - Alfa Romeo 8C35
Leider sind auch alle 4 ausgefallen, so dass dieses Kriterium nicht weiterhilft. Und alle 4 sind Monoposti, und keiner hat annähernd Ähnlichkeit mit diesem Wagen.
Und jetzt??

Beitrag Montag, 25. März 2002

Beiträge: 950
Vielleicht gab's ja da auch ein Rahmenprogramm?

Ich hätte generell auf einen Alfa getippt - leider kann ich erst abends noch mal intensiv nachsehen - leider ist mein Bildarchiv aus dieser Zeit sehr dünn - und eh meistens nur Silberfische...

Beitrag Dienstag, 26. März 2002

Beiträge: 1477
Bin mir relativ sicher, dass es ein 8C2300 Monza ist, zwischen Motorhaube und Scheibe ist die Halterung für den typischen Suchscheinwerfer der Strassenversion zu sehen. Ein Rahmenrennen für Sportwagen halte ich für unwahrscheinlich, der GP startete um 11 Uhr morgens. Vielleicht am Samstag, aber dann hätte man Zeit gehabt, das Fahrzeug zu entfernen. Ausserdem hat der Monza keine Kotflügel, deutet also auf GP hin. Ich kann mir nur vorstellen, dass die mir vorliegende Starterliste (Leif Snelman) unvollständig ist.

Beitrag Dienstag, 26. März 2002

Beiträge: 950
Das wäre wirklich ein interessantes Thema und wert gelüftet zu werden. Wenn ich mir andere Bilder von dem Brauchitsch-Mercedes anschauen kann die Antwort eigentlich nur sein: das Bild ist vom GP von Deutschland 1937.

Beitrag Donnerstag, 08. August 2002

Beiträge: 1477
Leute, diese Frage ist ja noch offen, irgendwelche Ideen??[br]----------------[br]Bild

Beitrag Freitag, 09. August 2002

Beiträge: 8060
Hi an alle Spezialisten,
ich bringe hier ein neues Rätsel auf - aber ich bin sicher irgendjemand von Euch weiß, was hinter diesem tollen Bild steckt!!! Ich fand es (leider ohne vernünftigen Kommentar) im Internet...:)

Bild[br]----------------[br]Bild
Nehmt Alfalfa.

Beitrag Freitag, 09. August 2002

Beiträge: 1477
Tazio Nuvolari beim Training zum British Grand Prix in Donington 1938. Ganz so dramatisch wird der Zusammenstoss wohl nicht gewesen sein, aber der Hirsch war auf alle Fälle hinüber, und endete ausgestopft in Tazio's Wohnzimmer.[br]----------------[br]Bild

Beitrag Dienstag, 29. Oktober 2002

Beiträge: 1477

Beitrag Dienstag, 29. Oktober 2002

Beiträge: 1477
Habe noch einige Nachträge zu diesem Thread.

Einmal zu dem Bild von Ronald vom Nürburgring 1937, ganz unten auf Seite 1 Ich habe noch ein anderes gefunden, es zeigt Rudi Caracciola anstelle von Manfred von Brauchitsch, aber genau den bewussten Alfa Romeo von der anderen Seite.

Bild

Jetzt ist klar zu erkennen, dass meine Vermutung richtig war, es ist definitiv ein Monza. Wobei die Frage nach dem Fahrer ungelöst bleibt, denn nach meinen Unterlagen war kein Monza am Start. Einzige Möglichkeit bleibt Raymond Sommer mit Start-No. 50, aber der fuhr in 1937 einen 8C-35. Sollte er für den GP Deutschland seinen alten Monza ausgemottet haben? Egon weiss hier wahrscheinlich mehr.

Weiter oben in der Kurve liegt noch ein ausgefallenes Fahrzeug, sieht nach Maserati aus, eventuell Cortese’s 6CM.


Zum anderen noch ein Nachtrag zu Manfred von Brauchitsch und den „Silberpfeilen“. Ich habe günstig eine Erstausgabe seines Buches „Kampf un Meter und Sekunden“ von 1953 ergattert, und obwohl er das Eifelrennen 1934 in allen Details schildert, wird die Sache mit dem „Lack abkratzen“ mit keiner Silbe erwähnt. Erst Neubauers „Manner, Frauen und Motoren“, das m.W. Ende der 50er erschien, beinhaltet diese Fabel, die dann von Brauchitsch in seinem 2. Buch aus den 60er Jahren übernommen wurde.

Im März 1934 wurden in Mailand auf der Autobahn Testfahrten mit dem neuen W25 unternommen, und sowohl von Brauchitsch (... silbergleissenden Fahrzeug ...) als auch Neubauer ( ... unserem neuen „Silberpfeil“ ...) reden hier bereits von „silber“.

Auch die Sache mit von Brauchitsch’s angeblicher Unterstützung in Sachen Finanzbeschaffung von Adolf fehlt in diesem ersten Buch. Seinen ersten seriösen Kontakt mit Daimler-Benz hatte MvB im Winter 1933/34, als er zu Vertragsverhandlungen für die Saison 1934 eingeladen wurde. Es gab frühere schriftliche Gesuche von MvB in Richtung MB in Sachen Werksunterstützung, die aber abgelehnt wurden. Für den AVUS-Einsatz 1932 erwähnt er den Monteur Willi Zimmer, kein Wort über Neubauer. Don Alfredo selber bezeichnet seine Betreuung von Hans Stuck und MvB als rein privat, und Zimmer war für beide Wagen zuständig.
Beim AVUS-Rennen 1933 war gemäss den Worten Neubauers der SSKL von Otto Merz ein echter Werkseinsatz, während MvB als Privatfahrer betreut wurde. MvB selber schreibt, dass ihm für 1933 von Mercedes-Benz ein Monteur gestellt wurde, und dass es Reparaturen zum Sonderpreis gab, wieder kein Wort über Neubauer.

Während dieses erste Buch meiner Meinung nach noch recht realistisch geschrieben wurde und sich überwiegend an die Tatsachen hält, scheint das 2. Buch (das ich nicht gelesen habe) eine Ansammlung von Egotrips zu sein..

[br]----------------[br]Bild

Beitrag Dienstag, 29. Oktober 2002

Beiträge: 950
Danke für den Hinweis zum Alfa im Graben. Da gerade zu dem Thema recherchiere (und auch einige Literatur zu dem Thema besitze) müßte ich bald mal in der Lage sein das Rätsel zu lösen. Hoffentlich.

Beitrag Freitag, 01. November 2002

Beiträge: 950
Hier also mein Zwischenbericht zu dem Alfa auf dem Bild - leider voller Widersprüche:
Vom GP von Deutschland 1937 gibt es viele wunderbare Berichte, aber die letztliche Lösung kann ich immer noch nicht bieten - nur soviel; der GP beinhaltete auch mehrere Rahmenrennen (1. Motorräder in vier Klassen [Seitenwagen 600 bis 1000 ccm, Solomaschinen bis 250 ccm, bis 350 ccm und bis 500 ccm], ein Sportwagenrennen und eine Rennen der freien Formel ohne Gewichtsbeschränkung). Wegen der großen Hitze wird berichtet riß der Asphalt an vielen Stellen während des Trainings auf und es kam zu Unfällen. Nach dem ersten Tag schickte man sogar Sprinklerwagen über die Piste um für Abkühlung zu sorgen - klingt heutzutage wie ein schlechter Witz so was! Witzigerweise schildert George Monkhouse die Renntage als feucht und trübe - wem soll man da jetzt glauben.

Unsere Alfa-Kandidaten im GP-Rennen sind:

#22 Tazio Nuvolari
#24 Nino Farina
#28 Vitorio Belmondo
#32 Renato Balestrero
#42 Kenneth Evans
#44 Hans Ruesch
#50 Raymond Sommer
#54 Attilio Marinoni/Joel Thorne

Das Werksteam scheidet als Kandidat für unser gesuchtes Fahrzeug aus, von beiden habe ich recht gute Bilder; Nuvolari und Farina fuhren den 12C-36, Belmondo fuhr einen privaten 8C (siehe Bild unten). Hier sehen wir auch gleich unseren nächsten Kandidaten, Kenneth Evans, und der fährt er einen Tipo B (nämlich Nuvolaris Siegerfahrzeug von 1935), aber auch der stimmt nicht mit unserem gesuchten Fahrzeug überein.

Bild

Kommen wir also zu den Fahrzeugen, von denen ich kein Bild gefunden habe: Raymond Sommers Alfa wird von mehreren Quellen (Venables, Hull) als 8C-35 geschildert, der, obwohl privat gemeldet, sogar das Ferrari-Wappen getragen haben soll. Attilio Marinonis Fahrzeug war ebenfalls ein Werksfahrzeug, auch hier soll es sich um einen 8C-35 gehandelt haben, Snellmann und Monkhouse schildern ihn als 12C-26 (Ersatzfahrer war übrigens der Ami Joel Thorne). Bei Hans Ruesch dürfte es sich, da privat gemeldet, wohl um seinen treuen 8C-35 handeln, hier ein Bild von Monaco desselben Jahres.

Bild

Bleibt noch Renato Balestrero und sein privater Tipo B, von dem mir ebenfalls ein Bild fehlt. Aber der wird in mehreren Quellen (Snellman, zeitgenössischer Bericht der Stuttgarter Nachrichten) als Ausfall in der 4. Runde gemeldet, Störung an der Benzinpumpe.

Wahrscheinlicher ist meiner Meinung nach aber die Variante, dass es sich hier um ein Fahrzeug der freien Formel und ein Bild vom Training handelt. Aber das Rätsel bleibt weiterhin bestehen.

@Michael; Diese Festplattencrashs scheinen ansteckend zu sein.

Beitrag Dienstag, 11. Februar 2003

Beiträge: 1477
Dieses Posting von McRonalds ist an mir vorbei gegangen. Ich habe es jetzt zufällig noch einmal gelesen, und bei "freie Formel ohne Gewichtsbeschränkung" ist der Groschen gefallen! Der Monza war schwerer als 750 kg, konnte also am GP-Lauf überhaupt nicht teilgenommen haben. Sportwagen scheidet auch aus, denn das Teil wurde ohne Kotflügel gefahren. Also bleibt wirklich nur noch das FL-Rennen, von dem ich bisher nichts wusste. Ohne ein Originalprogramm dürfte diese Frage allerdings unbeantwortet bleiben.
Zuletzt geändert von Michael_Mueller am Dienstag, 11. Februar 2003, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Dienstag, 11. Februar 2003

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Zuletzt geändert von deleted am Donnerstag, 22. Dezember 2011, insgesamt 1-mal geändert.

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