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History - Quiz....(April - 1950 bis 1979)

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Sonntag, 31. März 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Start für unseren neuen Thread. Es wird jeweils eine Frage gestellt ( Hilfestellung nach ca. 24 Stunden ) zu folgenden Themen:

Formel 1 ( 1950 bis 1979 )
Formel 2 ( bis 1984 )

Auf der Pole steht brabhambt mit der ersten Frage....[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Sonntag, 31. März 2002

Beiträge: 630
Also nutze ich doch meine Pole, auch wenns eigentlich ein Fruehstart ist, ich hoffe ich bekomme dafuer keinen stop-n-go Penalty.

Hier also meine Frage: Einmal in den 70ern wollte das englische TV den britischen GP wegen moralischen Bedenken nicht uebertragen, auch nicht international. Was war der Grund dafuer. Natuerlich wurde das Ereignis ausgestrahlt. [br]----------------[br]
Gruss
brabhambt

go SAUBER go

Beitrag Montag, 01. April 2002

Beiträge: 630
Da ihr wahrscheinlich alle ein bisschen ratlos seit,mein erster Hinweis:
Nach englischer Ansicht war etwas an einem (britischen) Wagen voellig unmoralisch. [br]----------------[br]
Gruss
brabhambt

go SAUBER go

Beitrag Montag, 01. April 2002

Beiträge: 8060
Unmoralische britische Wagen? Sollte das etwas mit dem durex gesponsorten Surtees von Alan Jones zu tun haben?!

Beitrag Montag, 01. April 2002

Beiträge: 630
Richtig Alfalfa:
1976 wurde der Surtees TS19 vom Kondomhersteller durex gesponsort. Das britische Fernsehen liess sich erst nach laengeren Debatten ueberzeugen das diese Werbung das Koenigreich nicht in Sodom und Gomorrah verwandeln wird. Das war alles lange vor der Zeit mit "Stop AIDS" und Kondome hatten noch nicht die Reputation von heute.

Die Aufgabe ist damit geloest.[br]----------------[br]
Gruss
brabhambt

go SAUBER go

Beitrag Montag, 01. April 2002

Beiträge: 8060
Hi, Hi, ich glaube auch, daß John Surtees nicht immer nur Spaß mit seinem Sponsor hatte...

Das heißt jetzt bin ich wieder dran:

Welcher Fahrer hält diesen kuriosen Rekord: Seine Karriere dauerte über 13 Jahre, aber dabei konnte er sich nur für ganze 8 Rennen qualifizieren?!

Beitrag Dienstag, 02. April 2002

Beiträge: 1681
Hi Alfalfa, ich bin mir nicht sicher ob Du Pete Lovely meinst.
Denn der hatte nur 7 GP-Starts.
Erster Versuch 1959 in Monaco
Letztes Rennen 1971 in Watkins Glen

Gruß Micha[br]----------------[br]Bild

PRIMUS INTER PARES:smokin:

Beitrag Mittwoch, 03. April 2002

Beiträge: 950
Da fallen mir noch einige andere ein, z.B. Hans Herrmann oder André Pilette, die so eine löchrige, ewige Karriere hatten, aber bei keinem komme ich auf die fraglichen 8 Rennen.

Beitrag Mittwoch, 03. April 2002

Beiträge: 8060
Hi, Hi, Frage richtigt lesen - bin auch neulich bei einer CART-Frage reingefallen! Ihr seid schon irgendwie auf dem richtigen Weg...

Beitrag Mittwoch, 03. April 2002

Beiträge: 950
Also: bei Herrmann würden die 13 Jahre schon ungefähr stimmen (es waren tatsächlich 14), aber der fuhr wesentlich mehr Rennen. Pete Lovely würden die 13 Jahre auch stimmen, der fuhr aber nur 7 Rennen (+ einige DNQs), bei André Pilette würden die 13 Jahre stimmen, aber der fuhr 9 Rennen. Darüberhinaus konnte er sich für 4 Rennen nicht qualifizieren, einmal konnte er nicht antreten, aber, jetzt kommt's...

Wenn man davon ausgeht, daß er das Auto von Èlie Bayol in Monaco 1956 nur übernommen hat kommt man tatsächlich auch 8 GPs. Daher mein Tipp: Pilette!

Beitrag Mittwoch, 03. April 2002

Beiträge: 8060
JA! Der wars! Du bist dran!

Beitrag Montag, 08. April 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
WANTED McRonalds !
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Montag, 08. April 2002

Beiträge: 950
Hier meine neue Frage: wer erinnert sich noch an den einzigen (meines Wissens nach) frontgetriebenen F1-Wagen?

Beitrag Mittwoch, 10. April 2002

Beiträge: 950
Sieht so aus, als ob die Frage zu schwer ist - also geben ich noch einen Hinweis: der Wagen hatte nicht nur Frontantrieb, sondern auch einen ungewöhnlich kleinen Motor...

Beitrag Mittwoch, 10. April 2002

Beiträge: 8060
Ich weiß, daß in Indy ne Menge frontgetriebener Fahrzeuge, vor allem in den 40er/Anfang der 50er liefen - sogar recht erfolgreich - aber die hatten alles andere als Motörchen!!!!!

Kann er sein, daß sich ein wahnsinniger Bastler während der 1,5lFormel an einem frontgetriebenen Wagen versuchte? Jedenfalls noch nie was davon gehört!

Beitrag Mittwoch, 10. April 2002

Beiträge: 1477
Fischer-SVA???

Beitrag Mittwoch, 10. April 2002

Beiträge: 950
@ Michael,
jetzt ist es an mir, erstaunt zu sein; Fischer-SVA - bislang nicht gehört?!? Habe natürlich gleich mal meine Bücher gewälzt und außer David Hodges schweigt sich alles über ein solches Fahrzeug aus. Er beschreibt es (aber wirklich nur ganz kurz und ohne jede Details, geschweige denn ein Bild!!) als einen der seltsamsten Formel1-Wagen aller Zeiten. Er besaß einen aufgeladenen 1100 ccm-Fiat-Motor und war von der Ecurie Espadon für den GP von San Remo 1950 gemeldet. Rudi Fischer durfte aus der letzten Reihe starten, obwohl er keine Trainigszeit vorweisen konnte. In der ersten Runde brach eine Ölleitung. Sieht nicht so aus, als ob der Wagen nochmal irgendwo fuhr. Wie kommst Du drauf er hätte Frontantrieb - hast Du bessere Info als ich?

@ Alfalfa,
Gedanke gar nicht schlecht - aber Indy500 war zwar eine WM-Lauf, aber kein Formel 1 Lauf. Trotzdem bauten etliche Hersteller wie Deidt, Kurtis, Miller, Cooper, Snowberger, u.s.w. bis Ende der 40er/Anfang der 50er frontgetriebene Fahrzeuge an den Start - teilweise mit großem Erfolg (Deidt gewann 3x(!) in Folge). Der letzte Auftritt dürfte Troy Ruttmans 56er Kurtis-Novi gewesen sein, obwohl das Auto damals schon 8 Jahre auf dem Buckel hatte!

Kann sich noch jemand an Mickey Thompsons M/T Challenger Wheel Special von 1965 (ebenfalls ein Indy-Fahrzeug - ich glaube ich bin im falschen Thread gelandet!) erinnern? Ich denke das Teil hatte Frontantrieb - konnte sich zwar nicht qualifizieren, fuhr aber trotzdem respektable 153,374 Meilen Quali-Schnitt. Irgendwo habe ich noch ein Bild herumflattern - mal sehen, ob ich es finde.

Beitrag Mittwoch, 10. April 2002

Beiträge: 950
Das ist er schon - schneller als gedacht gefunden. Hinten links das ist Erbauer Mickey Thompson. Ein kurioses Stück Indy500!

Bild

@Michael:
nochmal zu dem SVA. War das eine Espadon-Eigenkonstruktion oder ein Umbau? Bin mal neugierig...

Beitrag Mittwoch, 10. April 2002

Beiträge: 8060
DER IST GUT! Der gehört ja in den CART-Thread!

Beitrag Mittwoch, 10. April 2002

Beiträge: 950
Na ja, jetzt hab' ich's leider schon aufgeklärt...

Apropos Aufklärung - sieht so aus als müßte ich für den Frontantrieb noch 'nen Tipp geben...

Beitrag Mittwoch, 10. April 2002

Beiträge: 8060
Okay, okay, okay - ich habe mich natürlich klar logisch selbstverständlich freilich geirrt mit der 1,5-l-Formel - es kann ja kaum ein Heckmotor-Fahrzueg mit Frontantrieb geben. Ich hatte wohl irgendwie den Ferguson im Kopf, beim dem aber zumindest die Vorderräder MITangetrieben wurde. Das engt den Kreis der Kandidaten ganz schön ein - aber ich tappe noch... im Dunkeln!

Beitrag Donnerstag, 11. April 2002

Beiträge: 1477
Auf den SVA bin ich nur gekommen, weil du von einem ungewöhnlich kleinen Motor gesprochen hast. Der SVA hatte in der Urversion nur 820 ccm, und leistete mit Kompressor immerhin 140 PS. Allerdings natürlich Hinterradantrieb. Bis heute ist mir die Verbindung zwischen Savonuzzi (dem SVA-Kontrukteur) und Rudi Fischer verborgen geblieben, und auch der Grund warum Fischer den Originalmotor gegen einen 1100er Fiat hätte austauschen sollen, der sogar weniger Leistung gehabt haben dürfte. Ich bin mir selbst nicht sicher, ob die Sache mit dem Fiat-Motor in San Remo stimmt, oder ob hier nur eine Ente in die Annalen des Motorsports aufgenommen wurde. Andere Angaben für San Remo führen Fischer sogar als DNS oder sogar DNA. Der SVA wurde von Fischer bzw. seiner Ecurie Espadon dann noch für Aix-les-Bains (28.5.50) und GP Schweiz (4.6.50) genannt, ging aber in beiden Fällen nicht an den Start. Vor allem die F2-Nennung für Aix gibt Grund zum Nachdenken, denn in der F2 waren aufgeladene Motoren auf 750 ccm limitiert. Die ganze Aktion mit dem SVA war für Fischer ein einziger Flop, und für mich bis heute unverständlich. Fischer gab Ende 1949 seinen Simca-Gordini T11 # 05GC an Gordini zurück, er muss von dem SVA-Projekt also überzeugt gewesen sein.

Hier Fischer bei Probefahrten Anfang 1950.

Bild

Text zu dem SVA:
http://www.axos.nl/retrorace/temp/Savonuzzi.jpg

Nachdem der SVA endlich begraben war (das Ding ist anscheinend verschollen, nie mehr aufgetaucht) ging Rudi Fischer sein nächstes Projekt an, er wollte die beiden Mercedes W165 (die Tripolis-Voituretten von 1939) kaufen, die während des Krieges in einer Nacht- und Nebelaktion von Mercedes-Benz zu Rudolf Caracciola nach Lugano ausgelagert, und dann von den Schweizer Behörden als deutsches Industrieeigentum beschlagnahmt wurden. Das Paar sollte 100.000 Sfr kosten, und Fischers Idee war, einen Wagen an Mercedes zu geben im Tausch für die Überholung des anderen. Neubauer hatte seine Mühe und Not, ihm das auszureden, die Wagen seien nicht fertig entwickelte Prototypen, bei denen nach Tripolis noch nicht einmal das Öl abgelassen worden sei, und erst nachdem Don Alfredo die Kosten für die Wiederinbetriebnahme mit 1 Million DM (!) beziffert hatte, streckte Fischer die Waffen.

Auch das nächste - etwas bekanntere - Projekt Fischers, sein Ferrari 212, war wieder äusserst eigenwillig und für mich wiederum ein Rätsel. Ein 2,5-Liter-F1 in der damals gültigen 4,5-Liter-Formel - war das wirklich nur "olympischer Gedanke"? Bestimmt nicht, denn für das gleiche Geld hätte Ferrari ihm einen 1,5-Liter-Kompressor eingebaut...!

Ich habe mich sehr intentiv mit Rudi Fischer und seiner Ecurie bzw. später Scuderia Espadon beschäftigt, aber der Mann - ein Restaurantbesitzer aus Zürich - ist mir immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.

Beitrag Donnerstag, 11. April 2002

Beiträge: 950
Das klingt sehr interessant. Der Wagen (ist das im Winter auf einer frei geräumten Piste aufgenommen?!) sieht gar nicht so übel aus - wie ein Boot eher. Im Vergleich mit den Autos seiner Zeit wirkt er sehr zierlich - vielleicht auch durch das Fehlen der bis in die 60 Jahre verbreiteten (aerodynamischen?) Erhöhung hinter dem Fahrersitz, wo meißtens der Tank saß.

Jetzt ist mir auch die Meldung für den Schweizer GP 1950 wieder eingefallen - aber irgendwie habe ich mir nichts gedacht dabei, als ich das vor etlicher Zeit laß. Offensichtlich ist dieses Fahrzeug ja dann NIE gelaufen...

Außerdem muß eine Meldung ja nichts besagen. Schließlich war z.B. auch mal A.J. Foyt für ein F1 Rennen gemeldet - aber er erschien natürlich nie!

Wäre auch eine nette Frage zu diesem Thema.

Beitrag Donnerstag, 11. April 2002

Beiträge: 1477
Fischer hat mit seinem Gordini T11 in 1948 und 1949 sowohl an F2 als auch an F1-Rennen teilgenommen. Selbst in der F2 (2000 ccm Sauger oder 750 ccm Kompressor) war der T11 mit seinen 1220 ccm und 87 PS ein Underdog gegen die Wagen von Ferrari, Maserati und Veritas, aber in einem F1-Rennen doch wohl eher ein rollendes Hindernis.
Der Gordini-Motor war ein von Simca in FIAT-Lizenz hergestellter 1100er Serienmotor, der rennsportmässig überarbeitet war, zu Hause waren die Gordini deswegen auch ursprünglich in der 1100 ccm Voiturette-Klasse, zusammen mit den Cisitalias. Mit der Einführung der F2 in 1848 und der Abschaffung der internationalen Voiturette-Klasse (gab es nur noch in Italien als eigene Rennserie) ging man auf 1220 ccm, und später mit dem T15 auf 1433 ccm und 95 PS. Die aufgeladene F1-Version des T15 kam bei 1490 ccm auch nur auf 164 PS, also rund die Hälfte was Alfetta 159 und Ferrari 125 GP49 zu bieten hatten. Es war eben nur ein getunter Serienmotor, aus dem nicht mehr herauszuholen war.

Man muss diese Daten kennen, um Fischers Liaison mit dem SVA zu verstehen. Fischer war Privatfahrer, das heisst er war auf Start- und Preisgelder angewiesen, und musste deshalb sowohl bei F1- als auch F2-Rennen an den Start gehen. Die Wendigkeit und das geringe Gewicht haben dem Gordini immer wieder Achtungserfolge in der F2 beschert, aber für die F1 war der Wagen denkbar ungeeignet. Wenn wir der Literatur glauben, hatte der SVA auf dem Prüfstand 160 PS geleistet, also eine äusserst beachtliche Literleistung von 195 PS. Nur warum 820 ccm? Angeblich für die Midget-Klasse in den USA (50 cubic inch), aber was wollte Fischer damit? Kann es sein, dass er einen kleineren Motor mit 750 ccm für die F2 in Auftrag gab, der dann aber nie gebaut wurde? Und was wäre in der F1 gewesen? Ein 750-ccm-SVA hätte ca. 146 PS gehabt, also besser als der Gordini, aber immer noch weit weg von der echten Konkurrenz. Hatte er vielleicht wirklich einen 1100er FIAT-Motor mit einem Kompressor versehen? Möglich, aber was hätte das gebracht? Der baugleiche Simca-Gordini-Motor hatte bei 1490 ccm nur 164 PS, ein 1100er hätte also ca. 120 PS gebracht (wie gesagt, Serienmotor ...!), also einiges weniger als der kleine SVA. Auf der anderen Seite, wenn Savonuzzi den SVA-Motor auf 1000 ccm bekommen hätte, dann wären beinahe 200 PS möglich gewesen, bei dem geringen Gewicht ein durchaus realistischer Wert auch für die F1.

Leider werden wir niemals erfahren, was Rudolf Fischer damals wirklich im Kopf hatte, schade!

Beitrag Donnerstag, 11. April 2002

Beiträge: 950
Ein wirklich interessantes Thema...

Ist bekannt auf welcher Basis dieser Savonuzzi-Motor erbaut wurde, bzw. war es eine völlige Neukonstruktion? In dem Bericht ist ja erwähnt, daß der Motor ursprünglich für die US-Midget-Serie bestimmt war (obwohl ich mich frage, was Savonuzzi drüben wollte!) Beides könnte vielleicht eine Erklärung für den ungewöhnlichen Hubraum sein.

Es scheint mir so, als sei dieser Wagen/Motor nicht speziell für Rudi Fischer und seine Bedürfnisse gebaut worden - er hat sich halt lediglich dieses Fahrzeugs bedient...

Scheinbar ist Material hierüber schwer zu finden - trotzdem werde ich mal in meinen Unterlagen nachschauen - vielleicht finde ich auch etwas Intelligentes als Beitrag.

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