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Großprojekt: Alle GP-Fahrer seit 1906

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Montag, 29. Dezember 2014

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MichaelZ hat geschrieben:
Kann ja jeder selber entscheiden, was für ein Charakter besser ist: Einer, der ausnahmslos nur noch zum Provozieren vorbeischaut oder einer, der eben ein paar Sachen zusammenträgt, damit Diskussionen anregen will etc. :wink:

Gegen zusammen tragen und zur Diskussion zu stellen, ist für mich was anderes wie sinnfrei ungeprüft Sachen zu Kopieren und hier rein zu stellen. Erkennst du den Unterschied? Warscheinlich leider nicht und dann stellst DU eine Charaterfrage, Guttenberg?
Diskutiere niemals mit Idioten!
Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung.

(c) by Mark Twain

Beitrag Montag, 29. Dezember 2014

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Für dich kann das ja sinnfrei sein - den Sinn hinter deinem Treiben hier im Forum verstehst wohl auch nur noch du. So hat halt jeder sein Säckchen zu tragen. Die PNs an mich auf diese Diskussion zwischen uns beiden gibt mir jedenfalls recht :wink:

Beitrag Dienstag, 30. Dezember 2014

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Die Bild Zeitung hat auch ne Auflage von sechs Millionen und dennoch einen beschi+*en Ruf :wink:
Diskutiere niemals mit Idioten!
Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung.

(c) by Mark Twain

Beitrag Dienstag, 30. Dezember 2014

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Ich lass dich einfach mal weiter poltern, wenns dir Spaß macht und mach derweil mit dem nächsten Fahrer weiter, über den ich aber auch nicht viel rausfinden konnte:

Roger Deho (FRA)
1946 war er mit einem Maserati bei mehreren GP-Rennen am Start, ohne aber beeindruckende Resultate eingefahren zu haben.

Beitrag Dienstag, 30. Dezember 2014

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Peter de Klerk (RSA)
In manchen Statistiken findet man ihn auch als Piet de Klerk. Der Südafrikaner bestritt zwischen 1963 und ’70 vier Mal den Südafrika-GP, der damals zur WM zählte, 1965 wurde er dabei in einem Brabham Repco Zehnter. Damals hatte Südafrika noch eine große Rennsportszene, sogar eine eigene F1-Meisterschaft. De Klerk besaß eigene Brabham-Boliden, mit denen er bis 1973 in der südafrikanischen F1-Meisterschaft unterwegs war. Technisch visiert war er als gelernter KFZ-Mechaniker. Auch mit Sportwagen war er unterwegs, auch beim 24-Stundenrennen von Le Mans. 1966 wurde er gemeinsam mit dem Deutschen Udo Schütz für Porsche Sechster. In den 80er Jahren trat der heute 79-Jährige dann zurück.

Beitrag Dienstag, 30. Dezember 2014

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Gaston Delalande (FRA)
Sein Name ist im Rennsport mit dem Automobilkonzern Rolland Pilain verbunden. Gaston Delalande fuhr mit Rennwagen dieser Marke Sportwagenrennen (Sechster 1924 beim 24-Stundenrennen von Le Mans gemeinsam mit Georges Guignard) und GP-Rennen. Er war Franzose britischer Abstammung. 1960 verstarb er im Alter von 86 Jahren.

Beitrag Dienstag, 30. Dezember 2014

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Pedro de La Rosa (ESP)
Es war eine Randnotiz kurz vor Weihnachten: Pedro de La Rosa ist nicht mehr länger Testfahrer bei Ferrari. Der 43-Jährige versteht sich prächtig mit seinem spanischen Landsmann Fernando Alonso, daher wird nun spekuliert, dass er möglicherweise bei McLaren wieder Test- und Entwicklungsfahrer wird. Allerdings ist das Team bereits mit einigen starken Probefahrern eingedeckt, allen voran die beiden Junioren Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne. In Zeiten der sehr eingeschränkten Testfahrten ist für De La Rosa eigentlich kein Platz mehr.

Denkbar, dass er sich nun nach einer anderen Rennserie umsieht. In Frage kommen tun dabei sämtliche GT-Meisterschaften, vielleicht sogar die Sportwagen-WM. Dann würde er auch wieder Rennen fahren. Möglicherweise zieht sich der Vater von drei Kindern aber auch ganz zurück und fokussiert sich auf sein Nachwuchsteam Drivex.

De La Rosa ist ein äußerst sympathischer Zeitgenosse. Trotzdem geriet er 2007 in der leidigen Spionageaffäre ins Visier der Regelhüter. Er tauschte Infos aus den Ferrari-Akten mit Alonso via E-Mail aus. Belangt wurden die Fahrer letztlich nicht, das Team McLaren aber schon. Doch das ist längst vergessen. Wer an De La Rosa denkt, der denkt kaum noch an die Vorkommnisse 2007.

Sondern der denkt schon eher an seine Gabe als Edeltestfahrer. Seit 2003 war er für McLaren und Ferrari mit Unterbrechungen Testfahrer. Seither fuhr er auch immer wieder GP-Rennen, zunächst als Ersatz für Juan-Pablo Montoya 2005 und ’06. Dabei wusste er durchaus zu überzeugen. In Bahrain war er im Quali schneller als Kimi Räikkönen, im Rennen drehte er sogar die Schnellste Rennrunde. 2006 raste er beim chaotischen Ungarn-GP auf Rang zwei. Es ist das beste Resultat in seinen 106 WM-Rennen, in denen er 35 Punkte an Land ziehen konnte.

Als De La Rosa 2003 McLaren-Testfahrer wurde, war das der letzte Rettungsanker. De La Rosa war in der Frühphase seiner Karriere richtig stark, gewann in Spanien mehrere Meistertitel und räumte dann auch in Japan auf, wo sich viele Nachwuchshoffnungen auf Europa versuchten. 1995 wurde er japanischer F3-Meister, 1997 dann Formel-Nippon-Champion und gemeinsam mit dem Deutschen Michael Krumm Champion der japanischen GT-Meisterschaft.

In der Formel-1 lief es dann aber nicht besonders gut. Freilich hatte er nicht die besten Teams, aber er unterlag 2000 bei Arrows Jos Verstappen und 2001 und ’02 bei Jaguar Eddie Irvine doch deutlich. Als er dann 2003 kein Cockpit mehr fand, war er schon 32 Jahre alt. Ein gefährliches Alter für Rennfahrer, die auf dem Transfermarkt zwischen Stuhl und Bank fielen.

Ein richtiges Vollzeit-Comeback schaffte De La Rosa auch nicht mehr. Seine guten Auftritte 2006 hätten ihm für 2007 zwar fast einen McLaren-Stammplatz eingebracht, aber letztlich verpflichtete das Traditionsteam doch den Rookie Lewis Hamilton – in der Nachschau sicherlich die goldrichtige Wahl. 2010 fuhr De La Rosa dann bis zum Singapur-GP für Sauber, 2012 kehrte er nochmal mit HRT zurück. Doch dann war’s das.

Nun könnte sich das Kapitel Formel-1 für De La Rosa endgültig schließen.

Beitrag Mittwoch, 31. Dezember 2014

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Jean-Denis Délétraz (SUI)
„Neben Jean-Denis Délétraz wirkt Giovanni Lavaggi wie ein Tazio Nuvolari“, schrieb ein Journalist einst. Zu Erklärung: Lavaggi war ein Bezahlfahrer Mitte der 90er Jahre, der gegenüber seinen Konkurrenten doch stark abfiel. Nuvolari dagegen war ein Held der 30er Jahre, vielleicht sogar der beste, auf jeden Fall aber einer der besten GP-Fahrer, die es je gab! Mit diesem Vergleich wird also deutlich, mit welchem Fahrer wir es zu tun haben, wenn wir über Jean-Denis Délétraz sprechen.

Wir brauchen da auch gar keine Beispiele bringen, weil der Schweizer nur drei WM-Rennen bestritt, können wir die genau unter die Lupe nehmen. Begonnen hatte alles mit dem Australien-GP 1994, damals das WM-Finale. Das Larrousse-Team befand sich in seinen letzten Atemzügen und brauchte dringend frisches Geld. Das konnte Délétraz beisteuern, im Gegenzug erhielt er ein F1-Cockpit im französischen Team. Doch seine Leistung war desaströs: Als er ausschied, wurde er bereits zehn Mal überrundet, seine Rundenzeiten langen zwischen sechs und zwölf Sekunden hinter denen der Spitze. Schnell, ja sogar zu schnell war er nur bei der Fahrt durch die Boxengasse, wofür er auch noch eine Stop-and-Go-Strafe kassierte – sehr zum Lacher der meisten TV-Kommentatoren.

1995 dann das Comeback bei Pacific für zwei Rennen. In Estoril lag er schon nach drei Runden 40 Sekunden hinter Spitzenreiter David Coulthard! Beim Europa-GP wurde er zwar 15., aber sieben Runden hinter Sieger Michael Schumacher. Dabei legte Déléltraz sogar ein Überholmanöver gegen Mark Blundell (McLaren Mercedes) hin, aber Délétraz fuhr im einsetzenden Regen bereits mit Regenreifen, Blundell noch mit Slicks.

Okay Délétraz war auch in den Nachwuchsserien kein Überflieger, aber dass er in der Formel-1 so untergehen würde, konnte man auch nicht erwarten. Er gewann schon in der Formel-Ford Rennen und konnte 1988 bei zwei F3000-Rennen auf das Treppchen fahren. Das reichte natürlich nicht für einen F1-Aufstieg, weswegen er in die französische Tourenwagenmeisterschaft ging, bis sich 1994 die F1-Chance auftat. Auch nach der Formel-1 war er gar nicht so schlecht unterwegs: Bei Sportwagenrennen machte er sich durchaus einen guten Namen, 1995 und 2001 wurde er Fünfter beim 24-Stundenrennen von Le Mans, 2001 und ’02 holte er sich dort sogar die Klassensiege!

Auch der Sohn des heute 51-Jährigen trat in seine Fußstapfen. Louis Délétraz ist auch ein Nachwuchspilot, auf den man ein Auge werfen sollte: 2014 schloss er die nordeuropäische Formel-Renault-Serie im deutschen Team von Josef Kaufmann als Vizemeister ab.

Beitrag Mittwoch, 31. Dezember 2014

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MichaelZ hat geschrieben:
Ich lass dich einfach mal weiter poltern, wenns dir Spaß macht und mach derweil mit dem nächsten Fahrer weiter, über den ich aber auch nicht viel rausfinden konnte:

Roger Deho (FRA)
1946 war er mit einem Maserati bei mehreren GP-Rennen am Start, ohne aber beeindruckende Resultate eingefahren zu haben.


Der 1908 in Paris geborene Roger Deho war in erster Linie ein Konstrukteur, Mechaniker und Veredler von Sportwagen.
Er baute in den Dreißigern auf Basis von Simca Huit Wagen den blauen Simca Huit Deho, einen Zweisitzer-Sportwagen mit dem die beiden französischen Rennfahrerdamen Anne Cecile Rose-Itier und Suzanne Largeot 1939 in Le Mans am Start waren.
Sein großes Vorbild war Amedee Gordini, dessen Erfolge er aber nicht erreichen konnte.

Beitrag Mittwoch, 31. Dezember 2014

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noch ein paar Ergebnisse außerhalb der Weltmeisterschaft:

De Klerk:

1962: Formel 1-Sieg (ZA) in Lourenco Marques auf Alfa Special
1963: Formel 1-Siege (ZA) in Lourenco Marques, Kyalami und Roy Hesketh auf Alfa Special
1963: Sieger Spw-Rennen in Kyalami (2x) in einem Lotus 23-Alfa Romeo
1964: Formel 1-Siege (ZA) in Marlborough (2x) und Kyalami auf Alfa Special
1965: 2. Platz beim Rand GP auf Brabham BT 11
1966: Sieger 6h von Südafrika in Pietermaritzburg mit Clive van Buuren in einem Porsche 718 RS
1970: Formel 1-Sieg (ZA) in Kyalami auf Brabham BT 26A-Ford Cosworth
1972: Sieger 6h von Südafrika in Pietermaritzburg mit John Abrahams in einem Chevron B19

De la Rosa:

1989: 1. Platz Spanische Formel-Fiat-Uno-Meisterschaft
1990: 1. Platz Spanische Formel Ford 1600-Meisterschaft
1992: 1. Platz Britische und Europäische Formel Renault-Meisterschaft  
1995: F3-Meister Japan
1997: Formula Nippon-Meister Japan mit Siegen in Suzuka (2x), Fuji, Mine, Montegi und Sugo auf Lola T97/51
1997: Japanischer GT-Champion zusammen mit Michael Krumm mit Siegen in Sendai und Mine in einem Toyota Supra

Deletraz:

2002: FIA-GT Sieger 500 km von Jarama mit Andrea Piccini auf Ferrari 550 Maranello
2002: FIA-GT Sieger 500 km von Anderstorp mit Andrea Piccini auf Ferrari 550 Maranello
2002: FIA-GT Sieger 500 km von Oschersleben mit Andrea Piccini auf Ferrari 550 Maranello
2002: FIA-GT Sieger 500 km von Estoril mit Andrea Piccini auf Ferrari 550 Maranello
2002: Spanischer-GT Sieg in Barcelona mit Frédéric Dor auf Ferrari 550 Maranello
2006: FIA-GT Sieger 500 km von Dubai mit Andrea Piccini auf Aston Martin DBR9
2007: FIA-GT Sieger 24h von Spa mit Toni Hezemans, Marcel Fässler und Fabrizio Gollin auf Cevrolet-Corvette
2007: FIA-GT Sieger 500 km von Nogaro mit Toni Hezemans auf Cevrolet-Corvette
2008: FIA-GT Sieger 500 km von Bukarest mit Marcel Fässler auf Cevrolet-Corvette

Beitrag Mittwoch, 31. Dezember 2014

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Ergebnisse außerhalb der Automobil (F1) Weltmeisterschaft:

De Angelis:

1974: Italienischer Kart-Champion
1977: Formel 3-Meister Italien mit Sieg in Monza auf Ralt RT1-Toyota
1978: Sieger Formel 3-Rennen in Monaco auf Chevron B38-Toyota
1979: Sieger Procar in Zolder in einem BMW M1 für Osella Corse

De Beaufort:

1959: Sieger GP Spa Spw und Flugplatzrennen in Innsbruck auf Porsche 718RSK

De Cabral:

1958: Sieger GT-Rennen in Vila Real in einem Mercedes-Benz 300SL
1960: Sieger GP Rio de Janeiro in einem Maserati 300S
1967: Sieher Spw-Rennen Montes Claros in einem Andre Wicky-Porsche 906
1973: Sieger 500 km von Benguela (Angola) mit António Peixinho in einem Lola T292-BMW

De Cesaris:

1979: Formel 3-Vizemeister Großbritannien
1980: Formel 2-Sieger in Misano auf March 802

De Graffenried:

1939: Sieger im Bremgarten GP auf Maserati 6C
1948: Formel 1-Sieg in Erlen auf Maserati 4CL
1949: Sieger GP Großbritannien (F1) auf Maserati 4CLT
1949: Formel 1-Sieg in Erlen auf Maserati 4CL
1953: Formel 2-Siege in Syracus, Goodwood und auf dem Nürburgring auf Maserati A6GCM
1953: Formel Libre-Sieg in Goodwood (Chichester Cup) auf Maserati A6GCM
1954: Sieger GP Rio de Janeiro und GP Sao Paulo in einem Maserati A6GCS

Beitrag Donnerstag, 01. Januar 2015

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Bleimula66 hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Ich lass dich einfach mal weiter poltern, wenns dir Spaß macht und mach derweil mit dem nächsten Fahrer weiter, über den ich aber auch nicht viel rausfinden konnte:

Roger Deho (FRA)
1946 war er mit einem Maserati bei mehreren GP-Rennen am Start, ohne aber beeindruckende Resultate eingefahren zu haben.


Der 1908 in Paris geborene Roger Deho war in erster Linie ein Konstrukteur, Mechaniker und Veredler von Sportwagen.
Er baute in den Dreißigern auf Basis von Simca Huit Wagen den blauen Simca Huit Deho, einen Zweisitzer-Sportwagen mit dem die beiden französischen Rennfahrerdamen Anne Cecile Rose-Itier und Suzanne Largeot 1939 in Le Mans am Start waren.
Sein großes Vorbild war Amedee Gordini, dessen Erfolge er aber nicht erreichen konnte.


Sehr interessant, danke!


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Beim nächsten weiß ich leider auch nicht viel:

Gaetano dell’Acqua (ITA)

Der Italiener fuhr unter anderem 1947 beim Italien-GP mit einem privaten Maserati mit, schied jedoch aus.


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Jean Delorme (FRA)
Der Franzose bestritt in den 30er Jahren mit Bugatti-Rennwagen vor allem Voiturette-Rennen, stand aber auch bei großen GP-Rennen am Start. Herausragende Ergebnisse fuhr er zwar nicht ein, aber Jean Delorme machte sich einen Namen als Kämpfer für höhere Startgelder für Amateurrennfahrer.


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Philippe de Marne (FRA)
Das erste 24-Stundenrennen von Le Mans wurde 1923 ausgetragen. Mit von der Partie war dabei auch Philippe de Marne, der gemeinsam mit Jean Martin mit einem Bignon Fünfter wurde. De Marne war aber nicht nur ein Le-Mans-Pionier, sondern war auch bei GP-Rennen am Start, unter anderem 1912 beim Frankreich-GP für Grégoire. Er fiel damals jedoch aus.


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Edgar de Morawitz (CHZ)
Viele kritisieren die Profillosigkeit der heutigen F1-Fahrer: PR-Marionetten, Bubis knapp aus dem Teenie-Alter herausgewachsen, keine richtigen Kerle mehr. Bei Edgar de Morawitz kann man das nicht wirklich behaupten: Er war groß, er war stets elegant und stilvoll gekleidet – und er war reich. Das Playboy-Image heftete an ihm. Dass er sportlich war, tat sein Übriges dazu. Er fuhr ja nicht nur Rennen, sondern spielte auch sehr gut Tennis.

Edgar de Morawitz wurde in eine österreichische Familie hineingeboren. Er wanderte aber in die Tschechoslowakei aus, wurde dort Staatsbürger und veröffentlichte mehrere Zeitungen und Magazine. Parallel dazu bestritt er für verschiedene Marken Sportwagen- und Bergrennen, vor allem in Tschechien und Deutschland. Später ging er nach Spanien, nahm dort 1933 mit einem Bugatti am Penya-Rhin-GP teil. Sein Schwager Hugo Urban-Emmerich war ebenfalls Rennfahrer. 1945 starb er schon im Alter von 53 Jahren.


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Patrick Depailler (FRA)
Hätte er mal besser auf seine Frau gehört: Sie wollte schon 1978 ihren Mann zum Rücktritt bewegen. Aber wer stellt schon einen Rennfahrer vor die Wahl zwischen dem Rennfahren und der Frau, vor allem wenn man im selben Jahr in Monaco den ersten Grand Prix gewinnen konnte? Natürlich entschied sich Patrick Depailler für die Fortsetzung seiner Karriere. Zwei Jahre später war er tot, verunglückt bei Testfahrten in Hockenheim. Wahrscheinlich aufgrund eines Materialfehlers, aber ganz zweifelsfrei geklärt konnte die Ursache nie werden. Es kamen sogar Gerüchte über einen möglichen Selbstmord auf, angeblich gestreut von Ex-Champion James Hunt.

Aber die Wegbegleiter von Depailler können sich das nicht vorstellen. Er liebte das Leben. Vielleicht auch ein bisschen zu sehr. Eine andere Theorie für die Scheitern seiner Ehe: Seine Frau hatte seine ständigen Affären satt. Depailler lebte so, wie wohl nur eine Sorte von Profisportler leben können: Die Rennfahrer. Er konsumierte Alkohol und rauchte Zigaretten, präziser formuliert, er verschlang Zigaretten, er rauchte Kette. Natürlich waren seine Chefs davon nicht immer begeistert, aber Ken Tyrrell sagte einst: „Diesem Mann kann man einfach nicht lange böse sein.“

Und Tyrrell muss es wissen: Für seinen Rennstall fuhr Depailler fünf Jahre in der Formel-1, beginnend mit dem Frankreich-GP 1972, der in Depaillers Heimatstadt Clermont-Ferrand ausgetragen wurde. Bis zum Stammcockpit 1974 dauerte es noch eine Weile und selbst 1974 war er eigentlich für die Formel-2 eingeplant (wurde dort tatsächlich auch Europameister), wurde dann aber auch in die Formel-1 befördert, als François Cevert das Saisonfinale 1973 leider nicht überlebte.

Bei Tyrrell war Depailler beliebt: Er war schnell, manchmal sehr schnell. Vor allem aber war er technisch visiert. Er soll bei der Entwicklung des 6-Rad-Tyrrell 1976 maßgeblich mitgewirkt haben. Seine Faszination für Automobile entdeckte er aber erst sehr, sehr spät. Zunächst fuhr er Motorradrennen, wurde 1963 und ’64 dabei sogar französischer Meister. Als er 1966 einen F1-Kinofilm sah, reifte sein Entschluss, von zwei auf vier Räder zu wechseln. Unterstützt wurde er dabei von seinem Landsmann und Rennfahrer Jean-Pierre Beltoise.

Depailler fuhr Formel-3, aber auch Rallyes. Dort traf er auf den heutigen FIA-Präsident Jean Todt, der zunächst sein Beifahrer, dann sein Manager wurde. Bis 1973 zumindest. Als Depaillers Karriere noch keinen Profistatus hatte, machte er noch eine Ausbildung zum Zahntechniker.

Depailler war schnell, seine Teamkollegen wie Jody Scheckter oder Jacques Laffite oft aber schneller. Besonders bitter war die Niederlage 1979 gegen Laffite, nachdem Depailler zu Ligier gewechselt ist. Denn der Ligier Ford JS11 hatte das Zeug dazu, die WM zu gewinnen. Für Depailler kam es aber noch ärger: Beim privaten Drachenfliegen stürzte er ab und zog sich mehrere Frakturen an den Beinen zu. Erst 1980 kehrte er zurück, mit Alfa Romeo. Dann kam der Todessturz in Hockenheim. Depailler wurde nur 35 Jahre alt.

Seine F1-Bilanz: 95 WM-Rennen, zwei Siege, eine Pole, 141 Punkte und 19 Podestplätze. Eines seiner beeindruckendsten Rennen beendete er auf Rang zwei: Den Pau-GP 1972 der Formel-2. Gemeinsam mit Peter Gethin fechtete er um den Sieg, beide überrundeten das restliche Feld zwei Mal. Um 0,9 Sekunden musste er sich letztlich aber Gethin beugen. Depailler, der in seiner Jugend an einer Augenkrankheit litt, durch die er nicht alle Farben erkennen konnte, fuhr auch acht Mal beim 24-Stundenrennen von Le Mans mit, wurde aber nie klassifiziert. Einer seiner größten Siege war auch der F3-Sieg 1972 in Monaco. Sein Sohn Loic Depailler wurde auch Rennfahrer und gewann unter anderem die französische Formel-Renault-Meisterschaft.

Beitrag Dienstag, 06. Januar 2015

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Ralph DePalma (USA)
Heute verdienen Spitzensportler im Rennsport ein Vermögen, speziell in der Formel-1 natürlich. Doch vor 100 Jahren war das noch anders. Rennfahrer waren entweder Mechaniker, Autobesitzer oder eben reiche Amateure, die Rennsport als teuren Spaß betrieben. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Eine solche Ausnahme war Ralph DePalma, der im Lauf seiner Karriere 1,5 Millionen US-Dollar verdient haben – für die damaligen Verhältnisse eine enorme Hausnummer!

Vor allem gewann Ralph DePalma aber auch die Herzen vieler Fans. Er hatte eine gesunde Einstellung zum Sport, war ein absolut fairer Sportsmann, kein egoistischer Draufgänger. Auch im Rennen fuhr er verhalten und vor allem intelligent. 1914 gewann er den Vanderbilt-Cup, ein damals sehr berühmtes Rennen in Amerika, zu dem auch die europäischen GP-Stars zuhauf antraten, weil er so verhalten fuhr, dass er im Gegensatz zu den Konkurrenten ohne Boxenstopp über die Distanz kam. Boxenstopps waren damals noch eine zeitaufwändige Sache, immerhin durften nur der mitfahrende Ingenieur und der Fahrer selbst ran an den Boliden.

Die meisten Erfolge fuhr der in Italien geborene DePalma in Amerika ein, schließlich wanderte er mit seinen Eltern schon im Alter von acht Jahren aus. 1912 und ’14 gewann er die IndyCar-Meisterschaft, dazu 1914 auch das Indy-500. Schon 1912 war auf dem Weg zum Sieg, führte 196 von 200 Runden, dann brach im Mercedes ein Kolben und der Sieg war dahin. DePalma machte sich hin und wieder aber auch nach Europa auf. Beim Frankreich-GP 1921 war er mit einem Ballot mit von der Partie und wurde immerhin Zweiter.

DePalma liebte die Geschwindigkeit und stellte sich hier immer wieder dem Wettstreit: Erst mit dem Fuß, dann mit dem Fahrrad, schließlich mit Motorrädern und Automobilen. Der Legende nach hat DePalma 2889 Rennen bestritten und 2557 davon gewonnen! Auch sein Bruder John DePalma war IndyCar-Fahrer, stand 1914 bei jenem Indy-500 am Start, das Ralph DePalma gewann. Ralphs Neffe John DePaolo siegte bei der Indy-500-Ausgabe 1923. Ralph DePalma wurde 72 Jahre alt.

Beitrag Dienstag, 06. Januar 2015

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Alfonso de Portago (ESP)
Alfonso de Portago war der erste und vor Alonso einzige Spanier, der für Ferrari F1-WM-Rennen gefahren ist. Man verzeihe, dass der Name von De Portago nicht vollständig abgetippt wurde, das hat nichts mit mangelndem Respekt zu tun, sondern De Portago stammt aus einem Adelshaus, der Name ist dementsprechend lang. De Portago war also ein Adeliger, wuchs nach dem Tod seines Vaters in der Fürstensuite eines Nobelhotels in New York auf. Man möchte meinen, als Adeliger jener Zeit bekam man die Manieren beigebracht, nicht so De Portago.

Er war ein Lebemann, ein Playboy, der wohl so viele Frauenherzen gebrochen hat, wie er bei Ferrari PS unter dem Hintern hatte. Apropos PS: Mit einer Pferdestärke ging es los. Wie sein Vater Tony de Portago – von dem er wohl den Lebemann-Charakter geerbt hatte – betrieb Alfonso (wie ähnlich die Namen sind: Alonso/Alfonso) Pferdesport, siegte bei etwa 30 Hindernisrennen. Vom Sprung-Pferd zum springenden Pferd, wie das Ferrari-Logo bezeichnet wird, doch dazwischen widmete er sich noch ganz anderen Sportarten: Schwimmen, Wasserski, Polo und vieles mehr. Neben dem Rennsport die erfolgreichste war sicherlich der Pferdesport, aber bemerkenswert war auch seine Bobkarriere. In der spanischen Nationalmannschaft wurde er im Viererbob Vierter bei den Olympischen Spielen 1956, in der WM sogar Dritter! Die spannendste Geschichte gibt es aber vom Kunstfliegen, auch das eine Disziplin, die De Portago für sich entdeckt hat. In Florida flog er einmal unter einem sechs Meter hohen Steg zwischen zwei Dämmen hindurch, eine Wette, die ihm 500 Dollar einbrachte. Dafür wurde ihm die amerikanische Lizenz entzogen, was ihm nicht davon abhielt, das Gleiche noch einmal mit seiner britischen Lizenz zu machen!

Diese und viele andere Anekdoten über Alfonso de Portago hat Helmut Lehbrink in seinem Buch „Droge Rennsport – Die Sucht der Nüchternen“ zusammengetragen, vor allem basierend auf die Tonbänder, die De Portago als eine Art Tagebuch stets besprach. Viele seiner bis heute verewigten Zitate sind von diesen Schallplatten, die auf den Markt gekommen sind, übersetzt unter dem Namen „Der Marquis de Portago – die Geschichte des farbenprächtigsten Rennfahrers.“

So waghalsig und leichtfertig seine Aktion beim Fliegen war, so draufgängerisch war er auch am Steuer seiner Rennwagen. Helm auf, Gehirn aus – so kann man ihn wohl am besten charakterisieren. Das war genau die Art von Rennfahrer, die Enzo Ferrari so gerne hatte, man erwähne an dieser Stelle nur den Namen Gilles Villeneuve. Und so passte Alfonso perfekt ins Ferrari-Team. Diese Gattung Rennfahrer wie es Alfonso de Portago zum Beispiel war, war nicht unbedingt die erfolgreichste, aber sie war durchaus gesegnet mit Naturtalenten. Es waren Fahrer, die sich in einen Rennwagen setzten und auf Anhieb schnell waren, sich nicht an Limits herantasten mussten, sondern diese eher überschritten und sich an die Limits heruntertasten mussten.

Alfonso de Portago kam aber nicht nur deshalb ins Ferrari-Werksteam. Stattdessen sah Enzo Ferrari zahlfreudige Kunden damals sehr gerne in seinem Team – und De Portago hatte auch seine Aufgabe: Er sollte den dritten Wagen fahren, falls die Spitzenleute Peter Collins oder Juan-Manuel Fangio einen Boliden zum Wechsel benötigten. Schied damals ein Fahrer aus, war es dem Fahrer damals noch erlaubt, im Wagen eines anderen Fahrers Platz zu nehmen. Gewertet wurden die Fahrzeuge, nicht die Fahrer. Wurde die Platzierung eines Fahrzeugs von zwei Fahrern herausgefahren, so wurden die WM-Punkte auf diese aufgeteilt. Und so stellte De Portago bei seinen fünf WM-Rennen auch einen einmaligen Rekord auf: Vier Mal hat er sein Auto wechseln müssen Dadurch kam De Portago auch zwei Mal in die Punkte, beim Großbritannien GP 1956 wurde er gemeinsam mit Collins Zweiter. Es war das Jahr, in dem die WM-Entscheidung auch durch das Überlassen eines Fahrzeugs entschieden wurde: Beim Saisonfinale übergab Collins den Ferrari Juan-Manuel Fangio, der dadurch prompt Weltmeister wurde. Collins erklärte damals, dass er selbst noch jung sei und noch die Gelegenheit bekommen würde, Weltmeister zu werden. Es dauerte nicht mehr lange, dann rannte er in den Rennfahrertod.

Übrigens: Das Renndebüt gab De Portago ebenfalls bei einem Rennen, bei dem er das Auto mit einem anderen Fahrer teilen musste, allerdings war das bei dem Sportwagenrennen wie heute auch üblich und so gewollt, in der Formel-1 ja nur ein Ausnahmefall. De Portago erzählte über sein Renndebüt: „1953 machte ich ein paar Wochen Pause – nach einem Reitunfall (beim Grand National in Aintree). Plötzlich hatte ich 14 Kilo Übergewicht. Sie ließen sich durch nichts in der Welt heruntertrimmen. Also nahm ich ein Angebot von Luigi Chinetti an, der mich als zweiten Pilot bei der Carrera Panamericana mitfahren lassen wollte. Erst später fand ich heraus, dass er mich lediglich als Ballast benötigte – ich fuhr nicht einen einzigen Meter!“ Und so ging es auch erst einmal mit ihm weiter: Beim 1000-Kilometer-Sportwagenrennen in Buenos Aires 1954 gab er sein Renndebüt, als zweiter Fahrer im Team von Harry Shell. Doch der gedachte, das Rennen selbst zu fahren. Bei den heißen Bedingungen unmöglich, erschöpft übergab Shell nach 700 Kilometer de Portago notgedrungen das Steuer, aber nur um zwei Runden danach wie ein Verrückter mit der Roten Fahne schwenkend De Portago darauf aufmerksam zu machen, dass er wieder selbst das Steuer übernehmen wolle!

Der Reiz dieses Sports hatte De Portago aber gepackt, wie erwähnt, er war eben ein Draufgänger, der das Risiko suchte. Und im Rennsport fand. Sein damaliger Ferrari-Stallgefährte Juan-Manuel Fangio erklärte einmal, dass De Portago immer schmutzig, unrasiert und schmuddelig zu den Rennen kam – so wollte er offenbar zeigen, was er sich unter einen „harten“ Rennfahrer vorstellte. Doch das Risiko wurde ihm zum Verhängnis: Beim damaligen, prominenten Sportwagenrennen, der Milla Maglia, verunglückte er tödlich. Es war ein Reifenschaden, der möglicherweise von Ferrari selbst zu verantworten war. Doch Teambesitzer Enzo Ferrari schob dem Reifenhersteller Englebert die Schuld zu, die Firma brauchte Jahre um sich zu erholen. Denn mit De Portago starben elf weitere Menschen bei dem Crash, die italienische Staatsanwaltschaft wurde wie immer bei Rennsportunglücken in Italien aktiv, das Rennen wurde nie wieder ausgetragen. Und mit De Portago verlor der Motorsport an jenem Tag einen der schillerndsten F1-Fahrer aller Zeiten, eben den farbenprächtigsten Fahrer der Rennsportgeschichte.

Beitrag Mittwoch, 07. Januar 2015

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Jacques de Rham (SUI)
Der schweizer Baron fuhr in den 30er Jahren mit einem Maserati GP-Rennen, meistens kam er dabei aber nicht ins Ziel. Dafür gründete er mit der Scuderia Maremmana einen eigenen Rennstall. De Rham lebte in Italien.

Beitrag Mittwoch, 07. Januar 2015

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Raoul de Rovin (FRA)
In Spanien geboren gründete er die Motorradmarke Rovin, die seinerzeit auch sehr erfolgreich war. Der Franzose bestritt aber nicht nur Motorradrennen, sondern mit einem privaten Delage auch GP-Rennen, darunter den allerersten Monaco-GP 1929, den er aber nicht beendet konnte. 1949 verstarb er im Alter von nur 53 Jahren.

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2015

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Raymond de Sauge (FRA)
Der Franzose fuhr 1947 mit einem privaten Cisitalia bei mehreren GP-Rennen. Den Großen Preis von Bari beendete er als Fünfter.

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2015

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Diego de Sterlich (ITA)
Der tollkühne Italiener fuhr Ende der 20er Jahre mit einem privat eingesetzten Maserati bei verschiedenen GP-Rennen, darunter beim allerersten Monaco-GP 1929, den er allerdings nicht beenden konnte.

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2015

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István de Sztriha (HUN)
Der Ungar war eigentlich ein Mechaniker von Laszlo Hartmann, der bei einigen GP-Rennen der 30er Jahren mitmischte. Beim Schweiz-GP 1938 fuhr De Sztriha dann aber auch selber mit. In seinem Alfa Romeo kam er allerdings nicht weit.

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2015

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Max de Terra (SUI)
Er war ein schweizer Amateurrennfahrer, fuhr ab den 40er Jahren in seiner Heimat vor allem Bergrennen. Später wagte er sich dann auch bei GP-Rennen ran, vor allem natürlich beim Heim-GP in der Schweiz. 1953 wurde er dabei Achter, in einem Ferrari, der von der Ecurie Espadon seines Landsmannes Rudolf Fischer eingesetzt wurde. De Terra wurde nur 64 Jahre alt.

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