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Formel 1 Fahrer mit "Handicap"

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 759
Hi Leute,

im Rahmen der Zanardi Testfahrten habe ich mir überlegt, ob es weitere Fahrer in der F1 gab, die mit einem Handicap gefahren sind.
Mir fällt da auf Anhieb Alan Stacey ein, der mit einer Unterschenkel-Prothese einen Vertrag bei Lotus bekam und in Spa 1960 tödlich verunglückte.
Hatte nicht auch Ricardo Patrese ein Augenzucken, das ihm eigentlich untersagt hätte, in der F1 zu fahren?
Alessandro Nannini fuhr nach seinem Helikopter Absturz - bei dem ihm ein Arm abgetrennt und danach wieder angenäht wurde - noch erfolgreich Tourenwagen und durfte einen Ferrari F1 testen.

Kennt ihr noch Fahrer mit einem "Handicap"?
Gegen fanatische und engstirnige Rotkäppchen im yesterday-Forum!

Euer pironi

Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 1862
sowas ähnliches hatten wir schon mal:
http://www.adrivo.de/forum/viewtopic.ph ... ight=mathe
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 1862
mir fällt noch johnny herbert ein, der nach seinem unfall in der f3000 lange nur mit krücken gehen konnte, aber trotzdem f1-rennen fuhr.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 45428
Hatte nicht auch Ricardo Patrese ein Augenzucken, das ihm eigentlich untersagt hätte, in der F1 zu fahren?

Ich glaube du meinst Andrea de Cesaris, der hat immer seine Augen gerollt, es gibt davon spektakuläre Bilder. Böse Zungen behaupteten ja, dass dies die Ursache für seine vielen Unfälle war.

Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 253
MichaelZ hat geschrieben:
Ich glaube du meinst Andrea de Cesaris, der hat immer seine Augen gerollt, es gibt davon spektakuläre Bilder. Böse Zungen behaupteten ja, dass dies die Ursache für seine vielen Unfälle war.


Bilder? Bitte reinstellen!

Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 45428
Irgendwo hab ich mal eins gesehen, müsste sogar hier im Forum sein.

Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 588
Jean Behra hatte nur ein Ohr.

Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 588
superdan hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Ich glaube du meinst Andrea de Cesaris, der hat immer seine Augen gerollt, es gibt davon spektakuläre Bilder. Böse Zungen behaupteten ja, dass dies die Ursache für seine vielen Unfälle war.


Bilder? Bitte reinstellen!
Hier ein Beispiel:

http://www.f1.sk/obrazky/10m/10467.jpg

Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 8060
mikel hat geschrieben:
Jean Behra hatte nur ein Ohr.

Ja, das hat er sich bei einem Unfall bei der Tourist Trophy abgeschürft. Er kriegte danach ein Plastikohr - vor jedem Rennen hat er es immer ordentlich in einen Beutel verpackt und eingesteckt (gibt sogar Bilder von dieser Prozedur) - er war ein ordentlicher Mensch. :D)

Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 45428
:lol:

Beitrag Mittwoch, 29. November 2006

Beiträge: 1862
Alfalfa hat geschrieben:
mikel hat geschrieben:
Jean Behra hatte nur ein Ohr.

Ja, das hat er sich bei einem Unfall bei der Tourist Trophy abgeschürft. Er kriegte danach ein Plastikohr - vor jedem Rennen hat er es immer ordentlich in einen Beutel verpackt und eingesteckt (gibt sogar Bilder von dieser Prozedur) - er war ein ordentlicher Mensch. :D)


die bilder würd ich gerne sehen, wenns nicht zu grauslich ist. :wink:
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Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 30. November 2006

Beiträge: 759
Seit Niki Lauda kann mich nix mehr schrecken! :D

GoGo, Bilder! :)
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Euer pironi


Beitrag Donnerstag, 30. November 2006

Beiträge: 8060
Solange ich nach den Behra-Bildern suche (bislang vergeblich) hier ein paar Bilder von Indy Fahrern. Die völlig verbrannten Hände und Fingerstümpfe von Jim Hurtubise und die fehlende Hand von Mel Kenyon - beide erlitten ihre Verletzungen überigens beim selben Unfall:

Bild

Bild

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 1862
hui :shock1:
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Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 8060
...so funktionierte übrigens das Lenken mit der Prothese bei Mel Kenyon - diese wurde einfach in diesen Stift am Lenkrad eingehakt - die Lenkung war sehr direkt übersetzt.

Bild

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 8060
Bild

Das war der Unfall auf dem winzigen Oval - oder besser gesagt Kreis - von Langhorne 1965, bei dem Hurtubise und Kenyon so heftig an den Händen verletzt wurden - beide hatten gleichwohl noch eine lange Karriere hinterher - bei den Champcars wollte es allerdings nicht mehr so recht klappen, obwohl es sowohl Hurtubise als auch Kenyon bis weit in die 70er Jahre hinein probierten.

Bild

Kenyon zeigte übrigens in die Öffentlichkeit eigentlich nie seine verstümmelte Hand offen - meist präsentierte er sich mit einer Lederkappe über der Hand. Bilder von ihm - etwas beim Vorbereiten auf ein Rennen, wenn er die Prothese aufsetzte - sind recht selten.

Es gibt auch eine Mel Kenyon Fanpage - da ist das alles noch viel ausfürlicher geschildert. Ein oder zwei Bücher über ihn gibt's auch - ist in Europa - da kennt ihn kaum jemand - allerdings schwer zu kriegen...

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 8060
Ein anderer, noch extremer Fall, war Archie Scott-Brown, der einen verkrüppelten Arm und verkrüppelte Füße und Beine hatte. Eigentlich ein Wunder dass er so virtuos Auto fahren konnte. Allerdings hatte er zeitlebens Schwierigkeiten an internationale Lizenzen zu kommen. Er fuhr daher nur einen GP in England 1957. 1956 war er z.B. als Fahrer bei Vanwall in Monza vorgesehen und war Schnellster nach dem ersten Training, allerdings verweigerte ihn der Veranstalter nach nur einem Tag die weitere Teilnahme.

Bild

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 1862
@ Alfalfa:

sehr interessante bilder!



ich hätt auch noch was gefunden: clay ragazzoni bei der rallye di tunisia 2003:

Bild

quelle: www.clayregazzoni.com
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Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 45428
Sehr interessante Infos und Fotos, Alfalfa! Danke!

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 8060
Ich glaube Johnny Servoz-Gavin war nach seinem Unfall bei einer Rallye(?) im Winter '69/'70 am Auge verletzt. Er fuhr noch drei Rennen 1970 - völlig in den Schatten gestellt von Jackie Stewart - dann gab er nach Monaco auf. Die Tatsache ist relativ wenig bekannt und wird in nur wenigen Biografien erwähnt. Ich bin mir nicht ganz sicher ob er die Sehkraft auf dem einen Auge dann ganz verlor - auf jeden Fall wäre er aus Gründen der Sicherheit wohl sowieso nicht mehr für einen Start zugelassen worden. Sehtests gab's nämlich schon damals.

Ich glaube mich zu erinnern dass Bruce McLaren 1968 bei Indy durch den Sehtest fiel - und dann beim zweiten Anlauf (wahrscheinlich mit etwas Schummeln) durchzukommen. Da sich die Autos aber sowieso nicht qualifizierten hätte er sich das ganze gleich sparen können...

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 45428
Bruce McLaren wäre eh mal ein Thread wert...

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 0
Danke Alfalfa für die sehr interressanten Fotos und Infos. :wink:

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 8060
Zu den Handicaps fällt mir diese (harmlose) Geschichte über Ayrton Senna ein, die ich mal bei Sid Watkins gelesen habe:

Als Senna in die F1 aufstieg, war er körperlich in keiner sehr guten Verfassung. 1984 in Kyalami erwischte es ihn dann so richtig, er konnte weder gehen noch stehen und wandte sich an (den damaligen Rennarzt vor Ort) Watkins. Lt. diesem führte er sich derart auf, dass er ihn mit scharfen Worten erklären musste, dass er nicht lebensgefährlich verletzt war und seine Probleme lediglich das Resultat seiner schlechten körperlichen Verfassung waren. Das begriff er und beherrschte sich (was man später nicht immer von ihm behaupten konnte)!

Watkins war einer der wenigen die Senna so richtig schön die Meinung sagen durften - wenn man dem Buch glauben kann waren sie sogar eng befreundet.

Kurz darauf, da war er gerade bei Lotus, litt Senna dann unter einer Gesichtslähmung und konnte deshalb ein Auge nicht mehr schließen. Bei Lotus geriet man in Panik, weil man befürchtete ihr neuer Star würde zu Rennen nicht mehr zugelassen. Nach Behandlung erholte er sich aber relativ schnell wieder vollständig davon - nur so ein schiefes Lächeln hat er behalten (das ist jetzt wirklich KEIN Witz).

Beitrag Freitag, 01. Dezember 2006

Beiträge: 0
Alfalfa hat geschrieben:
Zu den Handicaps fällt mir diese (harmlose) Geschichte über Ayrton Senna ein, die ich mal bei Sid Watkins gelesen habe:

Als Senna in die F1 aufstieg, war er körperlich in keiner sehr guten Verfassung. 1984 in Kyalami erwischte es ihn dann so richtig, er konnte weder gehen noch stehen und wandte sich an (den damaligen Rennarzt vor Ort) Watkins. Lt. diesem führte er sich derart auf, dass er ihn mit scharfen Worten erklären musste, dass er nicht lebensgefährlich verletzt war und seine Probleme lediglich das Resultat seiner schlechten körperlichen Verfassung waren. Das begriff er und beherrschte sich (was man später nicht immer von ihm behaupten konnte)!

Watkins war einer der wenigen die Senna so richtig schön die Meinung sagen durften - wenn man dem Buch glauben kann waren sie sogar eng befreundet.

Kurz darauf, da war er gerade bei Lotus, litt Senna dann unter einer Gesichtslähmung und konnte deshalb ein Auge nicht mehr schließen. Bei Lotus geriet man in Panik, weil man befürchtete ihr neuer Star würde zu Rennen nicht mehr zugelassen. Nach Behandlung erholte er sich aber relativ schnell wieder vollständig davon - nur so ein schiefes Lächeln hat er behalten (das ist jetzt wirklich KEIN Witz).


Stimmt, das Buch besitze ich auch und Habe es auch gelesen, sehr interressant. :wink:

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