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Ehemalige F1-Strecken (Damals & Heute)

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Freitag, 27. Oktober 2006

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Im WTCC-Tread habe ich den neuen Rennkalender der Tourenwagen-Weltmeisterschaft gepostet. Neu in diesem Kalender ist die Strecke von Porto (POR) auf dem 1958 & 1960 auch schon die Formel 1 gastierte.

Mich würde interessieren was aus anderen Ehemaligen F1-Rennstrecken wie Clermont-Ferrand, Ain Diab, Jarama oder Aintree geworden ist. Auch die Geschichte dieser Strecken würde mich interessieren.


Bisher beschriebene Kurse: Seite Kurs (Land)

3: A1-Ring (Österreich)
2: Adelaide (Australien)
2: Aida (Japan)
1: Ain Diab (Casablanca)
7: Aintree (England)
1: Anderstorp (Schweden)

5: Brands Hatch (England)
2: Buenos Aires (Argentinien)

2: Clermont Ferrand (Fankreich)

4: Dijon-Prenois (Frankreich)
7: Donington Park (England)

2: East London (Südafrika)
1: Estoril (Portugal)

6: Imola (San Marino)

3: Jacarepaguá // Rio de Janeiro (Brasilien)
7: Jarama (Spanien)
5: Jerez (Spanien)

2: Kyalami (Südafrika)

4: Le Castellet (siehe Paul Ricard)
4: Le Mans Bugatti (Frankreich)

1: Mexiko-City (Mexiko)
1: Monsanto-Park (Portugal)
2: Mont-Tremblant (Kanada)
4: Montjuich-Park (Spanien)
1: Mosport (Kanada)

2: Nivelles-Baulers (Belgien)

1: Oporto (Portugal)
3: Österreichring (Österreich)

4: Paul Ricard (Frankreich)
5: Pedralbes (Spanien)
3: Pescara (Italien)
5: Phoenix (USA)

1: Reims-Gueux (Frankreich)
3: Rio (siehe Jacarepaguá)
3: Riverside (USA)
1: Rouen-les-Essarts (Frankreich)

3: Sebring (USA)

4: Watkins Glen (USA)

6: Zandvoort (Niederlande)
3: Zeltweg (Österreich)
1: Zolder (Belgien)
Zuletzt geändert von Helmpflicht99 am Freitag, 25. April 2008, insgesamt 16-mal geändert.
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Beitrag Freitag, 27. Oktober 2006

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Oporto (Porto) ist ein reiner Stadtkurs, nach vielen Jahren wurde er 2005 für ein Historik-Festival reanimiert.

Die Strecke von Clermant-Ferrand war ein Straßenkurs, 1988 wurde dort zuletzt gefahren. Ein kleiner Teil der Strecke wurde modernisiert und ist mittlerweile eine permanente Rennstrecke www.Charade.fr

Ain Diab (Casablanca): Auch ein Straßenkurs, ob es da nochmals Rennen gab, keine Ahnung.

Jarama: Erfreut sich bester Gesundheit, eine herrliche Strecke, die 1991 um 500m verlängert wurde, um FIA-Standarts gerecht zu bleiben. Nicht schnell, aber sehr anspruchsvoll. Sicher nicht mehr Formel1-gerecht, aber immer noch eine der meist genutzten Rennstrecken in Spanien. www.jarama.org

Aintree: In der Nähe von Liverpool, auf dem Gelände der Pferderennbahn, auf dem jedes Jahr das berühmte oder eher berüchtigte Pferderennen "Grand National" ausgetragen wird. Den alten GP-Circuit gibt es nicht mehr, nur ein kleiner Teil der Strecke ist permanent und wird noch für Clubrennen genutzt. http://www.aintree.org.uk/

Beitrag Freitag, 27. Oktober 2006

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Anderstorp (SWE) gibt es immer noch. Auf dieser Strecke fuhr die Formel 1 von 1973 bis 1978. Hier gab es außerdem 2 kurioes Siegerfahzeuge. 1976 schaffte der "Sechsrad-Tyrrell" P34 einen Doppelsieg (Scheckter/Depailler). 1978 gewann Niki Lauda mit seinem "Staubsauger-Brabham" BT46.

Die Schwedische Tourenwagenmeisterschaft fährt auch heute noch auf dem Flugplatzkurs von Anderstorp.

Homepage: http://www.arc.nu/


Die Strecke von Reims-Gueux wurde offiziell 1972 geschlossen. Diese Rennstrecke bestand aus den drei öffentlichen Straßen D27, D26 und RN31 und hatte daher die Form eines Dreiecks. Die Formel 1 gastierte hier von 1950 bis 1966 (Ausnahme 1955). Durch die schlechten Sicherheitsvorkehrungen war dieser Kurs allerdings nicht mehr Zeitgemäß. Der Betreiber der Strecke (Automobile Club de Champagne) versuchte zwar die Strecke zu modernisieren, scheiterte bei der Suche nach Geldgebern.

Einzelne Teile der Strecke (Anzeigentafeln, Boxen, Tribünen) kann man auch heute noch sehen. Um den Verfall dieser Bauwerke zu Verhindern gründete sich der Verein "Amis du Circuit de Gueux". Dieser Verein plant auch einen Neubau der Strecke. Hinter der alten Boxenanlage möchte man dieses Projekt verwirklichen. Allerdings gibt es Probleme mit einigen Grundstücksbesitzern.

Geschichte: http://www.gpracing.net192.com/circuits/6.cfm

A.d.C.d.G.: http://acg.site.voila.fr/

Neubau: http://www.motorlegend.com/actualite-automobile/circuit-de-reims-2008-1455.html

Wisst ihr noch über weitere Strecken bescheid ???
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Beitrag Freitag, 27. Oktober 2006

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In Anderstorp fuhr heuer auch die RENUALT World Series glaube ich. Da war sogar Kimi Räikkönen dort um seinen Freund Mika Mäki, der dort ein Rennen hatte zu besuchen.
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Beitrag Freitag, 27. Oktober 2006

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Gendebien hat geschrieben:
Jarama: Erfreut sich bester Gesundheit, 1991 um 500 m verlängert wurde, um FIA-Standarts gerecht zu bleiben. Nicht schnell, aber sehr anspruchsvoll. Sicher nicht mehr Formel1-gerecht, aber immer noch eine der meist genutzten Rennstrecken in Spanien.

Zu Jarama wollte ich schon öfter mal was schreiben. Aber wo anfangen...?!

In den sechziger und siebziger Jahren war Jarama Gastgeber des spanischen Grand Prix, doch wegen fehlender Investitionen wurde die Strecke von Jerez abgelöst und muss sich nun mit kleineren Rennen zufrieden geben. Bis 1975 wechselte man sich mit dem beliebten Kurs von Montjuich ab, der allerdings nach dem schlimmen Rennen 1975 nicht mehr berücksichtig wurde. Jarama überlebte aber nur unwesentlich länger.

In gewisser Weise ist das der Protoyp der modernen Rennstrecke - aber irgend etwas fehlte immer. Für eine Traditionsrennstrecke war sie zu neu und steril - für eine moderne Rennstrecke zu langweilig und unsicher.

Der Kurs entstand auf einem Schlachtfeld aus dem spanischen Bürgerkrieg in den Bergen nördlich von Madrid. Dem holländischen Architekten John Hugenholtz, der auch z.B. Zandvoort und Suzuka entwarf, gelang eines der ersten Motorsportstadien, dass seiner Zeit voraus war. Die Piste, mehr oder weniger eine Abfolge vieler langsamer Kurven, war nie beliebt, auch wenn die schnelle Kurve vor der Zielgeraden Überholmanöver ermöglichte. Die Bugatti-Kurve war der beste Platz für die Zuschauer.

Aufregende Rennen gab's... sehr selten...

Nachdem Jim Clark ein nicht zur Weltmeisterschaft zählendes Rennen 1967 gewonnen hatte (bei dem ganze 4 Formel 1-Autos am Start waren), triumphierte Graham Hill ein Jahr später im ersten Grand Prix. Auch dieses Rennen war mehr als mies besetzt - nur 13 Autos nahmen an diesem Rennen teil. Zwei Jahre später ging Jack Brabham von der Pole Position aus ins Rennen, wurde aber vom March-Piloten Jackie Stewart um den Sieg gebracht. Zum dramatischen Moment im Rennen kam es jedoch, als Jackie Oliver mit dem Ferrari von Jacky Ickx kollidierte und Feuer ausbrach. Beide Autos brannten völlig aus. Das Löschwasser ergoss sich auf die Strecke und brachte viele Autos in erhebliche Schwierigkeiten.

Ein Streit zwischen den Teams führte 1980 zu einem Boykott durch die FISA-Teams wie Ferrari und Renault, und das Rennen wurde daher nicht für die WM gewertet. Jarama war da bereits arg in die Kritik. Den Rennen fehlte immer eine gewisse Spannung, weil das Überholen so schwer war. 1981 wurde das besonders deutlich als Gilles Villeneuve fast ein ganzes Rennen lang einen Pulk von 4 Autos aufhielt. Am Ziel befanden sich die vier Wagen befanden sich innerhalb einer Sekunde.

Dann verschwand Jarama aus dem Formel-l-Kalender. Der spanische Grand Prix pausierte einige Jahre bis man 1986 nach Jerez umzog.

Beitrag Samstag, 28. Oktober 2006

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Der Tanaka International Circuit in Aida (JAP) war 1994 und 1995 Austragungsort des Pazifik-GP´s. Hajime Tanaka lies diesen Kurs 1990 bauen, da es einer seiner größten Wünsche war, Gastgeber eines Formel 1 Rennens zu sein.

Die Strecke war bei den Fahrern allerdings sehr unbeliebt. Es gab keine Überholmöglichkeiten und die Anreise zum Kurs war eine einzige Katastrophe. Daher verschwand die Strecke wieder aus dem F1-Kalender.

Der Kurs in der japanischen Präfektur Okayama wird aber immernoch für verschiedene Asiatische Rennserien genutzt.

Homepage (auf Japanisch): http://www.ti-circuit.co.jp/


In Mosport (CAN) fuhr die Formel 1 von 1967 und 1969 sowie von 1971 bis 1977. Die Strecke wurde 1961 eröffnet und bis heute mehrfach verändert. Zum Beispiel verbesserte man die Sichtverhältnisse an Kuppen und in Kurven deutlich. Mittlerweile gibt es dort auch eine Kartbahn und ein 1/2-Meilen-Oval.

Heutzutage drehen die Boliden der ALMS und der CASCAR (Kananidische NASCAR-Serie) ihre Runden in Mosport.

Homepage: http://www.mosport.com/default.asp
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Beitrag Samstag, 28. Oktober 2006

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Auf der 1963 eröffneten Rennstrecke von Zolder (BEL) fahren heutzutage nur noch die "BeNeLux"-Rennserien. Aber von 1973 bis 1984 (Ausser 1974) gastierte hier auch die Formel 1.

Die Strecke war eigentlich immer zu gefährlich für die F1. 1981 gab es gleich zwei schreckliche Unfälle.

Der erste Unfall geschah beim Zeittraining. Reutemann fuhr in die Box um sich neue Reifen zu holen. Als er die Osella-Boxen passieren wollte, stolperte ihm ein Mechaniker vors Auto. Dieser wurde erfasst und zu Boden geschleudert. Durch die schweren Kopfverletzungen starb der Osella-Mechaniker noch auf dem Weg zum Krankenhaus.

Der zweite Unfall passierte als Ricardo Patrese beim Start den Motor seines Arrows abwürgte. Ein Mechaniker rannte hinter den Wagen um ihn anzuwerfen. Genau in diesem Augenblick wurde das Rennen gestartet. Ausgerechnet Sigfried Stohr (ebenfalls Arrows) raste in das Heck von Patrese und erfasste dabei den Mechaniker. Dieser brach sich aber zum Glück "nur" die Beine.

1982 starb Gilles Villeneuve bei einem Trainingsunfall. Er fuhr auf den Wagen von Jochen Maas auf und wurde nach mehreren Überschlägen aus dem Auto geschleudert.

Nach diesen Unfällen gab es heftige Wiederstände gegen diesen Kurs. Und so wurde Zolder aus dem F1-Kalender verbannt.

Homepage: http://www.circuit-zolder.be/
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Beitrag Samstag, 28. Oktober 2006

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Helmpflicht99 hat geschrieben:
Aida war bei den Fahrern allerdings sehr unbeliebt. Es gab keine Überholmöglichkeiten und die Anreise zum Kurs war eine einzige Katastrophe. Daher verschwand die Strecke wieder aus dem F1-Kalender.

Ich habe mal gelesen dass viel Tribünen kaum besetzt waren , weil es dort von SCHLANGEN wimmelte und nur die Hartgesottenen es wagten sich dort nieder zu lassen... :lol:

Beitrag Samstag, 28. Oktober 2006

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Interessantes Thema! Die 2 Rennen in Aida waren wirklich eine Katastrophe...

Beitrag Samstag, 28. Oktober 2006

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Ich glaube bei der Generalprobe mit der Gruppe C (da müsste 1990 gewesen sein) wurden einige Teammitglieder von Schlangen gebissen. Danach hat man die Lage etwas entschärft, indem man dort Fangzäune (passt ja gut an eine Rennstrecke) aufstellte und Snake-Hunter anstellte. Bei den F1-Rennen soll es zu keinen Zwischenfällne gekommen sein. Jedenfalls ist mir nichts bekannt. Ich werde auf jeden Fall noch mal zu den beiden Rennen nachlesen...

Beitrag Samstag, 28. Oktober 2006

Beiträge: 0
Helmpflicht99 hat geschrieben:

Der zweite Unfall passierte als Ricardo Patrese beim Start den Motor seines Arrows abwürgte. Ein Mechaniker rannte hinter den Wagen um ihn anzuwerfen. Genau in diesem Augenblick wurde das Rennen gestartet. Ausgerechnet Sigfried Stohr (ebenfalls Arrows) raste in das Heck von Patrese und erfasste dabei den Mechaniker. Dieser brach sich aber zum Glück "nur" die Beine.



Ich habe diese Scene mal gesehen.

Ich persönlich glaubte direkt daran, das der Mechaniker das nicht überlebt hätte. :?

Wirklich sehr viel Glück, das es so glimpflich ausging.

Beitrag Samstag, 28. Oktober 2006

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Sieben mal startete die Formel 1 in Rouen-les-Essarts (FRA). Und zwar 1952 bis 1954 (´53 & ´54 keine WM), 1957, 1962, 1964 & 1968. Die Strecke wurde 1950 eröffnet und bis 1993 genutzt.

Auch diese Strecke fiel dem finanziellen Ruin zum Opfer. Die Fahrzeuge wurden immer schneller und schwere Unfälle häuften sich auf der im Nordwesten Frankreichs gelegenen Rennstrecke. Dadurch wurden interantionale Events immer seltener. Die letzte "große" Meisterschaft startete dort 1978. Es war ein Formel 2 Rennen. Ab 1980 gastierte nurnoch die französische Formel 3 Meisterschaft mit einigen Rahmenserien.

Das letzte Rennen vor der Pleite fand 1993 statt. Es gab allerdings noch einen Rettungsversuch. Eine Bürgerinitiative versuchte 1996 mit Spenden wenigstens den Zeitnehmerturm zu retten. Das Geld reichte aber nicht und so riss man die Strecke 1999 ab.

Einige Teile der Strecke kann man allerdings heute noch besuchen.

Geschichte: http://www.forix.com/8w/rouen-50.html

Rouen heute: http://www.forix.com/8w/6thgear/rouen.html
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Beitrag Samstag, 28. Oktober 2006

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Ein weiterer ehemaliger F1-Kurs ist das Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko-City (MEX). Dieser Kurs gehörte von 1963 bis 1970 und von 1986 bis 1992 zum Formel 1 Kalender. Das erste F1-Rennen gab es dort allerdings schon 1962. Jim Clark gewann zusammen mit Trevor Taylor auf Lotus. Im Zeittraining zu diesem Rennen (das nicht zur WM zählte) verunglückte der Mexikaner Ricardo Rodríguez tödlich.

Der Kurs ist immernoch in Benutzung und wird am 12. November Austragungsort des Champ Car Finales 2006 sein. Die Strecke bietet nach einem Umbau mittlerweile eine große Kuriosität. Der Streckenverlauf führt nämlich teilweise durch ein Baseballstadium.

Homepage: http://www.champcarmexico.com/
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Beitrag Samstag, 28. Oktober 2006

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Helmpflicht99 hat geschrieben:
Ein weiterer ehemaliger F1-Kurs ist das Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko-City (MEX). Dieser Kurs gehörte von 1963 bis 1970 und von 1986 bis 1992 zum Formel 1 Kalender. Das erste F1-Rennen gab es dort allerdings schon 1962. Jim Clark gewann zusammen mit Trevor Taylor auf Lotus. Im Zeittraining zu diesem Rennen (das nicht zur WM zählte) verunglückte der Mexikaner Ricardo Rodríguez tödlich.

Der Kurs ist immernoch in Benutzung und wird am 12. November Austragungsort des Champ Car Finales 2006 sein. Die Strecke bietet nach einem Umbau mittlerweile eine große Kuriosität. Der Streckenverlauf führt nämlich teilweise durch ein Baseballstadium.

Homepage: http://www.champcarmexico.com/


Ja die Strecke in Mexico City war und ist interessant. Es war ja auch die Strecke, die so hoch wie keine andere von der Formel-1 benutzten Strecke lag, ich glaube sie liegt etwas über 1200 Meter über dem Meeresspiegel. Das mit dem Baseballstadium: Es soll in Prag ein spektakulärer Stadtkurs entstehen (ich erwähne den Streckenarchitekt lieber mal nicht :D) ), der durch eine Mehrzweckhalle führen wird. Vorgesehen sind DTM Rennen, eventuell auch ChampCar und A1 GP Serie. Natürlich will man auch ein Formel-1 Rennen, aber die Strecke wird nur 2,3 Kilometer circa lang sein, etwas ungeeignet für die Formel-1. 2009 soll die Strecke fertig sein. In der jüngsten Ausgabe der Motorsport aktuell kann man mehr Infos nachlesen.

Beitrag Montag, 30. Oktober 2006

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Auf nach Portugal:

16 mal gab es bisher den großen Preis von Portugal. Den ersten Portugisischen GP gab es 1958 auf dem Circuit Boavista in Porto (POR). Die Strecke war ein Stadtkurs und führte z.B. über Straßenbahnschienen und Kopfsteinpflaster. 1960 startete man zum zweiten (und letzten Mal) einen F1-WM Lauf auf dieser Strecke. Aus Sicherheitsgründen kehrte man dieser Strecke den Rücken. Allerdings fanden dort bis mitte der 90er Jahre nationale Tourenwagenrennen statt. 2007 wird man dort die WTCC bestaunen können.

Geschichte: http://www.gpracing.net192.com/circuits/15.cfm


1959 startete der GP von Portugal in Lissabon. In Monsanto Park (POR) fuhr man eigentlich schon seit 1954, aber nur das Rennen von 1959 zählte zur WM. Wie der Name schon sagt, führte diese Strecke durch einen Park. Dieser Park steht mittlerweile unter Naturschutz und ist komplett mit Bäümen bewachsen. Daher gibt es die alte Rennstrecke nicht mehr.

Der Kurs: http://www.allf1.info/history/portugal.php


Auf dem Circuito do Estoril (POR) fanden von 1984 bis 1996 Formel 1 Rennen statt. Der Kurs wurde 1972 errichtet und wurde erst nur für Regionale Events benutzt. Nachdem man einige Änderungen an dem Kurs vornahm, kamen auch internationale Rennserien nach Estoril.

1992 gab es einen Haarsträubenden Unfall zwischen Berger (McLaren) und Patrese (Williams). Auf der Start/Zielgeraden wollte Patrese im Windschatten von Berger bleiben, um ihn am Ende der Geraden zu überholen. Was Patrese nicht wusste war, das Berger in die Box fahren wollte. Also zog er richtung Boxeneinfahrt und bremste. Patrese zog hinterher und wurde vom Bremsmanöver überrascht. Er knallte in Bergers Heck und stieg mit seinem Monoposto in die Luft. Dabei traf er fast eine Werbebrücke und landete dann wieder hart auf der Strecke. Zum Glück kam dabei niemand zu Schaden.

Das Rennen wurde aus Sicherheitsgründen aus dem Kalender gestrichen. Allerdings fahren dort noch ettliche Serien, wie z.B. MotoGP, FIA-GT und ETCC.

Homepage: http://www.circuito-estoril.pt/

Patrese vs. Berger: http://www.youtube.com/watch?v=9e5A55atmAc&mode=related&search=
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Beitrag Montag, 30. Oktober 2006

Beiträge: 1862
für berger war in estoril immer viel los:

1993 gabs in estoril gleich den nächsten haarsträubenden moment: nach dem boxenstopp versagte die aktive radaufhäungung und der ferrari schoss im rechten winkel über die start-zielgerade. der vollgas daherkommende warwick verpasste ihn nur knapp.

1987 schmiss er einen sicheren sieg wegen eines dummen drehers weg, dafür gewann er 1989 ziemlich glücklich - sein erster sieg nach seinem schweren unfall.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Montag, 30. Oktober 2006

Beiträge: 8060
...und wenn mich nicht alles täuscht hat er auch seine Schnecke Ana in Estoril kennen gelernt - und dann (offiziell zumindest) dem Playboy-Leben abgeschworen...

Beitrag Montag, 30. Oktober 2006

Beiträge: 45454
für berger war in estoril immer viel los:


Nicht für Gerhard Berger. Die Rennen zeichneten sich durch spektakuläre Unfälle aus, 1994 überschlug sich Damon Hill, 1995 Ukyo Katayama...

Beitrag Montag, 30. Oktober 2006

Beiträge: 8060
An den Hill-Überschlag erinnere ich mich noch gut. Ich glaube er kollidierte mit Irvine und überschlug sich in oder vor der Schikane bei ca. Tempo 40! Wahrscheinlich der langsamste Überschlag der F1-Geschichte. Passte gut zu Damon Hill... :lol:

Beitrag Montag, 30. Oktober 2006

Beiträge: 45454
Naja recht viel schneller war Giancarlo Fisichella 2004 in Monaco auch nicht. Waren auch so 40-50 km/h als er im Honda Rauch von Takuma Sato David Coulthard übersah.

Beitrag Montag, 30. Oktober 2006

Beiträge: 4564
Die Afrikanischen GP´s:

Der GP von Casablanca in Ain Diab war der erste auf dem Afrikanischen Kontinent. 1957 wurde der Kurs in nur 6 Wochen errichtet. Der Sultan von Maroko wollte damals die Formel 1 in sein Land locken, da er sich davon viel Geld versprach. Die Strecke führte an der Antlantikküste entlang. 1957 startete die F1 zum ersten Mal auf diesem Kurs. Das Rennen zählte aber nicht zur WM.

1958 zählte Ain Diab dann zum offiziellen WM Kalender. Überschattet wurde das Rennen vom schweren Unfall des Briten Stuart Lewis-Evans, der später in einem Londoner Krankenhaus verstarb.

Der Unfalltod des Briten und der ausbleibende finanzielle Erfolg des Rennens führten dazu, das der Marokanische Automobilverband auf weitere GP Rennen verzichtete. Das war auch das Ende des Circuit Ain Diab.

Geschichte: http://www.allf1.info/tracks/aindiab.php


Auf dem Prince George Circuit in East London (SA) fand 1962, ´63 & 1965 der Große Preis von Südafrika statt. Die Strecke wurde in den 30er Jahren eröffnet und war schon 1934 und von 1936 bis 1939 Schauplatz des Südafrikanischen GP´s. 1959 modifizierte man die Strecke, um die Formel 1 nach East London zu holen. Da die Fahrzeuge aber immer schneller wurden, war die Strecke zu klein um darauf F1-Rennen zu fahren.

Mittlerweile wurde der Kurs in "Mercedes-Benz Circuit" umbenannt. Mercedes ist nämlich der Hauptarbeitgeber in der Region. Es finden dort meistens nur nationale Meisterschaften statt.

Der Kurs: http://www.allf1.info/tracks/eastlondon.php


In den Jahren 1967-80, 1982-85, 1992 & 1993 fand der GP von Südafrika in Kyalami (SA) statt.

Auf diesem Kurs gab es 1977 den wahrscheinlich schrecklichsten Unfall der Formel 1 Geschichte. Renzo Zorzi blieb am Rand der Start/Ziel-Geraden wegen eines Defekts stehen. Zwei Streckenposten wollten die Strecke überqueren um den Shadow zu löschen. Da diese Gerade über ein Kuppe führte, konnten die herannahenden Fahrer die beiden Streckenposten nicht sehen. Und so kam es wie es kommen musste. Hans J. Stuck konnte gerade noch ausweichen, aber für Tom Pryce war es zu spät. Der Waliser erfasste einen Streckenposten bei zirka 280 Km/h. Während der Streckenposten in die Luft geschleudert wurde, traf dessen Feuerlöscher Pryce am Kopf. Der Streckenposten und Tom Pryce waren sofort Tod. Das Wrack von Pryce Shadow raste allerdings weiter und kollidierte in der ersten Kurve mit Jacques Laffite. Trotz dieser Ereignisse wurde das Rennen fortgesetzt.

1993 fand das letzte F1-Rennen in Kaylami statt. Durch die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes, kehrte der F1-Zirkus nie wieder zurück. 2005 gab es noch ein GP-Masters Rennen. Dies war allerdings eines der letzten Events auf dieser Piste. Der Kurs soll nämlich einem Industriegebiet weichen.

Es gibt aber Pläne, wonach man eine neue Strecke in der Nähe von Johannesburg bauen will. Meiner Meinung nach wird das wohl kaum machbar sein, da man schon mit der Ausrichtung der WM 2010 ziemliche Probleme hat.

Der Kurs: http://www.allf1.info/tracks/kyalami.php
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Beitrag Dienstag, 31. Oktober 2006

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Von 1985 bis 1995 war Adelaide (AUS) der Austragungsort des Australischen GP´s. Die Strecke ist ein reiner Stadtkurs mit langen Geraden und relativ großen Auslaufzonen. Außerdem ist Adelaide eine der schnellsten Stadtkurse der Welt. Auf diesem schönen Kurs im Victoria Park gab es einige Geschichtsträchtige Rennen.

1986: Vor dem Rennen hatten noch 3 Fahrer die Chance auf den WM-Titel. Prost, Mansell und Piquet sollten den Titel unter sich ausmachen. Allerdings mussten Prost/Piquet umbedingt gewinnen um WM zu werden. Und Mansell durfte nicht unter die ersten 3 Fahren. Bis zur 64. Runde hatte er diesen wichtigen dritten Platz allerdings sicher. Aber dann passierte es. Bei 300 Km/h platzte ihm auf der Brabham Straight ein Hinterreifen. Aus der Traum !!!!
Zu diesem Zeitpunkt führte Piquet vor Prost. Aber die Williams-Crew holte den Brasilianer aus Sicherheitsgründen zum Reifenwechsel. Und so war der Weg frei für Prosts zweiten WM-Titel.

1991: Ayrton Senna gewann das kürzeste Rennen der F1-Geschichte (knapp 20 Minuten). Wegen heftiger Regenfälle und ettlicher Unfälle musste das Rennen abgebrochen werden und wurde nicht neu gestartet.

1994: Der WM-Führende Schumacher kommt kurz von der Piste ab und beschädigt seinen Benetton. Damon Hill wollte diese Chance sofort nutzen udn versuchte an einer ziemlich schlechten Stelle am Kerpener vorbei zu gehen. Dieser machte aber zu und segelte anschließend auf zwei Rädern in die Reifenstapel. Damon Hill beschädigte sich bei dieser Aktion seine Aufhängung und musste aufgeben. Damit war MS zum ersten Mal Weltmeister. Meiner Meinung nach liegt die Schuld für diesen Unfall auf beiden Schultern gleich verteilt.

1996 wechselte der Australische GP nach Melbourne und findet auch heute noch dort statt. Der Kurs von Adelaide wird aber weiterhin benutzt. Zum Beispiel von den Australischen V8 Supercars.

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Beitrag Dienstag, 31. Oktober 2006

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Sicher bemerkenswert war auch das 95er Rennen von Adelaide. Nicht wegen der Spannung, sondern wegen des Ergebnisses.

Damon Hill gewann den Grand Prix mit zwei (!) Runden Vorsprung, nachdem sich einer nach dem anderen selbst eliminiert hat oder eliminiert wurde.


Helmpflicht99 hat geschrieben:


1996 wechselte der Australische GP nach Melbourne und findet auch heute noch dort statt. Der Kurs von Adelaide wird aber weiterhin benutzt. Zum Beispiel von den Australischen V8 Supercars.

Homepage: http://www.clipsal500.com.au/


Seit damals wird in Adelaide nur noch auf einer verkürzten Strecke gefahren, die Brabham Straight ist nur noch halb so lang.

Beitrag Dienstag, 31. Oktober 2006

Beiträge: 4564
1965, 1969, 1970 & 1972 fand auf dem Circuit Louis Rosier in Clermont Ferrand (FRA) der Grand Prix von Frankreich statt. Der 8 Kilometer lange Kurs wurde 1958 eröffnet und bis 1988 benutzt. Die Strecke galt als "Mini-Nordschleife" und war durch ihre schmalen Auslaufzonen und nicht vorhandenen Kerbs sehr gefährlich.

1966 wurden einige Renn-Szenen aus dem Film "Grand Prix" auf der Strecke gedreht. Rund 3000 Bürger aus der Region wirkten als Komparsen mit.

1968 musste der Grand Prix wegen der gewalttätigen Studentenunruhen abgesagt werden die auch auf die Universitätsstadt Clermont-Ferrand übergriffen.

1972 wurde der Österreicher Helmut Marko von einem augewirbeltem Stein schwer am Auge verletzt. Seit dem ist Dr. H. Marko auf diesem Auge blind.

Da diese Strecke sehr unsicher war, versuchte man irgendwie die Strecke sicherer zu machen. Das war allerdings nicht möglich, da der Platz für nötige Umbaumaßnahmen fehlte (die Strecke liegt in einer Vulkangegend).

Daher entschied sich der Streckenbetreiber für einen Radikalschnitt. Die Strecke wurde 1989 auf die Hälfte gekürzt (knapp 4 Kilometer) und mit Kerbs und erweiterten Auslaufzonen versehen. Außerdem wurde der Kurs in "Circuit de Charade" umbenannt. Von der alten Strecke werden noch der Start/Zielbereich sowie das erste und letzte Streckenviertel benutzt. Außerdem fügte man der Strecke 2003 noch einen Offroad-Bereich (für Moto-Cross, Quads, Trial etc.) hinzu.

Heutzutage finden auf dem Kurs nurnoch Clubmeisterschaften, Historische Rennen und die nationale Formel 3 Meisterschaft statt. Durch Hinzuziehung des Offroadbereiches, war es möglich dort Supermoto-Rennen zu veranstallten.

Homepage: http://www.charade.fr/

Alt & Neu: http://www.gdecarli.it/Circuiti/FRA/FRA%20Charade.gif
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Beitrag Dienstag, 31. Oktober 2006

Beiträge: 8060
Gendebien hat geschrieben:
Damon Hill gewann den Grand Prix mit zwei (!) Runden Vorsprung, nachdem sich einer nach dem anderen selbst eliminiert hat oder eliminiert wurde.

Der zweite Olivier Panis hatte Probleme mit dem Auto - soweit ich mich erinnere rauchte sein Ligier bedenklich und er nahm deutlich Fahrt raus. Das erklärt den großen Vorsprung von Hill. Sonstige Favoriten waren keine mehr im Rennen.

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