Mav05 hat geschrieben:
Silverstone 2010 hat das Team das denkbar Dämlichste gemacht was man seinem Fahrer antun kann - und dafür verdient ne Quittung bekommen - dazu stand ich damals und steh ich auch heute noch. Und losgelöst von aller Heldenanbetung würde wohl jeder diese Situation genau so einschätzen - warum ist es also so schwierig das zuzugeben?
Was die anderen angeblichen Vorfälle betrifft hab ich die weder gefeiert noch erwähnt, ehrlich gesagt sind sie mir nicht mal bewußt gewesen...
Das Team hat eine Entscheidung getroffen und Webber hat im Nachhinein öffentlich das Team angegriffen. Nach deinen Wertvorstellungen, die du bei Vettel an den Tag legst, solltest du eigentl. die Reaktion von Webber hinsichtl. seines Arbeitgebers genauso hinterfragen. Aber gut, wir reden hier von Webber und nicht Vettel, was aus deiner Sicht natürlich zu verschiedenen Bewertungsgrundlagen führt.
Mav05 hat geschrieben:
Das Team wollte Webber vor Vettel (weil es sich nunmal so ergeben hatte...) - korrigiere mich oder ging das Rennen anders aus...?
Das Team wollte die max. Punkte. Dass Webber in dem Moment auf P1 und Vettel auf P2 lag, hat sich - wie du richtig sagst "so ergeben" - aber dem Team war die Reihenfolge sicherlich egal. Man wollte die max. Punkteausbeute und hat daher die Fahrer "eingebremst". Aber eben nicht, weil man Webber vor Vettel haben wollte, sondern um die Punkte sicher ins Ziel zu bringen. Das war das Anliegen der Teamorder.
Mav05 hat geschrieben:
Webber hat eine (in meinen Augen idiotische und mehr als fragwürdige) Team-Entscheidung hingenommen, daraus das beste gemacht und sich nach getaner (sportlicher) Arbeit einen berechtigten Seitenhieb geleistet. Er hat nicht in der Startaufstellung angefangen, seinen Flügel von Vettels Auto wieder abzuschrauben...
Vettel hat eine (wahrscheinlich auch etwas fragwürdige) Teamentscheidung in aller Öffentlichkeit ignoriert, sich darüber hinweggesetzt und statt sofort im Funk oder wenigstens nach dem Rennen dazu zu stehen einen lächerlichen Eiertanz von Entschuldigungen, Ausreden und Beschuldigungen veranstaltet...
Unterschied erkennbar?
Wie schon weiter oben ewähnt, müsstest du nach deinen Wertvortstellungen, wie man sich als Angestellter gegenüber dem Arbeitgeber zu verhalten hat, diese Reaktion von Webber genauso kritisch hinterfragen. Und das Webber im Jahr darauf wie gesagt an gleicher Stelle ein Teamanweisung bzgl. Abstand halten, um die Positionen so nach Hause zu fahren, ignorierte, ist genauso eine Missachtung die du ihm vorhalten müsstest - wenn du wie gesagt mit gleichem Maße messen würdest. Aber nochmals, es war ja Webber und nicht Vettel^^
Mav05 hat geschrieben:
Und das wäre nicht angebracht gewesen...?
Kommt drauf an. Wenn man Webber nicht öffentl. zurecht wies, warum dann Vettel?
Mav05 hat geschrieben:
Welche Webber-Aktion hätte man nochmal bestrafen müssen...? Und ja, einfach wäre das für Horner nicht geworden - aber das ist sein Job...
Bestraft hätte ich keine, aber wenn du Vettel für eine Missachtung einer Teamweisung sogar gesperrt hättest, dann hätte eben ein Webber für seine Missachtungen gegenüber den Wünschen des Teams u.a. in Silverstonte 2011 oder Brasilien 2013 ebenfalls vom Team bestraft gehört.
Mav05 hat geschrieben:
Yepp, damit hätte man rechnen müssen. Mal abgesehen davon, dass die Alternativen nun nicht so dramatisch ausgesehen hätten wie Du es darstellt - man hätte konsequent gehandelt! Bei Dennis-Alonso habt ihr das toll gefunden, wenns den Seb betrifft müssen natürlich alle demütig auf die Knie fallen...
Und aus Teamsicht wäre ein zerissenes Band zw. Team und Vettel sinniger gewesen, als die Sache einfach intern zu klären und weiterhin Erfolg zu haben, wie es der Verlauf des Jahres gezeigt hat?
Zudem hätte man halt nicht konsequent gehandelt, da man dafür die Aktionen von Webber hätte bestrafen müssen - also für die Öffentlichkeit sichtbar - was aber nicht erfolgte.
Mav05 hat geschrieben:
Wenn dem so wäre hätte man es in irgendeiner Form kommuniziert. Und dem Seb wäre nicht eingefallen ne Woche später nochmal nachzutreten sondern er hätte es still und reumütig bei seiner Entschuldigung belassen...
Warum soll sowas kommuniziert werden?
Stil und reumütig? Also Lügen anstatt sein wahres empfinden zum Ausdruck zu bringen? Bei Webber fandest du es doch in Silverstone 2010 so toll, dass er da offenmundig war!?
Den einzigen Fehler den Vettel in Malaysia machte war, dass er eben nicht direkt doch sagte was er wirklich dachte - von daher war ich dankbar für die Worte in China.
Mav05 hat geschrieben:
Seine moralischen Wertevorstellungen ermächtigen ihn immer noch nicht sich über eine klare Anweisung seines Chefs hinwegzusetzen...
Tun sie in den seltensten Fällen und trotzdem tun es die Fahrer sicherlich häufiger, als du es hier darstellst - und damit beziehe ich mich nicht nur auf die Red Bull Fahrer. Auch ein Kimi oder Alonso sind nur solange Teamplayer, wie es ihren eigenen Interessen zu Gute kommt. Back in 2007 - Ungarn. Da haben direkt 2 McLaren Piloten im Quali Anweisungen des Team stattgefunden - Konsequenzen für die Fahrer vom Team? Mir sind keine bekannt...
Mav05 hat geschrieben:
Okay, wir machen mal wieder Wortspiele... 5,5 Milliarden wird es nicht interessiert haben, von dem Rest sind ein paar verblendete Vettel-Fans und der GRÖSSTE TEIL ALLER ANDEREN hatte zwar ein gewisses Verständnis für Vettel, fand das Ignorieren der Anweisung aber ein Unding...
Nochmal, hast du diesbzgl. eine repräsentative Umfrage die das bestätigt?
Mav05 hat geschrieben:
Nein, ich registriere lediglich, was andere dazu zu sagen haben... (OT Danner Interlagos "Malaysia war nicht richtig...")
Malaysia war ja auch nicht richtig, da das Team hier völlig falsch handelte.
Mav05 hat geschrieben:
Ich verstehe immer noch nicht wie Du (und diese "sehr vielen Zuschauer") eine Szene als "äußerst attraktiv" bezeichnen können bei der der direkte Vorgesetzte die Anweisung "Position halten, Motor und Reifen schonen!" KLAR und UNMISSVERSTÄNDLICH ausgegeben hat. Wie kann ein wirklicher Motorsport-Fan in diesem Fall noch an attraktives Racing glauben???
Warum? Weil ich zum einem die Teamorder für sich albern finde und des weiteren - wie nun mehrfach geäußert - der Meinung bin, dass Webber im Duell selbst mit gleichen Voraussetzungen bestritt. Und ausgehend davon, fand ich das einfach schönes Racing, was es in der Form (also Rad an Rad, über mehrere Runden und mit Pass- and RePass Momenten) nicht wirklich häufig gab.
Weshalb soll ich es also nicht gut finden? Nur weil das Team eine Anweisung rausgab?
Mav05 hat geschrieben:
Ich schätze mal dass Du ein paar Grundkenntnisse in Psychologie hast und Einfühlungsvermögen hast - Webber, der sowieso an der Loyalität des Teams zweifelt, wird natürlich einen solchen Vertrauensbruch mit dem ganzen Team assoziieren - und die Tatsache dass im Nachhinein alle nur bemüht waren die Wogen zu glätten und Vettel gut dastehen zu lassen und keiner sich darum scherte dem betrogenen Webber zu seinem Recht zu verhelfen gab ihm ja mal wieder recht. In diesem Sinne natürlich auch die Aussage von dieser Woche, dass das Verhältnis zu Horner nicht mehr das gleiche ist...
Welches Recht hatte den Webber zu dem man ihm hätte nachträglich verhelfen können?
Ich hätte ja etwas "Mitleid" mit Webber in dem Moment gehabt, wenn da eben nicht seine eigenen Missfehlungen in der Vergangenheit gewesen wären. Auf Vettel sauer sein, dass er die Anweisung missachtete und ihm die Sieg wegschnappte, aber selbst in Silverstone gleiches versucht zu haben, nur mit weniger Erfolg. Also bitte...