Luca Grünwald wird in den kommenden zwei Jahren seine Rennfahrerkarriere mit einem Kawasaki-Superbike in der Internationalen Deutschen Meisterschaft fortsetzen. Seit dem vergangenen Mittwoch ist Zukunft des ehemaligen Moto3-WM-Piloten somit vorerst gesichert. In Zürich einigte sich Grünwald mit dem Weber-Diener Racing Team auf einen Zweijahresvertrag.

Nach einer Saison in der hartumkämpften und überaus ausgeglichenen FIM Moto3™ Weltmeisterschaft hat der 20-jährige Grünwald aus dem oberbayrischen Waldkraiburg mit der Umstellung von der 250ccm Moto3-Viertaktrennmaschine auf ein 1000ccm Superbike allerdings eine nicht unbeachtliche Hürde zu meistern. Der hochtalentierte Rennfahrer hat jedoch bereits im Jahr 2013 mit einem 600ccm Supersport-Rennmotorrad bewiesen, dass er mit auch großvolumige 4-Zylinder-Bikes schnell beherrscht.

"Mit dieser Situation bin ich natürlich überglücklich und ich freue mich riesig auf diese neue Herausforderung. Es konnte nichts Besseres passieren, als meine Karriere mit einem erstklassigen Umfeld auf diesem hohen Niveau, wie es in der IDM Superbike der Fall ist, fortsetzen zu können", freut sich Grünwald auf die neue Herausforderung. Sportlich betrachtet äußert er jedoch ebenfalls großen Respekt: "Der Umstieg von der Moto3-Rennmaschine auf das Superbike wird ein gewaltiger Schritt sein. Wir haben aber bereits zusätzliche Rennstreckentrainings und Testfahrten vor Saisonbeginn geplant, um die Umstellung auf die 1000ccm Rennmaschine schnellstens in den Griff zu bekommen."

Grünwald: Freigabe für Wildcard-Einsätze in der WM

Die Entscheidung zu Gunsten von Weber-Diener Racing und dem damit zusammenhängenden Umstieg in die Superbike-Kategorie der Internationalen Deutschen Meisterschaft fiel mitunter aufgrund des professionellen Auftritts sowie auch der langjährigen Erfahrung des in Zürich stationierten Teams. Darüber hinaus erhält Grünwald von Teambesitzer Emil Weber Grünwald umgehend die Freigabe, sollten sich während der Vertragslaufzeit Gaststarts mittels einer Wildcard beispielsweise in der FIM Moto2™ Weltmeisterschaft und/oder in der Moto2-Klasse der FIM CEV International Championship, vormals Spanische Meisterschaft, ergeben.

Nach einem glücklosen Jahr für Kiefer Racing in der Moto3 will Luca Grünwald wieder voll angreifen, Foto: Kiefer Racing
Nach einem glücklosen Jahr für Kiefer Racing in der Moto3 will Luca Grünwald wieder voll angreifen, Foto: Kiefer Racing

Obwohl sich Grünwald selbst eine Lern- und Eingewöhnungsphase zugesteht, will er möglichst bald gute Resultate einfahren: "Die Konkurrenz in der IDM ist im Besonderen aus dem Ducati- und Yamaha-Lager sehr stark und darüber hinaus sind viele andere Fahrer mit jahrelanger Erfahrung am Start. Im Endeffekt will ich aber schon möglichst bald um Platzierungen im Bereich der Top-5 mitmischen. Ich freue mich und ich fühle mich bereit, meine neue Aufgabe am liebsten sofort in Angriff zu nehmen."

Der ehrgeizige Athlet trainiert daher bereits fleißig an seiner Fitness, um für den Testauftakt mit der ungleich schweren Rennmaschine im kommenden Januar bestens gerüstet zu sein. Zuvor wurden ihm allerdings vor zwei Wochen an der Klinik für Sport-Orthopädie in Markgröningen eine Metallplatte und drei Schrauben aus der linken Schulter entfernt. Diese Relikte stammten von der Operation nach seinem schweren Sturz am Renntag des Grand Prix in Brünn Mitte August dieses Jahres, bei dem er eine schmerzhafte Luxation, sowie Bänderrisse in diesem Gelenk erlitten hatte.