"Nach den durchweg gut gelungenen freien Trainings hatten wir wesentlich mehr erwartet", sagte Neel Jani. "Mit alten Reifen war ich meistens um drei bis vier Zehntelsekunden schneller als der Rest des Feldes gewesen. Doch im Qualifying ließ die Balance des Autos arg zu wünschen übrig. Das Heck brach in den Kurven schlagartig aus, manchmal im Eingang, dann wieder im Ausgang."

Das Übel liess sich auch mit eilends vorgenommenen Veränderungen am Setup nicht beseitigen. Insbesondere im ersten, aber auch im dritten Sektor der Strecke ging viel Zeit verloren, ausgerechnet dort, wo im Training alles wie am Schnürchen gelaufen war.

"Ich fand den Dreh bis zuletzt nicht", gestand Jani. "Für die Rennen bin ich trotzdem nicht allzu pessimistisch, weil wir dannzumal wieder mit gebrauchten Reifen unterwegs sind. Wir hoffen nun, mit guten Starts und einer geeigneten Boxenstopp-Strategie den einen oder andern Gegner hinter uns lassen zu können."

Auch Max Welti verhehlte seine Enttäuschung nicht: "Auf Grund der Trainingszeiten hatten wir mit der ersten Startreihe gerechnet", erklärte der Teamchef. "Als stärkste Gegner im Kampf um die Pole-Position erachteten wir Irland und vielleicht Frankreich. Jetzt stehen uns auch Holland, Portugal und Australien vor der Nase. Zudem ist der Rückstand auf die Spitzenzeiten viel zu groß ausgefallen."

Dennoch ist die Zuversicht im Schweizer Team nicht ganz gewichen. "Für Sonntag haben wir uns vorgenommen, aus etwas Schlechtem etwas Gutes zu machen", erklärte Welti. Die 3,5 km lange und mit einigen heiklen Kurven durchsetzte Strecke in Taupo eignet sich allerdings nicht sehr gut für Aufholjagden. Insbesondere im 15-Runden-Sprint dürften Positionswechsel selten bleiben. Mehr Möglichkeiten bietet das über 50 Runden führende Feature Race.