Das Schweizer Motorsport-Nationalteam eroberte seit dem Debüt der A1GP-Serie im Herbst 2005 zum siebenten Mal den besten Startplatz und allein in der laufenden Saison zum vierten Mal -- öfter als jede andere Equipe. Mit 1:17,688 erreichte Neel Jani die bisher beste Rundenzeit dieses Wochenendes und blieb damit fast eine halbe Sekunde unter dem Rekord von Nelson Piquet aus dem Jahre 2006.

Teamchef Max Welti resümierte den zwischenfallreichen Tag bei 34 Grad und 70 Prozent Luftfeuchtigkeit so: "Am Vormittag setzten wir mit der Bestzeit im Training eine Duftnote. Im Qualifying für den Sprint wurde unser Plan, in der ersten Session so spät wie möglich hinaus zu fahren, von einer Roten Flagge durchkreuzt. Wie viele andere, die ebenfalls gepokert hatten, blieb für Neel keine Zeit für eine schnelle Runde. Dies rächte sich wie befürchtet im zweiten Abschnitt. Umso mehr freuen wir uns über die Pole-Position für das Feature Race. Neel bewahrte trotz des feucht-heissen Wetters kühlen Kopf und stach alle Gegner in beiden Abschnitten aus. Genial! Das Zusammenspiel der einzelnen Teammitglieder liess wie gewohnt nichts zu wünschen übrig. Ein Hochgenuss, den Leuten bei der Arbeit zuzuschauen."

Auch der Teamchef war zufrieden, Foto: A1GP
Auch der Teamchef war zufrieden, Foto: A1GP

Neel Jani lieferte die Erklärung für den vergleichsweise enttäuschenden 5. Startplatz im Sprint nach: "Nachdem ich nach der ersten Session ohne Zeit dastand, war ich zu allem entschlossen. Leider wurde mein Versuch gestört. Adrian Zaugg hatte sich unmittelbar vor mir gedreht, so dass ich stark bremsen und ausweichen musste. Wie gut das Auto ist, konnte ich im Qualifying fürs Feature Race mit Bestzeiten in beiden Abschnitten zeigen -- ein paar Mauerküsse inklusive."

Max Welti räumte ein, dass ihm die Pole-Position im Sprint noch lieber gewesen wäre, weil sie sich im über nur 15 Runden führenden Rennen eher zu einem Spitzenresultat nutzen lässt im 48 Runden langen im Hauptrennen. Neel Jani stimmt dem zu. Er will daher sein Hauptaugenmerk auf ein paar Punkte legen und trotzdem versuchen, mit kalkuliertem Risiko den einen oder andern Platz gut zu machen. Wenn auch im Feature Race alles gut geht, könnte die Schweiz am Sonntag das Zwischenklassement als neuer Leader zieren. Zur Zeit fehlen drei Punkte auf die gemeinsam führenden Neuseeland und Frankreich. Auf Grund des Qualifyings muss Neuseeland als härtester Gegner betrachtet werden. Jonny Reid steht zweimal auf Startplatz 3. Frankreich mit Loïc Duval (17 und 8) dürfte mehr Mühe bekunden, ganz nach vorne zu kommen.