Bei bestem Wetter duellierten sich die 22 Nationen der A1 Grand Prix Serie um die besten Startplätze für die beiden Rennen in Durban. Wieder spielten rote und gelbe Flaggen eine wichtige Rolle und sorgten für die erste Pole Kanada's. Robert Wickens darf im morgigen Sprintrennen vom ersten Startplatz aus ins Rennen gehen. Im Kampf um die Pole für das Hauptrennen setzte sich Neel Jani durch.

Wickens holt erste Pole für Kanada

Wie in dieser Saison gewohnt wurde die Startaufstellung für das Sprintrennen in den ersten beiden Qualifying-Sessions ermittelt. Und gleich in den ersten Runde erwischte es einen Großteil der Teams eiskalt: ausgerechnet Jonny Reid sorgte mit einem Dreher für einen Abruch der ersten 15 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt hatten gerade einmal sechs Fahrer eine gezeitete Runde absolviert. Nach dem zweiten Platz im freien Training am Vormittag profitierte Michael Ammermüller, der sich nach seinem ersten Umlauf auf Position eins wiederfand. Bis auf Deutschland drehte kein anderes Top-Team eine schnelle Runde.

Wickens nutzte seine Chance, Foto: Sutton
Wickens nutzte seine Chance, Foto: Sutton

Nun wollte niemand mehr ein Risiko eingehen - gleich zu Beginn der zweiten Session stürmten die Fahrer die Strecke, um sich noch eine gute Ausgangsposition für das Sprintrennen zu sichern und nicht wieder von der roten Flagge gestoppt zu werden. Adrian Zaugg, der als Erster auf die Strecke ging, sorgte gleich für den nächsten Dreher - exakt an der Stelle, wo sich zuvor Reid drehte. Diesmal reichte allerdings ein kurzer Einsatz der gelben Flagge aus, niemand musste seine schnelle Runde abbrechen. Neel Jani, der schon im Training überzeugen konnte, verdrängte Ammermüller mit 1:18.470 Minuten um zwei Zehntelsekunden vom ersten Platz.

Nur Augenblicke später purzelte die Bestzeit erneut. Oliver Jarvis konnte 0,060 Sekunden schneller fahren als Neel Jani. Großbritannien machte die Rechnung allerdings ohne Neuseeland. Jonny Reid ließ sich von seinem Fehler im ersten Teil der Qualifikation nicht aus der Ruhe bringen und riskierte im zweiten Anlauf alles: Er konnte sich tatsächlich auf Platz eins platzieren. Aber auch seine Zeit von 1:18.229 Minuten sollte nicht für die Pole-Position reichen. Mit Kanada und Brasilien schoben sich zwei amerikanische Mannschaften vor die Kiwis. Während alle anderen schon in der Box auf den zweiten Teil der Qualifikation warteten, machte sich Michael Ammermüller auf den Weg. Mittlerweile war der Pockinger bis auf den sechsten Platz zurückgefallen, verfügte aber nun über eine komplett freie Strecke. Für eine Verbesserung sollte es trotzdem nicht reichen, stattdessen holte Robert Wickens die erste Pole-Position für Kanada.

Duell zwischen Großbritannien und der Schweiz

Für die Qualifying-Session drei und vier sollten die Karten neu gemischt werden. Wieder früh auf der Strecke markierte Oliver Jarvis mit 1:17.916 Minuten die erste Richtzeit, wurde aber später von Neel Jani verdängt. An die bisher schnellste Runde des Wochenendes sollte niemand herankommen - mit einem knappen Vorsprung von genau einer Zehntel ging die Schweiz in den letzten Teil der Qualifikation. Weit hinter Neuseeland und Brasilien auf den Plätzen drei und vier landete Michael Ammermüller... Deutschland lag abgeschlagen mit eineinhalb Sekunden Rückstand auf dem zwölften Rang.

Neel Jani entschied das Duell um die zweite Pole für sich, Foto: A1GP
Neel Jani entschied das Duell um die zweite Pole für sich, Foto: A1GP

In das Duell um die Spitze konnte sich niemand mehr einmischen. Auch nicht der Jet-Lag-geplagte Loic Duval, der nach seinem Japan-Trip die Pole für das Hauptrennen um 0,413 Sekunden verpasste und von Platz acht ins Rennen gehen wird. In der ersten Startreihe tat sich nicht mehr: Oliver Jarvis war zwar schnell unterwegs, am Ende der 3,2 Kilometer langen Runde aber eine Tausendstel langsamer als zuvor.

Kein guten Start in die beiden Heimrennen erwischte der Südafrikaner Adrian Zaugg, der nach einem Dreher in der zweiten Session ohne Qualifikations-Zeit für das Sprintrennen blieb und so von der letzten Position starten muss. Auch für das Hauptrennen wollte es nicht zu einer guten Ausgangsposition reichen: nur Platz 14. Noch schlimmer erwischte es Irland: Adam Carroll musste seinen Boliden schon auf der ersten Runde mit technischen Problemen abstellen und fuhr seine erste Zeit ebenfalls erst im dritten Teil. Wenig später sorgte Carroll auch noch für Unmut bei seinen Kollegen: Sein Dreher kurz vor Schluss des finalen Segments sorgte für die zweite Rotphase. Als Regisseur hätte es Carroll kaum besser machen können - nachdem er den Weg wieder frei gemacht hatte, blieben noch zwei Minuten übrig.

In einem echten Thriller kam nochmals Bewegung ins Feld. Zunächst verbesserte Neel Jani die Bestzeit auf 1:17.688 Minuten, dann verdrängten Kanada und Neuseeland die Briten von der zweiten Position. Michael Ammermüller, der ebenfalls unter Druck stand, platzierte seine Mannschaft auf dem siebten Platz in der Startaufstellung.