Für den Auftakt war das Wochenende zum A1 GP World Cup of Motorsport in Zandvoort nicht so schlecht. Natürlich hatten wir das Problem mit dem Getriebe im zweiten Rennen, aber da kann man nichts machen. Am Freitag begann es jedenfalls ganz gut - vor allem wenn man bedenkt, dass ich in Zandvoort noch nie im Regen gefahren bin. Das Auto hat sich sofort gut angefühlt und mit Position drei haben wir auch ganz gut begonnen. Abgesehen von ein paar kleinen Problemen mit den Bremsen gab es keine besonderen Vorkommnisse. Wir haben ein bisschen am Setup herumgespielt, die Reifen ausprobiert; es war eigentlich alles Standard.

Im Qualifying war dann das richtige Maß gefragt. Gerade im Regen will man über die eine Runde das Auto natürlich nicht gleich wegschmeißen, da man es für die weiteren Qualifying-Sessions braucht. Andererseits muss man schnell genug sein, um unter die ersten Fünf zu fahren. Die Bedingungen waren auch nicht sehr konstant. Es regnete, dann trocknete es wieder ab und dann kam der Regen wieder, was die Sache ziemlich schwer gemacht hat. In Q1 und Q2 hatte ich noch ziemliche Bremsprobleme und starke Vibrationen beim Bremsen. Deswegen stand dann auch Position sechs zu Buche, weil ich einfach nicht besser Bremsen konnte.

Für Q3 haben wir die Bremsscheiben und die Beläge gewechselt und es wurde direkt besser, was uns auf Position drei nach vorne brachte. Die Strecke wurde danach auch schlagartig besser und wir haben das Auto direkt für trockene Verhältnisse umgebaut. Wir waren die Einzigen, die das so konsequent gemacht haben und es war die richtige Entscheidung des Teams. Wir haben lange gewartet, bis wir rausgefahren sind und die Strecke war zu dem Zeitpunkt auch im besten Zustand. Das war perfektes Timing und ich kam auf Position zwei. Das Team hat die richtigen Entscheidungen getroffen, weswegen es ein gutes Qualifying war.

Der fliegende Start klappte diesmal gut, Foto: A1GP
Der fliegende Start klappte diesmal gut, Foto: A1GP

Im Sprint ging es mir darum, den fliegenden Start endlich richtig zu Ende zu bringen. In Mexiko war ich dabei nicht so gut weggekommen und hatte ziemlich viele Plätze verloren. Am Ende resultierte auch der Unfall damals daraus. Diesmal bin ich ziemlich gut weggekommen und fuhr relativ sicher auf Position sechs. Nach hinten hatte ich zwei, drei Zehntel Luft. Es kamen auch ein paar Angriffe, eine richtige Attacke wurde aber nicht daraus. Nach vorne konnte ich nicht ganz mitgehen, da betrug der Rückstand rund eine Sekunde. Zwischen den ersten sechs, sieben Autos war es aber ziemlich eng, wie ich es schon vor der Saison erwartet hatte.

Deswegen wird in der restlichen Saison das Qualifying gerade für das Sprintrennen sehr wichtig sein. Denn dort werden nur so um die elf, zwölf Runden gefahren, es gibt aber gleich viele Punkte wie im Hauptrennen. Darum muss man schauen, dass man im Sprintrennen vorne steht, denn dort lässt sich der Sieg relativ leicht nachhause fahren. Für die nächsten Rennen ist nun der Plan da, dass man bei den Sprints auf Pole steht.

Am Sonntag habe ich schon in der Einführungsrunde gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Bevor es in die Startaufstellung geht, fahren wir normalerweise noch ein paar Mal durch die Box, um das Auto zu testen und da war schon zu spüren, dass ein Gang fehlte. Leider war es zu spät, um das noch zu korrigieren. Dadurch hat mir der Top Speed gefehlt, weswegen die Anderen mich recht einfach überholen konnten.

Ich bekam dann von der Box die Aufgabe, einfach noch irgendwie Punkte zu holen und mit Platz neun gelang das auch. Die Boxenstopps funktionierten sehr gut und das Auto war in den Kurven auch wirklich schnell. Ich konnte mit den anderen locker mitgehen, weil ich die Lücke in den Kurven immer zufahren konnte. Auf den Gerade habe ich zwar immer wieder verloren, aber es sprangen eben noch ein paar Punkte heraus. Wenn wir über das Jahr weiter konstant punkten und vielleicht auch etwas weiter vorne sind, sollte der Rückstand schnell wieder aufzuholen sein. Die Pace dafür haben wir in jedem Fall.

Der nächste Stopp von A1 GP ist in Brünn. Die Strecke kenne ich schon aus dem Jahr 2005 von der Formel BMW. Sie ist ziemlich lang und recht anspruchsvoll. Nico war dort voriges Jahr recht schnell, was bedeutet, dass unser Auto gut funktionieren sollte. Also bin ich recht zuversichtlich.