"McLaren!" Wer Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko nach dem Formel-1-Training in Imola nach einem Favoriten befragte, erhielt eine klare Antwort. Die Papaya-Orangen befinden sich in den Augen von Marko in der Favoritenstellung auf dem Autodromo di Enzo e Dino Ferrari und das, obwohl sie im Training eigentlich nicht die Topzeiten setzen konnten.

Denn beide Trainings-Sessions am Freitag waren eine Angelegenheit für die Lokalmatadoren, oder besser gesagt für einen davon: Charles Leclerc. Der Monegasse setzte sowohl in FP1 als auch in FP2 die Bestzeit. Doch vor allem die Longruns des MCL38 beeindruckten die Red-Bull-Konkurrenz, die gleichzeitig schwächelte, sehr.

Norris sträubt sich gegen Favoritenrolle: Ordentlicher Tag

"Piastri hatte überhaupt keinen Reifen-Verschleiß. Er fuhr konstant seine Zeiten und auch bei Norris brachen die Zeiten erst relativ spät ein", analysierte Marko die Longruns. Bei McLaren selbst will man hingegen von einer Favoritenrolle nichts wissen. "Es war ein ziemlich ordentlicher Tag", lautete die nüchterne Bilanz von Lando Norris.

Im ersten Training habe es noch nicht gut ausgesehen, berichtet Norris, jedoch stellten sich anschließend spürbare Verbesserungen ein. "Wir haben einen großen Schritt von FP1 bis FP2 gemacht. Ich denke wir befinden uns in einer ziemlich guten Position", erklärte der Miami-Sieger.

McLaren-Fahrer Lando Norris
McLaren zählt auch ohne Trainingsbestzeit zu den Favouriten, Foto: LAT Images

Auf eine Runde verlor Oscar Piastri etwas weniger als zwei Zehntelsekunden auf Leclerc. Doch Norris hätte damit noch einen draufsetzen können. Der Brite hatte auf seiner schnellen Runde in den ersten beiden Sektor Piastri 0,161 Sekunden abgenommen. Doch aufgrund eines Fahrfehlers in der letzten Kurve brach er seinen Versuch ab.

McLaren-Upgrades funktionieren: Miami-Form bestätigt?

Piastri zog nach dem Trainings-Freitag ein ähnlich nüchtern-positives Fazit wie sein Teamkollege: "Ich denke es war einer unserer besseren Freitage und es sieht so aus, dass wir in einer guten Position sind", so Piastri. Für Teamchef Andrea Stella hatte erst einmal Priorität, dass die Upgrades aus Miami in FP1 ausgetestet werden konnten. In den USA war aufgrund des Sprint-Formats das nicht möglich gewesen.

"Die gute Nachricht ist, dass alles nach den Erwartungen zu laufen schien und die Fahrer das Setup ausprobieren und die Reifen besser verstehen konnten", so Stella. Kurzum: Die Upgrades funktionieren wie erwartet. Ob es an diesem Formel-1-Wochenende noch weitere gute Nachrichten geben wird, werden das Qualifying und das Rennen am Samstag und Sonntag zeigen.

McLaren wirkt in Imola stark, doch was bedeuten die Trainingsbestzeiten von Ferrari? Hier geht es zu Charles Leclerc' Einschätzung: