Hallo zusammen! Diesmal melde ich mich aus Griechenland – vom siebten Lauf der World Rally Championship 2008. Am Montagnachmittag sind Jonas und ich in Athen angekommen, haben Toni und Tomi am Flughafen getroffen und sind dann gemeinsam ins Hotel gefahren. Eine der besten Sachen in Griechenland ist das Essen. Souvlaki, Tsatsiki und griechischer Salat gehören auf jeden Fall zu meinen Favoriten. Die Hitze hat uns allerdings mehr als einmal an Jordanien erinnert: Das ganze Wochenende lagen die Temperaturen tagsüber zwischen 30 und 39 Grad. Im Auto war es entsprechend stickig.

Am Dienstag sind wir zur Recce gestartet. Die Strecken sahen ziemlich rau aus. Manche waren recht glatt, aber an einigen Stellen dann doch wieder felsig und eng. Darin liegt das größte Problem: Man weiß einfach nicht, wie schnell man fahren kann, ohne zu viele Schäden am Auto zu riskieren. Dennoch lief am Dienstag und Mittwoch alles glatt, und der Aufschrieb war zeitig im Kasten. Das einzig Negative, was es von den ersten Tagen zu berichten gibt, waren eigentlich die Mücken in meinem Zimmer. Es waren so viele, dass ich einige Stunden mit Jagen zugebracht habe.

Beim Shakedown am Donnerstag lief alles so gut, dass wir nur zwei Runden gefahren sind. Abends ging es dann zum Ceremonial Start. Die Rampe stand gleich unterhalb der Akropolis. Dank der unzähligen Zuschauer hat der Start noch mehr Spaß gemacht als sonst. Am Freitagmorgen ging´s dann los. Es war sonnig, sehr warm, die ersten Prüfungen waren gut zu fahren, das Auto lief zu 100 Prozent, nur ein bisschen mehr Power wäre gut gewesen. Aber ansonsten war alles bestens. Auch nachmittags lief es rund. Am Ende des Tages lagen wir auf Platz neun.

Die echte Herausforderung kam dann am Samstagmorgen in Form der längsten Prüfung der Rallye: der Aghii Theodori. Die Strecke war sehr, sehr hart. Unser Start war okay. Die Zeiten waren nicht perfekt, aber wir kamen durch und konnten den Vormittag ohne Probleme beenden. Als wir zum Mittagsservice kamen, war das Thermometer auf 39 Grad geklettert. Die Mechaniker haben wie üblich ihren Job gemacht, ein paar Teile ausgetauscht, und so konnten wir gleich zur Wiederholung der Prüfungen vom Vormittag aufbrechen.

Auch die Temperaturen belasteten die Fahrer, Foto: Sutton
Auch die Temperaturen belasteten die Fahrer, Foto: Sutton

Uns war klar, dass die zweite Runde auf den harten Passagen noch härter sein würde. Also habe ich auf den widrigsten Stücken ein bisschen Gas raus genommen. Aber eineinhalb Kilometer vor der Ziellinie habe ich mir vorne rechts einen Platten geholt, und gleich danach ist hinten links die Aufhängung gebrochen. Wir haben es gerade noch durch die Prüfung geschafft, mussten das Auto dann aber leider für den Rest des Tages abstellen. Das war natürlich sehr enttäuschend. Aber das Gute war, dass wir keine anderen großen Probleme zu verzeichnen hatten. Jonas und ich sind also an Bord des Abschleppwagens in den Service zurück gefahren, wo die Jungs das Auto für den Sonntag wieder fit gemacht haben.

Am letzten Rallyetag hab ich leider gleich zu Anfang einen Fehler gemacht: Es war extrem staubig, ich habe mich wohl einfach nicht genug auf Jonas konzentriert und bin an einem Abzweig in die falsche Richtung gefahren. Also musste ich drehen, und wir haben ein paar Sekunden verloren. Aber danach lief es wie am Schnürchen. Wir haben einige sehr gute Zeiten eingefahren, das Auto war sehr zuverlässig und schien auch wegen der etwas niedrigeren Temperaturen mehr Leistung zu haben. Also konnten wir den Tag mit der Superspecial beenden, und jetzt ist es Nachmittag, ich sitze mit den Jungs im Service und freue mich aufs Abendessen, bevor wir uns dann auf den nächsten WRC-Lauf in der Türkei vorbereiten, der ja schon in zwei Wochen startet. Ich hoffe, ich sehe euch da!