Mick Dressel kommt aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Der 18-Jährige hat auch allen Grund dazu. Er zählt zu den glücklichen Gewinnern des großen Colin McRae DiRT Gewinnspiels von motorsport-magazin.com und Codemasters. Sein Preis: ein Step1-Driftkurs in der "drift&drive" Rallyeschule von Uwe Nittel auf dem Sachsenring. "Hier geht es uns um Fahrzeugbeherrschung und natürlich auch um Spaß", sagt der Chef. Uwe Nittel ist Rallye-Vizeweltmeister und kann auf 18 Jahre Rallyeerfahrung zurückblicken. Die Schule auf dem Sachsenring besteht seit sechs Jahren und wie es der Zufall so will, kommt Mick Dressel aus Glauchau - quasi einen Katzensprung entfernt. Er ist gerade 18 Jahre alt, hat den Führerschein aber schon mit 17 bekommen. "Der Kurs wird bestimmt toll", freut sich Mick Dressel. "Er ist bestimmt gut für mein Selbstvertrauen hinter dem Steuer."

Driften am Sachsenring - unser Gewinner Mick Dressel mittendrin., Foto: Tino Dörner
Driften am Sachsenring - unser Gewinner Mick Dressel mittendrin., Foto: Tino Dörner

Nach einer kurzen Theorie über das Driften durch Uwe Nittel, geht es auch schon los mit dem praktischen Teil. Unserem Gewinner wird für die Veranstaltung ein BMW 320i E36 zur Verfügung gestellt, der extra für das Driften ausgelegt ist. Um erst einmal ein Gefühl für das Driften zu bekommen, geht es für Mick und die anderen acht Teilnehmer auf eine Kreisbahn mit rutschigem Fahrbahnbelag. Mick stellt sich von Anfang an sehr gut an. Rein in die Bahn, einlenken und einmal kräftig aufs Gas treten - schon bricht das Heck aus. Jetzt heißt es Schnelligkeit beim Lenken und Gefühl im Gasfuß zu beweisen, um dem Gegenpendeln entgegenzuwirken und den BMW im Drift zu halten. Was einfach klingt, endet hin und wieder in einem Koordinations-Chaos und damit immer wieder in einem Dreher. "Das ganz schön kompliziert", sagt unser Gewinner. "Man muss beim Lenken schon sehr schnell sein."

Einige Dreher auf weiteren verschiedenen Kreisbahnen später sind die Grundlagen gefestigt; die Teilnehmer wechseln auf den Handlingkurs. Das ist ein kleiner Rundkurs mit vielen Kurven verschiedener Radien. Hier soll das Gegenpendeln des Hecks ausgenutzt werden, um die rechts-links-Kombinationen hintereinander im Drift zu durchfahren. Eine scheinbar unlösbare Aufgabe. Dass sie Uwe Nittel mit Leichtigkeit vormacht, hilft der Motivation nur unwesentlich weiter. Trotzdem gehen die Teilnehmer mit Elan und Spaß an die Sache heran. Allerdings kommt es immer wieder zu Staus, da auch hier Dreher auf der Tagesordnung stehen.

Action am Sachsenring., Foto: Tino Dörner
Action am Sachsenring., Foto: Tino Dörner

Danach schälen sich die verschwitzten Teilnehmer aus ihren Jacken. "Das ist verdammt anstrengend", gesteht Mick. "Bei dem ständigen Lenkraddrehen kommt man schnell ins Schwitzen." Aber die Mühe lohnt sich: die Fahrer werden besser und besser, die Dreher immer weniger. Uwe Nittel hat jedoch noch einen Drift-Trick auf Lager. Nächste Bahn, nächstes Abenteuer. Nittels Kniff: Man muss einige Meter vor der Kurve die Kupplung treten, im richtigen Zeitpunkt einlenken und die Kupplung wieder loslassen. Das Ergebnis: die Hinterräder blockieren und das Heck bricht aus - der Beginn des Drifts. Nach einigen Versuchen geht es zurück auf den Handlingkurs, um das Erlernte mehr oder weniger erfolgreich umzusetzen. All das ist aber nur das Vorspiel für den Nachmittag, das Driften auf der Rennstrecke.

Das so genannte Omega stand an. Sachsenringkenner wissen: Das Omega ist eine Kurve, die bis zum Kurvenscheitelpunkt bergab und anschließend wieder bergauf führt. Dort sollen die Fahrer ihr Können unter Beweis stellen. Es wird gedriftet, was die Kurve hergibt. Mit 55 km/h fährt man auf den Kurvenscheitelpunkt zu, tritt noch einmal kräftig aufs Gas und schon geht der Drift los. Aus Sicherheitsgründen nur bergauf. "Bergab zu driften und das Auto zu halten, ist sehr schwierig", begründet Nittel. "Es würde zudem die Gefahr bestehen, dass die Fahrzeuge zu schnell werden."

Bereit für die nächste Stufe: DiRT., Foto: Tino Dörner
Bereit für die nächste Stufe: DiRT., Foto: Tino Dörner

Trotzdem bekommen alle Teilnehmer von Nittel dieselben Worte per Funk zu hören: "Gas, Gas, Gas." Hin und wieder schallt aber auch ein energisches "Vollbremsung" aus dem Lautsprecher, dann besteht höchste Gefahr, dem Kiesbett zu nahe zu kommen oder gar darin zu landen. Das passiert auch Mick immer wieder. "Wenn es am Anfang klappt, wird er einfach zu wild", sagt Nittel lachend. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, wird später noch die tückische Coca-Cola Kurve drangehängt. Ab diesem Zeitpunkt ist freies Fahren angesagt. Die Fahrer werden immer mutiger und Mick macht mit einem Vorderrad Bekanntschaft mit dem Kiesbett, kann dieses jedoch ohne fremde Hilfe wieder verlassen.

Verschwitzt, happy und ohne Blessuren beenden alle Teilnehmer am Nachmittag das Training. Mick Dressel erhält wie die anderen eine Urkunde, eine Version von Colin McRae DiRT sowie ein Colin McRae DiRT T-Shirt. Sollte er sich eines Tages dazu entscheiden, den Driftkurs auf das nächste Level zu bringen, stünde der Step2-Kurs an - dann ginge es von der Rennstrecke auf Schotter. Die Krönung des Kurses ist die dritte Stufe, bei der auf finnischem Eis gefahren wird. Mick kann all das jeden Tag haben: mit Colin McRae DiRT.